Nach den tödlichen Schüssen in einem Nachtclub in der norwegischen Hauptstadt Oslo ermittelt die Polizei wegen Terrorverdachts. Das teilte die Behörde nach Berichten norwegischer Medien am Samstag mit. Zwei Menschen wurden getötet und mindestens 21 verletzt, zehn davon schwer. Noch in der Nacht nahm die Polizei einen Verdächtigen in der Nähe des Tatorts fest.
Der Zeitung «Aftenposten» zufolge befindet sich der Nachtclub «Londoner Pub», in dem die Schüsse fielen, in einer beliebten Strasse im Zentrum von Oslo. Zivilisten hätten bei der Festnahme des Verdächtigen geholfen, meldete die Zeitung unter Berufung auf die Polizei.
Die Tragödie ereignete sich kurz vor der 40. Pride-Parade in Oslo. Diese wurde nach dem tödlichen Angriff abgesagt.
Die norwegische Polizei stuft die Schiesserei als «terroristischen Akt» ein. Einsatzleiter Tore Barstad sagte laut norwegischem Sender NRK, alles deute darauf hin, dass es sich um einen Einzeltäter handele.
Dem Sender zufolge gab es mindestens drei Tatorte. Zum Motiv des Vorfalls gab es keine Angaben. Angaben zum Alter oder zur Identität des Festgenommenen machte die Polizei nicht.
Der Festgenommene habe sich bislang nicht geäussert. Die Polizei habe seine Wohnung durchsucht, berichtete NRK. Bei dem Angriff seien Schusswaffen verwendet worden, von denen zwei sichergestellt worden seien, zitierte NRK Barstad. Ein Reporter war Augenzeuge und erzählte, er habe einen Mann mit Tasche zu dem Tatort kommen sehen, er habe eine Waffe genommen und begonnen zu schiessen. Im Nachtclub für Schwule habe es eine Panik gegeben, zitiert der Sender einen anderen Augenzeugen.
(meg/sda/dpa)