International
Syrien

Mindestens 80 Tote nach Drohnenangriff auf Militärakademie in Syrien

This photo released by the Syrian official news agency SANA shows Syrian men who were injured from a drone attack that hit a packed military graduation ceremony in the central city of Homs, lying in a ...
Zwei Männer, die bei dem verheerenden Drohnenangriff in der syrischen Stadt Homs verletzt wurden, in einem syrischen Spital. Bild: AP SANA

Mindestens 80 Tote nach Drohnenangriff auf Militär-Abschlussfeier in Syrien

05.10.2023, 21:2206.10.2023, 00:57

Bei einem Drohnenangriff auf eine Abschlussfeier in einer Militärakademie in Syrien sind mindestens 80 Menschen ums Leben gekommen. Wie der syrische Gesundheitsminister Hassan Al-Ghobash am Donnerstagabend erklärte, sollen darunter auch Frauen und Kinder sein. Demnach soll es ausserdem mindestens 240 Verletzte gegeben haben. Es wird erwartet, dass die Zahl der Opfer weiter steigen wird. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London liegt die Zahl der Todesopfer bereits bei über 100.

Die syrische Regierung rief eine ab Freitag geltende dreitägige Staatstrauer aus, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete. Die syrische Armee hatte erklärt, dass «bewaffnete Terrororganisationen» die Abschlussfeier von Offiziersstudenten der Militärhochschule angegriffen hätten. Die Armee wolle «mit aller Härte» auf den «feigen Terrorakt» reagieren.

In this photo provided by the Syrian Civil Defense White Helmets, people who were injured by shell strucks arrive to receive treatment at a hospital in Idlib, Syria, Thursday, Oct. 5, 2023. A drone at ...
Eine bei dem Angriff verletzte Person wird in ein Spital in Idlib gebracht, 5. Oktober 2023.Bild: AP Syrian Civil Defense White He

In den sozialen Medien verbreitete Videos zeigten Bilder von schreienden und weg laufenden Menschen auf dem Gelände der Zeremonie. Verletzte lagen mit blutgetränkter Kleidung auf dem Boden. Nach Angaben der Beobachtungsstelle nahmen an der Zeremonie sowohl syrische Militärbeamte als auch der Verteidigungsminister teil, der die Zeremonie Berichten zufolge vor Beginn des Angriffs verliess.

Die Syrische Beobachtungsstelle vermutete, dass es sich entweder um einen Angriff der militant-islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) oder der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) handeln könnte. Beide wollen die Regierung von Präsident Baschar al-Assad stürzen. Diese kontrolliert inzwischen wieder zwei Drittel des Landes, darunter auch die Provinz Homs.

Unmittelbar nach dem Angriff auf die Militärakademie soll die syrische Regierung verschiedene Gebiete im Umland Idlibs im Nordwesten des Landes angegriffen haben. Idlib gilt als letzte Rebellenhochburg im Bürgerkriegsland. Bei den Angriffen sollen nach Angaben der Rettungsorganisation Weisshelme mindestens fünf Zivilisten ums Leben gekommen sein. Demnach habe es dabei ausserdem 38 Verletzte gegeben.

Der Konflikt in Syrien hatte im Frühjahr 2011 mit Protesten gegen die Regierung begonnen. Die Regierung ging mit Gewalt dagegen vor. Daraus entwickelte sich später ein Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung. Eine politische Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht.

(hah/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
Bald könnte das Trump-Stadion kommen – Weisses Haus zeigt Gefallen an Namensidee
Das Weisse Haus zeigt Gefallen an der Idee, ein neues Sportstadion in der US-Hauptstadt Washington nach Präsident Donald Trump zu benennen. «Das wäre ein schöner Name, denn es war Präsident Trump, der den Wiederaufbau des neuen Stadions ermöglicht hat», sagte Sprecherin Karoline Leavitt dem Portal «The Hill» und dem Sportsender ESPN. Ein hochrangiger Vertreter des Weissen Hauses wurde von ESPN zudem mit den Worten zitiert: «Das ist es, was der Präsident will. Und es wird wahrscheinlich auch so kommen.»
Zur Story