Steigt Saudi-Arabien bei Streamingsender DAZN ein? Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters erwägt der saudi-arabische Public Investment Fund, kurz PIF, eine Minderheitsbeteiligung an dem Sportstreamingdienst DAZN.
Konkret soll der Staatsfonds eine Minderheitsbeteiligung an DAZN in Höhe von einer Milliarde US-Dollar anstreben. Wie Reuters schreibt, begannen die Gespräche zwischen den Parteien bereits Ende des Jahres 2023.
DAZN, dessen Mehrteilseigener die US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft Access Industries ist, soll in den vergangenen Monaten mit mindestens drei Investmentfonds Gespräche über verschiedene strategische Partnerschaften geführt haben. Der Unternehmenswert DAZNs wird dabei zwischen 10 und 12 Milliarden US-Dollar taxiert.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde es die Beziehungen des Unternehmens nach Saudi-Arabien intensivieren. Schon jetzt überträgt DAZN eine Reihe an Sportarten aus dem Wüstenstaat, darunter die saudische Fussball-Profiliga, von Saudi-Arabien finanzierte Boxkämpfe oder auch der Ende Oktober in Riad stattfindende «Six Kings Slam» im Tennis, welcher erst jüngst mit einem mehr als pompösen Trailer angekündigt wurde.
Saudi-Arabien hat über den PIF und das im letzten Jahr gegründete Investitionsprojekt «SURJ» viel in verschiedene Sportarten investiert. Der PIF ist ein wichtiger Geldgeber der Golf-Tour, besitzt den Premier-League-Klub Newcastle United und ist eine Partnerschaft mit der WTA-Tennis-Tour eingegangen. Auch eine Kooperation mit der ATP steht im Raum, die Vergabe der WM 2034 an Saudi-Arabien durch die FIFA gilt als nahezu sicher. Kritiker sehen im Vorgehen des Landes eine Form des Sportswashings.
In Deutschland befindet sich DAZN aktuell mit der DFL im Streit um die Bundesliga-Rechte ab der Spielzeit 2024/2025. Ein Schiedsgericht gab dem Streamingdienst dabei teilweise recht. Das begehrte Paket B, das die Bundesliga-Einzelspiele am Samstag um 15.30 Uhr und am Freitagabend beinhaltet, wird neu ausgeschrieben.
Verwendete Quellen: