Die Amerikaner und ihre Geografie-Kenntnisse… Nachdem schon US-Präsident Joe Biden im vergangenen Jahr vor versammelter Weltpresse der Schweiz zu ihrem vermeintlichen Nato-Beitritt gratulierte, tritt nun auch US-Aussenminister Antony Blinken ins Fettnäpfchen: Kurz vor seiner Europa-Reise und seinem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron publizierte sein Ministerium einen PR-Clip. Darauf prominent zu sehen: Eine Europa-Karte, welche Schweden an den Platz der Schweiz setzte und das skandinavische Land in das Herzen Europas bugsierte.
Peinlich, peinlich. Zwar wurde der Fehler rasch bemerkt und der Post auf dem Kurznachrichtendienst «X» kommentarlos gelöscht. Doch der Schaden war angerichtet. «Ich wusste nicht, dass man über Italien nach Schweden gelangt» oder «Schweiz wäre das Wort gewesen, dass ihr sucht», kommentierten amüsierte X-Nutzer.
Are you sure? pic.twitter.com/0639rzvE3e
— Sébastien Natroll (@Natroll__) April 2, 2024
Dass selbst dem US-Aussenministerium ein solcher Fehler unterläuft, ist zwar unprofessionell. Aber leider keineswegs unüblich. Im vergangenen Jahr startete die schwedische Tourismusorganisation wegen der anhaltenden Verwechslungsgefahr deshalb eine humoristisch eingefärbte Aufklärungskampagne.
Mit aufgesetztem Ernst wendet sich eine schwedische Sprecherin auf deutsch an die «Politiker und Bürger der Schweiz» und schlägt vor, dass man endlich festlege, wem genau was gehöre: Der Schweiz der Jodel, Schweden die Stille der Natur. Die Schweiz konzentriere sich auf Lederhosen, Schweden auf angesagte Fashiontrends, so die Schauspielerin Emma Peters mit einem Augenzwinkern. Offensichtlich aber hatte im US-Aussenministerium niemand Notiz genommen von der Kampagne.
Aber auch ausserhalb der offiziellen Politik kommt es immer wieder zu Verwechslungen der beiden Länder. Einige Beispiele: Als 2018 der aus Schweden stammende Online-Streaming-Dienst Spotify an die Börse ging, liess die Wall Street die Schweizer-Flagge hissen. Den umgekehrten Fauxpass lieferte der FC Liverpool ebenfalls 2018, als Xherdan Shaqiri nach England wechselte.
In Pakistan verbrannten wütenden Muslime nach einer Koranverbrennung in Schweden aus Rache die Schweizer Flagge. Aber auch dort, wo man es eigentlich besser wissen müsste, kommt es zu Fehlgriffen: Beim Spiel der «Hockey Champions League» zwischen dem SC Bern und Grenoble spielten die Franzosen die schwedische Nationalhymne. Unverzeihlich.
Liebe Franzosen. Dass Schweden nicht gleich Schweiz ist, müsstet ihr eigentlich wissen 😂 Im Gastspiel des @scbern_news in Grenoble ertönte die etwas falsche #Hymne - und sorgte für betretene Gesichter 😅. #srfhockey pic.twitter.com/gt4y57eRaw
— SRF Sport (@srfsport) October 15, 2019