In den ersten drei Jahren sind bei der Ombudsstelle der Schweizer Armee laut «SonntagsBlick» rund 850 Meldungen eingegangen. Die unabhängige Vertrauensstelle erhielt vor allem in den letzten Wochen viele neue Anfragen, wie deren Leitung auf Anfrage der Zeitung erklärt hatte. In den Meldungen gehe es unter anderem um Überforderung, Konflikte mit Vorgesetzten und Kameraden sowie um die Vereinbarkeit mit dem Zivilleben. Jeder vierte Fall betreffe Mobbing, Schikane oder Diskriminierung. Auch Fälle sexualisierter Gewalt würden gemeldet, doch deren Anzahl sei trotz der grossen medialen Aufmerksamkeit nach Veröffentlichung einer entsprechenden Studie nicht angestiegen. Das Verteidigungsdepartement habe die Einrichtung der Ombudsstelle als «richtig und wichtig» bezeichnet und sich mit den ersten drei Jahren zufrieden gezeigt.
Eine Motion im Bundesparlament hat laut «SonntagsZeitung» gefordert, die Gotthard-Passstrasse für den Ganzjahresbetrieb zu öffnen. Eingereicht wurde sie vom SVP-Nationalrat und Transportunternehmer Benjamin Giezendanner, unterstützt von 60 weiteren Parlamentariern. Die Wintersperre werde bislang meist erst nach Ostern aufgehoben, obwohl die Feiertage viele ins Tessin lockten. Für den ganzjährigen Betrieb seien Lawinenverbauungen, Teilüberdachungen und neue Anschlüsse nötig. Die Kosten würden laut Bericht rund 300 Millionen Franken betragen. Die Organisation Pro Alps kritisiere das Vorhaben laut «SonntagsZeitung» als verkehrs-, klima- und verfassungspolitisch problematisch. Sie erinnere an die 1994 angenommene Alpeninitiative, welche Kapazitätserweiterungen durch die Alpen untersage. Giezendanner habe entgegnet, es handle sich nicht um eine Kapazitätserhöhung, da weder neue Spuren noch neue Strassen gebaut würden.
Der Bundesrat will die erst vor zwei Jahren beschlossenen strengeren Pestizid-Regeln in Schweizer Gewässern wieder lockern, wie einem Bericht zufolge aus der Beantwortung eines Vorstosses hervorgeht. Wie Recherchen der «NZZ am Sonntag» zeigten, steht hinter der Kehrtwende eine neue Gruppe von bäuerlichen Parlamentariern, denen der Gewässerschutz heute zu weit geht. Federführend sei dabei SVP-Nationalrat Hans Jörg Rüegsegger, ehemaliger Präsident des Berner Bauernverbandes. Die Mitglieder der diskret tätigen Gruppe würden sich regelmässig treffen und ihr Vorgehen koordinieren, wie die Zeitung weiter schrieb. Zwei Vertreter hätten diese Woche einen Vorstoss eingereicht, mit dem gefordert werde, dass die Pestizidbelastung in Schweizer Gewässern gleich wie in der EU gemessen werde. Künftig solle ein Pestizid erst dann überprüft werden, wenn es an 20 statt bisher 10 Prozent der Messstellen den Grenzwert überschreite. Von Seiten der Grünliberalen werde das Vorgehen scharf kritisiert.
FDP-Nationalrat Simon Michel hat laut «SonntagsZeitung» die Rolle von SVP-Vizepräsidentin Magdalena Martullo-Blocher im Vorstand von Economiesuisse kritisiert. Er halte sie nicht für die geeignete Vertreterin des Verbands Scienceindustries, da sie mit ihrer Partei die Beziehungen zur EU gefährde. Für die Chemie- und Pharmabranche seien der bilaterale Weg und das Forschungsprogramm Horizon von zentraler Bedeutung. Martullo-Blocher bringe als Unternehmerin und Politikerin zwar einen Mehrwert, doch Scienceindustries solle ihre Vertretung überdenken. Hintergrund der Kritik sei der Abbruch des Austauschs zwischen der SVP und Economiesuisse nach der scharfen Kritik des Dachverbands an der 10-Millionen-Schweiz-Initiative. Martullo-Blocher sei laut der Zeitung für eine Stellungnahme nicht erreichbar gewesen. Auch SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi und Economiesuisse-Präsident Christoph Mäder hätten sich nicht äussern wollen.
Die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr hat ihre umstrittene Kritik an der Geschäftsprüfungskommission (GPK) als bewusst gesetzte Eskalation bezeichnet, wie sie im Interview mit der «NZZ am Sonntag» erklärte. Diese sei «sachlich, nüchtern und nicht emotional» gewesen. Fehr hatte im Kantonsrat GPK-Mitglieder im Zusammenhang mit einem gescheiterten IT-Projekt als Besserwisser bezeichnet. Die Äusserungen hatten hohe Wellen geschlagen, die SVP forderte gar ihren Rücktritt. Sie habe gezielt den öffentlichen Raum gesucht, um eine Debatte über die Rolle der GPK anzustossen, sagte Fehr im Gespräch mit der Zeitung weiter. Rückblickend räumte sie ein, ihre Kritik sei zu unvermittelt gekommen. «Die Würdigung der Arbeit, die die GPK leistet, hat am Beginn des Votums gefehlt», sagte Fehr.
