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Instagram zensiert politische Wörter – und zwar nur von links

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Instagram zensiert momentan einige politische Stichwörter.Bild: keystone

Instagram zensiert politische Wörter – und zwar nur linke

Einige politische Wörter können derzeit nicht auf Instagram gesucht werden. Sowohl der Zeitpunkt als auch die Kategorie der Wörter sind auffällig.
21.01.2025, 15:1521.01.2025, 16:45
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Vor wenigen Tagen hat Mark Zuckerberg verkündet, bei Instagram und Facebook die Faktenchecks abzusetzen. So gäbe es laut dem CEO bei den Meta-Plattformen einfach zu viel Zensur – das solle künftig nicht mehr so sein. Nun werden aber gerade auf den Plattformen mehrere politische Wörter aus dem linken Spektrum zensiert.

So ploppt auf Instagram, sobald man nach dem Hashtag #prochoice oder #democrat sucht, eine Warnung auf: «Wir haben diese Resultate versteckt. Sie enthalten eventuell sensible Inhalte.» Pro-Choice wird in Amerika die Bewegung genannt, die sich gegen ein Abtreibungsverbot einsetzt. Die gleiche Warnung wird aufgeschaltet, wenn man nach #abortion (Abtreibung) sucht.

Pro Life Proc Choice
Diese Page wird einem angezeigt, wenn man nach #prochoice sucht.Bild: Instagram

Politisch rechts stehende Begriffe nicht betroffen

Hashtags mit Wörtern, die aus dem rechtspolitischen Spektrum stammen, sind davon nicht betroffen. So werden Suchbegriffe wie #prolife – die Bewegung, die Abtreibungen verbieten will – oder #republican nicht zensiert.

Pro Life Proc Choice
Diese Page wird einem bei der Suche nach #prolife angezeigt.Bild: Instagram

Allerdings: Wenn man die Einstellungen von Instagram so anpasst, dass man sich politische Inhalte wünscht, werden alle Hashtags wieder angezeigt. Laut dem Spiegel war dies in Deutschland am Dienstagvormittag aber noch nicht möglich. Die Online-Zeitung hat sich zudem erkundigt, was es mit dieser Zensur auf sich hat, worauf Meta antwortete: «Dies ist eindeutig ein Fehler, den wir schnell beheben werden.»

Die Einstellungen müssen angepasst werden, um alle Inhalte zu sehen.
Die Einstellungen müssen angepasst werden, um alle Inhalte zu sehen.bild: instagram

Zuckerberg nähert sich Trump an

Trotz allem ist der Zeitpunkt für einen solchen Fehler auffällig. So ist Zuckerbergs Entscheid, Faktenchecks abzuschaffen, zugleich eine Annäherung an Trump und dessen Republikanische Partei. Trump hatte Facebook im Wahlkampf als «Feind des Volkes» bezeichnet und gedroht, Zuckerberg würde den Rest des Lebens im Gefängnis verbringen, wenn man zu dem Schluss komme, dass Meta in den Wahlkampf eingreife. Zuckerberg besuchte daraufhin Trump nach dem Wahlsieg und war auch am Montag bei dessen Amtsübernahme zu Gast.

(sav)

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83 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Simon
21.01.2025 16:02registriert Januar 2014
Und so, liebe Kinder, hat das damals angefangen. Zuerst haben wir darüber gelacht, dann war es zu spät.
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bidilaw182
21.01.2025 15:28registriert März 2023
Wäre Zeit, dass die EU solche Plattformen stärker reguliert.
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Ktwo
21.01.2025 16:06registriert Februar 2024
Das sind ja nicht mal "linke" Ausdrücke.
Das sind ganz normale Suchbegriffe.
Wow, George Orwell, here we come.
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