Vor wenigen Tagen hat Mark Zuckerberg verkündet, bei Instagram und Facebook die Faktenchecks abzusetzen. So gäbe es laut dem CEO bei den Meta-Plattformen einfach zu viel Zensur – das solle künftig nicht mehr so sein. Nun werden aber gerade auf den Plattformen mehrere politische Wörter aus dem linken Spektrum zensiert.
So ploppt auf Instagram, sobald man nach dem Hashtag #prochoice oder #democrat sucht, eine Warnung auf: «Wir haben diese Resultate versteckt. Sie enthalten eventuell sensible Inhalte.» Pro-Choice wird in Amerika die Bewegung genannt, die sich gegen ein Abtreibungsverbot einsetzt. Die gleiche Warnung wird aufgeschaltet, wenn man nach #abortion (Abtreibung) sucht.
Hashtags mit Wörtern, die aus dem rechtspolitischen Spektrum stammen, sind davon nicht betroffen. So werden Suchbegriffe wie #prolife – die Bewegung, die Abtreibungen verbieten will – oder #republican nicht zensiert.
Allerdings: Wenn man die Einstellungen von Instagram so anpasst, dass man sich politische Inhalte wünscht, werden alle Hashtags wieder angezeigt. Laut dem Spiegel war dies in Deutschland am Dienstagvormittag aber noch nicht möglich. Die Online-Zeitung hat sich zudem erkundigt, was es mit dieser Zensur auf sich hat, worauf Meta antwortete: «Dies ist eindeutig ein Fehler, den wir schnell beheben werden.»
Trotz allem ist der Zeitpunkt für einen solchen Fehler auffällig. So ist Zuckerbergs Entscheid, Faktenchecks abzuschaffen, zugleich eine Annäherung an Trump und dessen Republikanische Partei. Trump hatte Facebook im Wahlkampf als «Feind des Volkes» bezeichnet und gedroht, Zuckerberg würde den Rest des Lebens im Gefängnis verbringen, wenn man zu dem Schluss komme, dass Meta in den Wahlkampf eingreife. Zuckerberg besuchte daraufhin Trump nach dem Wahlsieg und war auch am Montag bei dessen Amtsübernahme zu Gast.
(sav)
Das sind ganz normale Suchbegriffe.
Wow, George Orwell, here we come.