Der Chefredaktor des Schweizer Weltatlas hat laut «SonntagsZeitung» angekündigt, den Golf von Mexiko nicht in Golf von Amerika umzubenennen. ETH-Professor Lorenz Hurni habe erklärt, Trumps eigenmächtige Umbenennung sei ein Versuch, die territoriale Einflusssphäre der USA auszudehnen. «Für uns ist es immer noch der Golf von Mexiko, und für die ganze Welt ist es immer noch der Golf von Mexiko», sagte Hurni zu der Zeitung. Eine Änderung werde höchstens in Betracht gezogen, wenn Trumps neuer Name «über längere Zeit und international breit verwendet» werde. Der Schweizer Weltatlas solle eine neutrale, faktenbasierte Sicht auf die Welt vermitteln. Dafür greife die fünfköpfige Redaktion auf internationale wissenschaftliche Quellen zurück.
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Ein möglicher Verkauf der UBS an eine ausländische Grossbank wird laut «SonntagsBlick» in der Chefetage als Worst-Case-Szenario diskutiert. Ein UBS-Insider sagte der Zeitung: «Der Worst Case heisst Takeover, und der könnte bei einer Kapitalisierung von 15 bis 20 Prozent eintreten». Grund seien mögliche strengere Eigenkapitalvorschriften in der Schweiz, die den Börsenwert der Bank deutlich drücken könnten. Das mache die UBS zu einem attraktiven Übernahmeziel, etwa für US-Banken wie J.P. Morgan oder Bank of America, schrieb der «SonntagsBlick» weiter. Der in Medien kolportierte Wegzug der UBS aus der Schweiz sei laut dem Insider das «kleinste Szenario». Die Bank selbst habe sich auf Anfrage des «SonntagsBlick» zu den Spekulationen nicht geäussert. Man habe auf die Aussagen von CEO Sergio Ermotti am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos verwiesen. Er habe damals betont, die Schweizer Herkunft sei ein entscheidender Wettbewerbsvorteil der Bank.
Marc Rüdisüli, Präsident der Jungen Mitte, hat laut «SonntagsBlick» gefordert, dass jede Schülerin und jeder Schüler im Rahmen des Unterrichts mindestens einmal eine Holocaust-Gedenkstätte besuchen müsse. Solche Erfahrungen förderten Empathie und ein vertieftes Geschichtsbewusstsein, habe Rüdisüli erklärt. Auch angehende Lehrpersonen der Sekundarstufe sollten während ihres Studiums ein Konzentrationslager besuchen. Die Jungpartei fordere zudem verstärkte Bildungsprojekte gegen Antisemitismus, Massnahmen gegen Hassrede in sozialen Medien, sowie ein Verbot von Nazi-Symbolen, wie es auch der Bundesrat vorgeschlagen habe. «Es ist absurd, dass in der Schweiz Werbematerial mit Tabakwerbung illegal ist, während Hakenkreuz-Symbole geduldet werden», sagte Rüdisüli zum «SonntagsBlick».
Reisen im Halbprivatjet werden in der Schweiz immer gefragter, wie die «SonntagsZeitung» berichtete. Der Anbieter Travelcoup baue sein Angebot im Sommer deutlich aus und sehe eine starke Nachfrage bei kaufkräftiger Kundschaft. Neu sollen 13 Strecken bedient werden, unter anderem auch ab Bern nach Ibiza. Die Firma aus Alpnach OW setze auf fixe Flugpläne mit luxuriösem Service, die Abflugzeit unterliege demnach nicht der Kontrolle der Passagiere, wie es bei einem Privatjet der Fall sei. Laut Bundesdaten nehme auch die Zahl der sogenannten Taxiflüge mit Privatjets kontinuierlich zu, besonders an Regionalflugplätzen wie Sitten oder Samedan. Klimaschützer kritisieren die Entwicklung der Zeitung zufolge als besonders klimaschädlich. Travelcoup habe dagegen betont, dass CO2-Kompensation im Ticketpreis inbegriffen sei.
In der Schweiz häufen sich laut «Le Matin Dimanche» die Warnsignale wegen des steigenden Konsums von Ketamin. Die synthetische Droge werde meist geschnupft, könne aber auch injiziert werden. Frank Zobel, Vizedirektor von Sucht Schweiz, habe erklärt, Ketamin sei nach Cannabis, Kokain, Ecstasy und Amphetaminen eine der am häufigsten konsumierten Substanzen. Die Fachstelle Infodrog warne, Ketamin könne zu einer psychisch geprägten Abhängigkeit führen. Ein chronischer Konsum könne das gastrointestinale System, die Blase oder die Nieren dauerhaft schädigen. Stéphane Caduff von der Stiftung Westschweizerische Alkoholprävention habe betont, dass sich bei der Kombination mit Alkohol, Medikamenten oder anderen Substanzen das Risiko eines Atemstillstands bereits bei einer einzigen Einnahme erheblich erhöhe. (sda/con)
Die Politik gibt den Bauern die Freigabe die eigene Bevölkerung zu vergiften…
Die Befriedigung der Lobbyisten ist wichtiger als die Gesundheit der eigenen Bürger, des Wassers, des Bodens und der Tiere…