Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bisher etwa 7500 Personen an den Folgen der durch das Coroanvirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Ein Grossteil dieser Todesfälle meldeten China und Italien. In Europa steigen die Zahlen aber auch in Spanien und Frankreich rapide an. Diese Zahlen beziehen sich auf den Stand vom Dienstag.
Doch welche Patienten sterben an der Krankheit? Gibt es Unterschiede zwischen den Ländern? Und welche Vorerkrankungen erhöhen das Risiko am meisten? Eine Übersicht über diese Fragen findest du hier:
Von den weltweit bislang 7'500 Todesfällen ereigneten sich 3113 in Europa. Ein Grossteil davon (2503 Todesfälle) alleine in Italien. Am zweistärksten betroffen sind Spanien (309 Todesopfer) und Frankreich (148 Todesopfer).
In Italien scheint sich die Lage bislang nicht zu beruhigen. Seit dem Wochenende sind nochmals knapp 350 neue Todesfälle gemeldet worden. In Spanien haben sich die Todesfälle über das Wochenende verdoppelt.
Wie bereits erste Zahlen aus China gezeigt haben, sind besonders alte und kranke Menschen gefährdet. Dies bestätigt sich nun auch in Europa. In Italien sind laut dem Gesundheitsministerium die Todesopfer folgendermassen aufgeteilt nach Alterssparten (Todesrate in Klammern):
Diese Zahlen stammen vom Montag. Frankreich meldete letzte Woche, dass 33 der 44 Todesopfer über 75 Jahre alt waren. In der Schweiz lässt sich Ähnliches feststellen. Der jüngste bisher verstorbene Patient in der Schweiz war 54 Jahre alt und litt an mehreren chronischen Erkrankungen.
Bei allen jüngeren Verstorbenen war eine Vorerkrankung festgestellt worden. Wie das italienische Gesundheitsministerium meldete, verstarb ein 39-jähriger Patient in seiner Wohnung. Er war fettleibig und hatte Diabetes. Eine ebenfalls 39-jährige Frau verstarb im Spital. Sie hatte Krebs. Auch für die Fälle in der Schweiz ist jeweils immer eine Vorerkrankung festgestellt worden.
In vielen Fällen ist unklar, an welchen Krankheiten die Opfer bereits gelitten haben. Zahlen aus China zeigen aber, dass besonders Herz-Kreislauf-Erkrankungen einen hohen Einfluss auf die Todesrate haben. So starben etwa 10 Prozent der Patienten mit einer solchen Erkrankung an Covid-19. Bei Diabetes-Kranken liegt dieser Anteil etwa bei 7 Prozent. Die Übersicht über die Zahlen findest du hier:
Hinweis: Hierbei handelt es sich um eine Sterberate. Das bedeutet nicht, dass 10,5 Prozent der Verstorbenen an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung litten, sondern dass 10,5 Prozent der Personen mit einer solchen Vorerkrankung an Covid-19 verstorben sind.
Die Sterberaten in den europäischen Ländern unterscheiden sich doch sehr stark. Dies ist einerseits auf die teilweise kleinen Fallzahlen in den einzelnen Ländern, andererseits aber auch auf die Anzahl durchgeführter Tests zurückzuführen.
Weltweit liegt die Sterberate zwischen 4 und 5 Prozent. Diese Zahl dürfte jedoch nicht der Realität entsprechen, da viele Fälle ganz ohne Symptome verlaufen und deshalb gar nicht erst registriert werden. Forscher gehen von einer allgemeinen Sterberate von etwa 0,3 bis zu einem Prozent aus.
Italien weist nicht nur die höchsten Ansteckungs- und Todeszahlen aus, sondern gleichzeitig auch die höchste Todesrate. Warum? Wie bereits beim oberen Punkt deutlich wurde, hängt die Todesrate sehr stark davon ab, wie viele Tests überhaupt durchgeführt werden und ob auch Verdachtsfälle ohne Symptome getestet werden. Eine erste Erklärung wären also unterschiedliche Messdaten.
Eine zweite Erklärung ist die Anzahl alter Patienten in Italien. Laut der aktuellsten Mitteilung des italienischen Gesundheitsministeriums sind über 37 Prozent der positiv getesteten Patienten im Land über 70 Jahre alt, also Risikopatienten.
Klar ist jedoch, dass das italienische Gesundheitssystem überfordert ist. Meldungen und Augenzeugenberichte aus italienischen Spitälern zeigen, dass nicht mehr alle Patienten die notwendige Behandlung erhalten, weil es schlicht nicht genügend Ressourcen dafür gibt. Wenn die Kapazität in den Spitälern überstiegen wird, steigt auch die Todesrate rasant an. (leo)
da gibt's vlt auch noch andere.
dankeschön