Die Staatsanwaltschaft in Norwegen fordert, dass ein junger Angeklagter nach seinem Angriff auf eine Moschee bei Oslo für 21 Jahre in Sicherheitsverwahrung genommen wird.
Die Mindestdauer solle 14 Jahre betragen, forderte Staatsanwalt Johan Øverberg am Mittwoch in seinem Schlussplädoyer im Prozess gegen den wegen Mordes und Terrorismus angeklagten Mann vor dem Bezirksgericht der Kommunen Asker und Bærum in Sandvika.
Es bestehe ein erhebliches Risiko, dass der 22-Jährige neue Straftaten begehe. Hätten die Gläubigen im Gotteshaus keinen Widerstand geleistet, hätte der Täter sie erschossen.
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, am 10. August 2019 am Vorabend des islamischen Opferfestes bewaffnet mit mehreren Schusswaffen eine Moschee in Bærum bei Oslo angegriffen zu haben. Er wurde von Gläubigen überwältigt und festgenommen, ohne dass jemand in der Al-Noor-Moschee schwerer verletzt worden war. In seiner Wohnung fand die Polizei später die Leiche seiner 17-jährigen Stiefschwester, die er laut Anklage mit vier Schüssen aus einem Jagdgewehr getötet hatte.
Der 22-Jährige hat die Taten eingeräumt, hält sich aber nicht für schuldig. Vor Gericht hatte er offen rechtsextremistische und rassistische Ansichten gezeigt. Als sein Vorbild hatte er einen australischen Rechtsextremisten genannt, der im März 2019 insgesamt 51 Menschen bei einem Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch getötet hatte.
Ursprünglich sollte der Prozess bis zum 26. Mai laufen, er ging aber schneller voran als geplant. Ein Urteil könnte nun in der kommenden Woche fallen. Ein Datum dafür steht aber noch nicht. (sda/dpa)