International
Saudi-Arabien

Geheimes Treffen von israelischem Premier und Saudi-Arabiens Kronprinz

Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu listens during a news conference in Jerusalem, Thursday, Nov. 19, 2020. Israel
Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu.Bild: keystone

Israelischer Premier und Saudi-Arabiens Kronprinz halten Geheimtreffen ab – das erste Mal

23.11.2020, 09:3223.11.2020, 10:00
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Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu soll zu einem geheimen Treffen mit Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman nach Saudi-Arabien geflogen sein. Das berichten israelische Medien. Es würde sich hiermit um die erste bekannte Begegnung zwischen hochrangigen israelischen und saudischen Beamten handeln.

epa08836373 A handout photo made available by G20 Riyadh Summit shows Saudi Arabia's Crown Prince Mohammed bin Salman bin Abdulaziz addressing a session of the second day of the G20 Riyadh Summit ...
Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman.Bild: keystone

In der Stadt Neom habe er sich am Sonntag mit Kronprinz Mohammed bin Salman und US-Aussenminister Mike Pompeo getroffen, berichteten israelische Zeitungen am Montag. Begleitet worden sei Netanjahu vom Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, Jossi Cohen.

Das Büro des Regierungschefs wollte sich demnach nicht zu den Berichten über die aussergewöhnliche Reise äussern. Netanjahus Social-Media-Berater Topaz Luk schrieb am Montagmorgen auf Twitter, der Ministerpräsident mache Frieden, während Verteidigungsminister Benny Gantz Politik mache. Gantz will in einer Affäre um U-Boot-Käufe die Beschaffungsabläufe beleuchten lassen. Im Zuge der Affäre war auch Netanjahu unter Druck geraten.

Wie entstand der Konflikt im Nahen Osten?

Video: www.explain-it.ch

Das Büro des israelischen Aussenministers antwortete nicht auf Anfragen der Associated Press.

Israel bemüht sich um Annäherung an arabische Länder. Mit den Golfstaaten Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) hatte sich die Regierung in Jerusalem zuletzt auf die Aufnahme diplomatischer Beziehungen verständigt. Die Länder schmiedeten damit auch eine Allianz gegen den Iran. Israel sowie die sunnitischen Staaten Bahrain, die VAE und ihr regionaler Verbündeter Saudi-Arabien sehen im schiitischen Iran eine der grössten Gefahren für die Stabilität im Nahen Osten.

Saudi-Arabien hatte auf die Abkommen der Golfstaaten mit Israel zunächst zurückhaltend reagiert. Das Königreich gab aber seinen Luftraum für Flugverbindungen zwischen den drei Ländern frei. Das Überflugverbot basierte darauf, dass Saudi-Arabien Israel als Staat nicht anerkennt und keine diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhält.

Die arabischen Staaten verfolgten bislang den Ansatz, die Lösung des Konflikts mit den Palästinensern zur Bedingung für eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel zu machen. Eine Friedensinitiative Saudi-Arabiens sieht eine Normalisierung der Beziehungen der arabischen Staaten zu Israel vor, falls sich der jüdische Staat aus allen 1967 besetzten Gebieten zurückzieht. (cki/sda/dpa)

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quelle: ap/the canadian press / chris young
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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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phreko
23.11.2020 10:28registriert Februar 2014
Der Feind meines Feindes ist mein Freund, oder wie ging dieser opportunistische Spruch schonwieder?
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dechloisu
23.11.2020 09:52registriert November 2016
Der Erstschlag gegen den Iran ist nur noch eine Frage der Zeit
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AdiB
23.11.2020 11:01registriert August 2014
Als wäre dies das erste geheime treffen. Doeses treffen ist wohl nicht so geheim gewesen wenn man davon in der öffendlichkeit erfährt.
Diese zwei staaten wollen sich die vormacht im nahen osten teilen. Bin immer noch der ansicht dass diese staaten eine grosse rolle bei der destabilisierung des nahen osten haben.
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