Anscheinend ändern die USA ihre Haltung im Syrien-Konflikt: US-Aussenminister John Kerry hat eingeräumt, dass für ein Ende des syrischen Bürgerkriegs mit Machthaber Baschar al-Assad geredet werden müsse. Letzten Endes müssten die USA verhandeln, sagte Kerry in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Fernsehsender CBS.
«Dies ist eine der schlimmsten Tragödien, die wir je auf dem Planeten gesehen haben», sagte der US-Aussenminister am vierten Jahrestag des Beginns des Syrien-Konflikts. Washington arbeite hart daran, die Bemühungen um eine politische Lösung des Konflikts wiederzubeleben.
Seine Regierung sei immer bereit gewesen, auf Basis des Genfer Friedensprozesses zu verhandeln. Den üblichen US-Standpunkt, wonach Assad keine Legitimität mehr besitzt und zurücktreten muss, wiederholte Kerry nicht.
Der Aufstand in Syrien hatte Mitte März 2011 mit Protesten gegen die Staatsführung begonnen und sich rasch zu einem Bürgerkrieg ausgeweitet. Mehr als 215'000 Menschen wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seitdem getötet.
Westliche Staaten fordern schon lange den Rücktritt Assads. Inzwischen gibt es aber mit der Extremistenmiliz Islamischer Staat in Syrien einen gemeinsamen Gegner. So bombardieren die USA immer wieder IS-Ziele in dem Bürgerkriegsland und könnten damit indirekt auch den Regierungstruppen helfen.
Die sunnitischen Extremisten haben weite Teile Syriens eingenommen, wollen die Regierung in Damaskus stürzen und haben über die Grenze zum Irak hinweg ein Kalifat ausgerufen. (dhr/sda/reu/afp)