
Ein Abfallberg auf dem Bahnhofsplatz in Bern.Bild: KEYSTONE
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Mehr Menschen, mehr Konsum, mehr Abfall. Es ist eines der Probleme, das uns in der heutigen Zeit stark beschäftigt. Aber welche Ausmasse hat es tatsächlich? Diese Zahlen zeigen's.
04.10.2016, 12:0804.10.2016, 12:38
Fast 700 Kilogramm Abfall pro Person
Die Schweizerinnen und Schweizer produzieren im Schnitt fast 700 Kilogramm Abfall pro Jahr. Etwa die Hälfte davon kommt in den Kehricht, der Rest wird anderweitig entsorgt oder wiederverwertet.
2,8 Millionen Tonnen Abfall verbrannt

Die Hagenholz-Verbrennungsanlage in Zürich.Bild: KEYSTONE
Im Jahr 2014 hat die Schweiz 2'791'000 Tonnen (ohne Importe) Abfall verbrannt. Das entspricht 339 Kilogramm pro Einwohner. Seit der Jahrtausendwende müssen in der Schweiz sämtliche nicht verwerteten, brennbaren Abfälle in geeigneten Feuerungsanlagen verbrannt werden.
Moment, gleich geht's weiter mit den Fakten. Vorher ein kurzer Hinweis:
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Kann man mit Müll die Welt retten?
Und schon kommt der nächste – gar nicht so trashige – Fakt:
3,2 Millionen Tonnen Abfall wurde wiederverwertet

In der Schweiz wird Recycling gross geschrieben.Bild: KEYSTONE
3'215'711 Tonnen wurden wiederverwertet. Das entspricht 54 Prozent des gesamten Abfalles aus Gewerbe und Haushalten. Pro Einwohner entspricht das 391 Kilogramm Abfall. Am meisten wiederverwertet wurde Altpapier, nämlich 1'360'046 Tonnen.
Glas-, Alu- und PET-Behälter

Bei der Rückgabe von PET-Flaschen gibt's noch Luft nach oben.Bild: KEYSTONE
Noch besser sind wir Schweizer in der Verwertung von Glas (357'568 Tonnen, 96 Prozent) und Aluminiumdosen (9290 Tonnen, 92 Prozent). Die PET-Verwertung hinkt ein wenig hintendrein mit 82 Prozent (37'119 Tonnen).
Batterien
Batterien hingegen werden weniger häufig zurückgebracht und wiederverwertet. 2734 Tonnen wurden wiederverwertet. Das entspricht nur 71 Prozent aller Batterien. 1116 Tonnen wurden nicht fachgerecht entsorgt. Deshalb wurde wohl auch der Battery-Man erfunden.
Ein Drittel aller Lebensmittel endet im Müll
Wo wird das Essen verschwendet?
Die Ausrede «In der Industrie wird eh viel mehr weggeschmissen», gilt also nicht. Den grössten Anteil der weggeschmissenen Lebensmittel stammt aus den Haushalten.
Ein Erklärungsversuch dazu
Abfallstatistiken werden schon länger mit wirtschaftlichen Entwicklung abgeglichen. Interessanterweise geht die Abfallmenge immer in wirtschaftlich schwereren Zeiten zurück.
Abfallstatistik der EU

Die Abfallstatistik der EU (Kilogramm pro Einwohner). grafik: Eurostat Dies zeigt sich auch in der Abfallstatistik der EU. 2012 zum Beispiel produzierten die 28 EU-Länder auf 2,5 Milliarden Tonnen. Diese Zahl ist zwar höher als noch 2010 oder 2008, aber tiefer als 2004, also noch vor der Finanzkrise. Hinzu kommt auch noch, dass das Bewusstsein für Verschwendung im Zuge der Umweltschutz-Bewegung gestiegen ist.
Besonders unangenehm: Sondermüll

Eine Sondermüll-Deponie ausserhalb von Nairobi. Bild: THOMAS MUKOYA/REUTERS
2015 produzierte die Schweiz 2'374'400 Tonnen Sondermüll. Der grösste Teil davon sind mineralische Abfälle wie zum Beispiel Asphalt (38 Prozent), Behandlungsrückstände aus Filter und Strassenschächten (36 Prozent) und chemische Abfälle (23 Prozent).
Was passiert damit?
1'834'400 Tonnen Sondermüll (77 Prozent) blieben im Inland. Davon wurden je 32 Prozent verbrannt und deponiert, 20 Prozent wiederverwertet und 16 Prozent chemisch behandelt.
Wo landet der restliche Sondermüll?

Der Elektroschrott landet vielfach in Afrika.Bild: Ben Curtis/AP/KEYSTONE
Die Schweiz Exportierte letztes Jahr 540'000 Tonnen Sondermüll ins Ausland. Der grösste Teil davon wandert nach Deutschland (260'800 Tonnen) und in die Niederlande (236'400 Tonnen). 1'200 Tonnen gingen in die Tschechische Republik und 12 Tonnen sogar bis nach Südkorea.
Wie viel Abfall produzieren wir weltweit?

Die «MV Maersk Mc-Kinney Moller», das grösste Containerschiff der Welt.Bild: MICHAEL KOOREN/REUTERS
1Laut einer Schätzung der NGO The World Counts kann mit dem von den Haushalten weltweit produzierten Abfall alle zwei Stunden das grösste Containerschiff vollgeladen werden. Das entspricht 4380 solcher Schiffe im Jahr.
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