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Syrien

In Syrien kämpfen Drusen, Beduinen und Regierungstruppen gegeneinander

A Bedouin fighter flashes victory sign and shouts slogans at Mazraa village on the outskirts of Sweida city, during clashes between the Bedouin clans and Druze militias, southern Syria, Friday, July 1 ...
Ein Kampfer der Beduinen ausserhalb der Stadt Suwaida. Bild: keystone

Blutige Unruhen in Syrien – Zahl der Todesopfer steigt

19.07.2025, 16:5819.07.2025, 16:58
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Bei den blutigen Unruhen im Süden Syriens sind nach Angaben von Aktivisten fast 1'000 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Toten sei inzwischen auf 940 gestiegen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Organisation mit Sitz in Grossbritannien, die sich auf ein Netz von Informanten vor Ort stützt, zählte mindestens 406 Tote in der Provinz Suwaida, darunter 80 Zivilisten. Überprüfen lassen sich die Zahlen nicht, die Angaben der Beobachtungsstelle gelten aber als in der Regel verlässlich.

epa12245138 A family flee due to clashes between Bedouin tribes and local Druze factions, in the Suwayda countryside in southern Syria, on 18 July 2025. Several Bedouin tribes declared a general mobil ...
Zivilisten flüchten aus Suwaida.Bild: keystone

Dem Bericht zufolge wurden bei den Kämpfen 330 Sicherheitskräfte der Übergangsregierung getötet. Diese wiederum hätten 182 Menschen hingerichtet, darunter 26 Frauen und sechs Kinder. Die Beobachtungsstelle berichtete von grausamen Zuständen in der Provinz. Trotz Verkündung einer Waffenruhe kam es am Samstag zu neuen Kämpfen in der gleichnamigen Provinzhauptstadt Suwaida.

Auch Israel in den Konflikt verwickelt

Die neue Gewalt im Süden Syriens war vor knapp einer Woche ausgebrochen. Es kam zu tödlichen Zusammenstössen zwischen drusischen Milizen und sunnitisch-muslimischen Beduinenstämmen. Truppen der syrischen Übergangsregierung griffen ein. Als Reaktion bombardierte Israel zur Unterstützung der Drusen Regierungsgebäude in Damaskus und Konvois der syrischen Regierungsarmee auf dem Weg nach Suwaida.

Die Drusen sind eine religiöse Minderheit und leben in Syrien, dem Libanon, Israel und Jordanien. Nach dem Sturz der Assad-Herrschaft im Dezember 2024 und Jahren des Bürgerkriegs bleibt die Lage im ethnisch und religiös vielfältigen Syrien weiterhin fragil. (sda/dpa)

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Sturz der syrischen Regierung
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