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Schweiz oder Schweden? Jetzt treten auch die USA ins Fettnäpfchen

epa11255696 US Secretary of State Antony Blinken speaks during a meeting with UNESCO Director-General Audrey Azoulay (not pictured) at the UNESCO headquarters in Paris, France, 02 April 2024. Blinken  ...
US-Aussenminister Antony Blinken hatte in Geografie einen Fensterplatz. Bild: keystone

Schweiz oder Schweden? Jetzt treten auch die USA ins Fettnäpfchen

Die ewige Verwechslungsgeschichte zwischen der Schweiz und Schweden ist um ein Kapitel reicher. Kurz vor seiner Europa-Reise veröffentlichte der US-Aussenminister Antony Blinken eine Karte, die Schweden an den Platz der Schweiz setzt.
03.04.2024, 14:29
Remo Hess, Brüssel / ch media
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Die Amerikaner und ihre Geografie-Kenntnisse… Nachdem schon US-Präsident Joe Biden im vergangenen Jahr vor versammelter Weltpresse der Schweiz zu ihrem vermeintlichen Nato-Beitritt gratulierte, tritt nun auch US-Aussenminister Antony Blinken ins Fettnäpfchen: Kurz vor seiner Europa-Reise und seinem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron publizierte sein Ministerium einen PR-Clip. Darauf prominent zu sehen: Eine Europa-Karte, welche Schweden an den Platz der Schweiz setzte und das skandinavische Land in das Herzen Europas bugsierte.

Peinlich, peinlich. Zwar wurde der Fehler rasch bemerkt und der Post auf dem Kurznachrichtendienst «X» kommentarlos gelöscht. Doch der Schaden war angerichtet. «Ich wusste nicht, dass man über Italien nach Schweden gelangt» oder «Schweiz wäre das Wort gewesen, dass ihr sucht», kommentierten amüsierte X-Nutzer.

Schweden hat die Nase voll und startet Kampagne – mit Augenzwinkern

Dass selbst dem US-Aussenministerium ein solcher Fehler unterläuft, ist zwar unprofessionell. Aber leider keineswegs unüblich. Im vergangenen Jahr startete die schwedische Tourismusorganisation wegen der anhaltenden Verwechslungsgefahr deshalb eine humoristisch eingefärbte Aufklärungskampagne.

Mit aufgesetztem Ernst wendet sich eine schwedische Sprecherin auf deutsch an die «Politiker und Bürger der Schweiz» und schlägt vor, dass man endlich festlege, wem genau was gehöre: Der Schweiz der Jodel, Schweden die Stille der Natur. Die Schweiz konzentriere sich auf Lederhosen, Schweden auf angesagte Fashiontrends, so die Schauspielerin Emma Peters mit einem Augenzwinkern. Offensichtlich aber hatte im US-Aussenministerium niemand Notiz genommen von der Kampagne.

Das Video aus Schweden ...

Video: watson/lucas zollinger

Aber auch ausserhalb der offiziellen Politik kommt es immer wieder zu Verwechslungen der beiden Länder. Einige Beispiele: Als 2018 der aus Schweden stammende Online-Streaming-Dienst Spotify an die Börse ging, liess die Wall Street die Schweizer-Flagge hissen. Den umgekehrten Fauxpass lieferte der FC Liverpool ebenfalls 2018, als Xherdan Shaqiri nach England wechselte.

... und unsere Antwort darauf:

Video: watson/Emily Engkent

In Pakistan verbrannten wütenden Muslime nach einer Koranverbrennung in Schweden aus Rache die Schweizer Flagge. Aber auch dort, wo man es eigentlich besser wissen müsste, kommt es zu Fehlgriffen: Beim Spiel der «Hockey Champions League» zwischen dem SC Bern und Grenoble spielten die Franzosen die schwedische Nationalhymne. Unverzeihlich.

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109 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tatwort
03.04.2024 14:38registriert Mai 2015
Ich bekam in den 80er-Jahren einen Brief aus Japan. Er war an mich in Swaziland statt Switzerland adressiert. Von Swaziland wurde er nach Schweden spediert, wo man schliesslich mit ausgeklügelten forensischen Methoden in einer vielköpfigen Arbeitsgruppe (/s) herausfand, dass ich wohl in der Schweiz leben könnte. Was mich aber am meisten erstaunte: Der Brief war für seine Weltreise lediglich rund acht Wochen unterwegs.
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Helvetiavia Philipp
03.04.2024 14:29registriert Februar 2018
Österreich scheint mir auch etwas aus der Form geraten, wegen des Bundeslands Slowenien.
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Bananensalat
03.04.2024 14:25registriert Dezember 2016
Und Österreich hat sich Slowenien einverleibt. Da war doch mal was vor über hundert Jahren, als Österreich Grossmachtsfantasien hatte und verfolgte, die dann ziemlich jäh gestoppt wurden. Waren da die Amerikaner nicht auch beteiligt? Vertrag von Saint-Germain oderso hiess das Ding, glaube ich.
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