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Folgen von Lineker-Streit: BBC entschuldigt sich

Folgen von Lineker-Streit: BBC entschuldigt sich

Die britische Sendeanstalt hatte den populären TV-Experten nach umstrittenen Äusserungen vorerst aus dem Programm genommen. Nun muss sich die BBC entschuldigen – wegen kurzfristiger Änderungen.
12.03.2023, 10:5312.03.2023, 12:44
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Ein Artikel von
t-online

Die BBC hat sich am Samstag für die infolge der Suspendierung von TV-Moderator Gary Lineker entstandenen Lücken in der Fussballberichterstattung entschuldigt. «Wir arbeiten hart an einer Lösung für die Situation und hoffen, dass es bald klappt», hiess es in einer Mitteilung am Samstagnachmittag. Zuvor hatten mehrere Programme im Radio und Fernsehen gestrichen werden müssen, weil sich BBC-Mitarbeitende und Fussballexperten mit Lineker solidarisch erklärt hatten.

Die BBC hatte den 62-jährigen Ex-Fussballstar am Freitag wegen eines regierungskritischen Tweets suspendiert. Lineker habe damit gegen die Richtlinien zur politischen Neutralität der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt verstossen, hiess es zur Begründung. Die wichtigste Fussballsendung des Landes, «Match of the Day», sollte ohne Moderation oder Experten auskommen.

In seinem Tweet hatte Lineker die Wortwahl der Regierung zu Flüchtlingen mit Nazi-Rhetorik aus den 1930er-Jahren verglichen. Innenministerin Suella Braverman hatte zuvor im Zusammenhang mit Bootsflüchtlingen am Ärmelkanal von einer «Invasion» gesprochen. Die Regierung will irregulär eingereisten Menschen das Recht auf Asyl aberkennen. Dagegen gibt es schwere Kritik, unter anderem von der UN-Flüchtlingshilfsorganisation UNHCR.

Premierminister Rishi Sunak meldete sich am Samstagabend in der Sache zu Wort. Er hoffe, dass die «aktuelle Situation zwischen Gary Lineker und der BBC zeitnah gelöst werden kann». Die Regierung spiele dabei keine Rolle, betonte er. Seine Asylpolitik verteidigte Sunak jedoch. Es gehe darum, die gefährlichen Überfahrten mit kleinen Booten am Ärmelkanal zu stoppen. «Das ist nicht nur fair und moralisch richtig, sondern auch mitmenschlich das Richtige», sagte Sunak einer Mitteilung zufolge.

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TanookiStormtrooper
12.03.2023 12:24registriert August 2015
Habe die Sendung gestern gesehen. Eine unkommentierte Aneinanderreihung von Spielszenen ohne Analysen oder Interviews mit Coach oder Spielern selbst der Vorspann der Sendung fehlte.
Die BBC hat wirklich niemanden gefunden, der sich für eine Sendung ohne Lineker hergeben wollte. Ich denke mehr muss man über Gary Lineker nicht wissen, die Solidarität sämtlicher Kollegen sagt da schon alles. Seine grundsätzliche Einstellung, gerade gegenüber Menschen die es im Leben nicht immer so gut haben, ist hinlänglich bekannt und seine Aussage war auch Korrekt. Das neue Asylgesetz kann man nur verachten.
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einmalquer
12.03.2023 14:07registriert Oktober 2017
Sunak sagte, es gehe darum, die gefährlichen Überfahrten mit kleinen Booten am Ärmelkanal zu stoppen. Da hat er natürlich recht und die Lösung ist einfach. Sunak und Macron soll grössere Boote zur Verfügung stellen.

Denn genau das wäre «nicht nur fair und moralisch richtig, sondern auch mitmenschlich das Richtige»,
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Schlaf
12.03.2023 16:03registriert Oktober 2019
Die Welt bräuchte mehr Menschen wie Lineker in der Politik.
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