Der Fall des ermordeten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi wirft momentan grosse Wellen. Die Ereignisse überschlugen sich zuletzt als Saudi-Arabien den Tod Khashoggis bestätigte. Hier kommt ein Überblick über die letzten drei Wochen:
Der saudische Journalist Jamal Khashoggi besucht am 2. Oktober das saudische Konsulat in Istanbul. Er benötigt Papiere, um seine türkische Verlobte heiraten zu können. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.
Gemäss Medienberichten geht die türkische Polizei davon aus, dass Jamal Khashoggi im Konsulat ermordet wurde. Dafür sei extra ein 15-köpfiges Team aus Saudi-Arabien eingeflogen worden.
Saudi-Arabien bestreitet sämtliche Mord-Vorwürfe. Khashoggi habe das Konsulat verlassen und sie wüssten nicht, wo er sich derzeit aufhalte.
Die türkische Polizei kündigt eine Untersuchung des saudischen Konsulats in Istanbul an. Erdogan forderte eine vollständige Aufklärung des Falles.
Auf die Frage, ob die USA Waffenlieferungen an Saudi-Arabien einstellen wolle, antwortet US-Präsident Trump zurückhaltend. Khashoggi sei kein US-Bürger und man wolle Ermittlungen abwarten.
Eine Delegation aus Saudi-Arabien ist in der Türkei eingetroffen. Sie habe mit den Ermittlungen in dem Fall zu tun und kläre ab, wann und wie türkische Ermittler das saudische Konsulat inspizieren könne.
Die «Washington Post» behauptet, dass Aufnahmen vom Mord an Khashoggi existieren. Angeblich habe eine Smartwatch die Vorfälle im Konsulat aufgezeichnet.
Nachdem immer mehr Wirtschaftsführer ihre Teilnahme an einer Investoren-Konferenz in Riad abgesagt haben, zieht auch CS-Chef Thiam nach. Das sogenannte «Wüsten-Davos» sollte neue Investoren für Saudi-Arabien anziehen.
Saudi-Arabien bestätigt schliesslich den Tod Khashoggis. Ein Streit im Konsulat sei ausgeartet und der Journalist infolge einer Prügelei ums Leben gekommen. Ein geplanter Mord wird jedoch bestritten.
Türkische Überwachungsaufnahmen zeigen, wie ein Body-Double mit den Kleidern Khashoggis das Konsulat verlässt. Laut CNN deute dies auf einen geplanten Mord hin.
Erdogan hatte im Vorfeld angekündigt, dass er in einer Rede Licht in den Fall Khashoggi bringen werde. Er liefert schlussendlich keine neuen Erkenntnisse, beschuldigt Saudi-Arabien jedoch des geplanten Mords an Khashoggi.
Bundesrat und Aussenminister Ignazio Cassis kündigt an, dass der Fall Khashoggi Konsequenzen auf die Beziehungen zu Saudi-Arabien haben werde. Das EDA habe den saudischen Botschafter in der Schweiz bereits drei Mal einbestellt.
(jaw/sda)