Zahlreiche Staaten, Organisationen und Politiker haben den überraschenden Grossangriff der Hamas auf Israel verurteilt. Die Reaktionen im Überblick.
Die USA stehen an Israels Seite, wie verschiedene Wortmeldungen führender Politiker zeigen. So hat US-Präsident Joe Biden dem Staat Israel die Unterstützung der Vereinigten Staaten zugesichert. «Israel hat ein Recht darauf, sich selbst und sein Volk zu verteidigen», teilte Biden am Samstag in Washington mit. «Die Vereinigten Staaten warnen alle anderen Gruppen, die Israel gegenüber feindselig eingestellt sind, aus dieser Situation Kapital schlagen zu wollen», sagte Biden weiter. «Und die Unterstützung meiner Regierung von Israels Sicherheit ist felsenfest und standhaft.»
Biden habe am Samstag mit Premierminister Benjamin Netanjahu gesprochen und werde weiter in engem Kontakt mit ihm stehen, teilte das Weisse Haus mit. Ähnlich unterstützend hatten sich zuvor auch Aussenminister Anthony Blinken und eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der USA geäussert. «Die USA verurteilen uneingeschränkt die grundlosen Angriffe auf israelische Zivilisten durch Hamas-Terroristen», teilte Adrienne Watson am Samstag mit.
Im Gegensatz zu allen anderen Staaten hat der Iran den Angriff der Hamas auf Israel gutgeheissen: Irans Aussenamtssprecher gratulierte der islamistischen Hamas. «Die heutige Operation der Widerstandsbewegung in Palästina ist ein Wendepunkt in der Fortsetzung des bewaffneten Widerstands des palästinensischen Volkes gegen die Zionisten», sagte Nasser Kanaani der iranischen Nachrichtenagentur ISNA. «Mit dieser Operation wurde eine neue Seite im Bereich des Widerstands des palästinensischen Volkes gegen die Zionisten aufgeschlagen», fügte der Sprecher hinzu.
Irans Religionsführer und Staatsoberhaupt bekräftigte zudem alte Drohungen gegen Israel. Die palästinensische Bewegung sei heute «energischer, lebendiger und besser vorbereitet denn je», sagte Ajatollah Ali Chamenei laut einer Mitteilung. «Dieses Krebsgeschwür wird, so Gott will, durch das palästinensische Volk und die Widerstandskräfte in der gesamten Region endgültig ausgerottet werden», sagte Chamenei weiter. Die Rede hatte Irans Staatsoberhaupt bereits am Dienstag gehalten.
Bundespräsident Alain Berset zeigte sich auf X (vormals Twitter) bestürzt über den Angriff. «Wir rufen zu einem sofortigen Ende der Gewalt und zur Achtung des Schutzes der Zivilbevölkerung auf», schrieb er. «Ich spreche den Familien und Angehörigen der Opfer mein tiefstes Mitgefühl aus», fuhr Berset fort.
Pirmin Bischof, Präsident der Aussenpolitischen Kommission des Ständerats, verurteilte den Angriff am Samstag im Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). «Aus Schweizer Sicht muss man Terrorismus verurteilen», sagte er. «Die jetzige Eskalation zeigt die weltweit instabile Lage. Konflikte sind in den letzten Monaten und Jahren eher leichter ausgebrochen als früher. Das ist aus aussenpolitischer Sicht sehr beunruhigend», erklärte der Solothurner Mitte-Politiker weiter.
Weitere Politikerinnen und Politiker äusserten sich auf X zum Angriff. SVP-Nationalrat Lukas Reimann (SG) forderte die Schweiz zum Handeln auf. «Wir dürfen den Terror nicht gewinnen lassen und müssen alle Zahlungen in den Gazastreifen aussetzen», hielt er fest.
FDP-Nationalrat Philippe Nantermod (VS) zeigte sich bestürzt über die Angriffe im Nahen Osten. Er sei in Gedanken bei den Menschen in Israel. Der Präsident der Grünen, Balthasar Glättli, schrieb: «Unser Mitgefühl gilt den Opfern dieser barbarischen Gewalt.» Ebenso reagierte die Gesellschaft Schweiz-Israel. «Gott schütze Land und Leute», wünschte sie auf Facebook.
UNO-Chef António Guterres hat die Gewalteskalation in Nahost «aufs Schärfste» kritisiert. «Der Generalsekretär verurteilt aufs Schärfste den Angriff der Hamas heute Morgen auf israelische Städte in der Nähe des Gazastreifens und Zentralisraels, einschliesslich des Abschusses Tausender Raketen auf israelische Bevölkerungszentren», teilte Guterres am Samstag über seinen Sprecher mit. Der UN-Chef sei entsetzt über Berichte, dass Zivilisten in ihren eigenen Häusern angegriffen und entführt worden seien. Nun müssten alle diplomatischen Anstrengungen unternommen werden, um die Situation zu beruhigen.
Der UNO-Koordinator für den Friedensprozess im Nahen Osten, Tor Wennesland, hat grosse Sorge um die Zivilbevölkerung in Israel und im Gazastreifen. In einer Erklärung aus Jerusalem rief der Norweger alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf. «Dies ist ein gefährlicher Abgrund, und ich appelliere an alle, sich davon zurückzuziehen», teilte Wennesland mit. Er verurteilte die Angriffe militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen. «Dies sind abscheuliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung, die sofort eingestellt werden müssen», teilte er mit.
Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat die «vielfältigen und wahllosen Angriffe» der Hamas auf Israel aufs Schärfste verurteilt. «Die EU fordert die sofortige Einstellung dieser sinnlosen Angriffe und Gewalttaten, die die Spannungen vor Ort nur weiter verschärfen und die Friedensbemühungen der palästinensischen Bevölkerung ernsthaft untergraben», teilte Borrell am Samstag mit. Die EU sei solidarisch mit Israel, «das das Recht hat, sich im Einklang mit dem Völkerrecht gegen solche gewalttätigen und willkürlichen Angriffe zu verteidigen».
Die Nato hat die Angriffe der Hamas gegen den Nato-Partner Israel scharf verurteilt. «Unsere Gedanken sind bei den Opfern und allen Betroffenen», schrieb ein Sprecher des Verteidigungsbündnisses auf der Plattform X. «Terrorismus ist eine grundlegende Bedrohung für freie Gesellschaften, und Israel hat das Recht, sich zu verteidigen.»
Mehrere arabische Staaten haben nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel ein Ende der Gewalt gefordert – gleichzeitig aber auch scharfe Kritik an der israelischen Politik geäussert. Das Golfemirat Katar etwa machte alleine Israel für die Eskalation verantwortlich und verwies auf «ständige Verletzungen der Rechte des palästinensischen Volkes», wie die staatliche Nachrichtenagentur QNA am Samstag berichtete.
Saudi-Arabien forderte ein sofortiges Ende der Eskalation. Gleichzeitig warnte die Regionalmacht vor einer «Entziehung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes». Mit den zwei heiligsten Stätten des Islams gilt das sunnitische Königreich in der arabischen Welt als wichtige Schutzmacht der Palästinenser. Gleichzeitig laufen derzeit Gespräche zwischen dem einflussreichen Ölstaat und Israel unter US-Vermittlung über eine mögliche Normalisierung ihrer Beziehungen. Dies könnte Experten zufolge folgenreiche Veränderungen in der Region auslösen.
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) drangen auf eine umgehende Waffenruhe. Das Aussenministerium forderte in einer Mitteilung «Bemühungen um einen gerechten und umfassenden Frieden». Gewalt, Spannungen und Instabilität in der Region müssten verhindert werden. Die VAE schlossen vor drei Jahren in einem historischen Schritt einen Friedensvertrag mit Israel.
Der Irak betonte seine Unterstützung für das palästinensische Volk. Die Angriffe der Hamas seien eine «natürliche Folge der systematischen Unterdrückung», der sich das palästinensische Volk ausgesetzt sehe, hiess es in einer Mitteilung des Büros des irakischen Premierministers. Iraks Regierung rief angesichts der Lage die Arabische Liga zu einer Sitzung auf. 2022 war mit Ministerpräsident Mohammed Schia al-Sudani ein Mann im Irak an die Spitze der Regierung gerückt, der breite Unterstützung iranischer Gruppen erhält. Der Iran sieht Israel als Erzfeind an.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat angesichts des Grossangriffs der Hamas auf Israel alle Seiten zur Zurückhaltung aufgerufen. In der Hauptstadt Ankara sagte Erdogan am Samstag: «Wir rufen die Parteien dazu auf, angesichts der Ereignisse in Israel heute Morgen mit Zurückhaltung zu handeln und von impulsiven Schritten, die die Spannungen verschärfen, abzusehen.»
Die Türkei und Israel hatten sich nach einem jahrelangen Zerwürfnis zuletzt um Wiederannäherung bemüht. Noch ist unklar, wie sich der jüngste Hamas-Angriff auf die Beziehungen der beiden Länder auswirken wird. Zu den kritischen Punkten gehört auch die Unterstützung Ankaras für die im Gazastreifen herrschende Hamas.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem Grossangriff der militanten Hamas das Recht Israels auf Selbstverteidigung betont. Terror dürfe keinen Platz in der Welt haben, weil er sich nicht gegen ein bestimmtes Land oder Personen richte, sondern gegen die ganze Menschheit, schrieb Selenskyj am Samstag auf Facebook. «Das Recht Israels auf Selbstverteidigung steht ausser Frage.»
Auch mehrere Länder Lateinamerikas haben die Angriffe aus dem palästinensischen Gazastreifen auf Israel verurteilt. «Die brasilianische Regierung bekräftigt, dass es keine Rechtfertigung für die Anwendung von Gewalt, insbesondere gegen Zivilisten, gibt», teilte das brasilianische Aussenministerium am Samstag mit. Die Regierung «fordert alle Parteien auf, grösstmögliche Zurückhaltung zu üben, um eine Eskalation der Situation zu verhindern».
Die argentinische Regierung «fordert ein Ende der Gewalt und den Schutz der Zivilbevölkerung». Beide Staaten bekundeten ihre Solidarität mit dem israelischen Volk.
Neben Brasilien und Argentinien verurteilten unter anderem auch die Regierungen von Mexiko, Kolumbien und Chile die Angriffe auf Israel. Mexiko halte es für unerlässlich, den Prozess der direkten Verhandlungen zwischen den beiden Parteien wieder aufzunehmen, «der zu einem gerechten, vollständigen und endgültigen Friedensabkommen führen soll», teilte das mexikanische Aussenministerium mit. (dhr/sda/dpa)
Beim Friedensnobelpreis protestiert die Iranische Regierung.
Aber bei hunderten von Toten kriegen die grusligen Bartlis whs. alle ein kleines Ständerchen und kommen gemeinsam zum vermeintlichen Klimax.
An Erbärmlichkeit kaum zu überbieten.