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Terrorismus-Konflikte in Sahelstaaten bedrohen immer mehr Kinder

Terrorismus-Konflikte in Sahelstaaten bedrohen immer mehr Kinder

17.03.2023, 11:08
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Die Zahl der Kinder in Not in den von Dschihadisten terrorisierten westafrikanischen Staaten Mali, Burkina Faso und Niger hat sich binnen zwei Jahren verdoppelt. Das teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Freitag mit.

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Kinder in Ougadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos.Bild: Shutterstock

Zehn Millionen Kinder in den drei Staaten bräuchten dringend humanitäre Hilfe, weitere vier Millionen in den Nachbarstaaten seien von der Ausweitung der Gewalt bedroht. «Kinder werden zunehmend Teil des bewaffneten Konflikts, ob als Opfer immer stärkerer militärischer Auseinandersetzungen oder als Ziele nicht staatlicher bewaffneter Gruppen», sagte die zuständige Unicef-Regionalchefin Marie-Pierre Poirier.

Die Sahelzone erstreckt sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer. In den westafrikanischen Sahelstaaten verüben bewaffnete Gruppen, die teils der Terrormiliz IS und Al-Kaida die Treue geschworen haben, seit Jahren Anschläge. Die Staaten kämpfen mit ausländischer Unterstützung gegen die Islamisten. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht. Zunehmend erreicht die Gewalt auch die angrenzenden Küstenstaaten Benin, Elfenbeinküste, Ghana und Togo.

In Burkina Faso seien laut UN-Daten in den ersten neun Monaten 2022 dreimal so viele Kinder nachgewiesenermassen getötet worden wie im Vorjahreszeitraum, teilte Unicef weiter mit. Die meisten starben demnach durch Schüsse bei Angriffen, Sprengstoffanschläge oder explodierende Munitionsreste. Bewaffnete Gruppen würden systematisch Schulen niederbrennen und Lehrer bedrohen, entführen oder töten. In den drei Ländern wurden demnach mehr als 8300 Schulen geschlossen, weil sie zerstört wurden, Lehrer oder Familien fliehen mussten oder Eltern ihre Kinder aus Angst nicht mehr zur Schule schickten.

Das UN-Kinderhilfswerk forderte von allen Konfliktparteien, keine Kinder anzugreifen, internationale Standards im Umgang mit von bewaffneten Konflikten betroffenen Kindern einzuhalten und mit den Vereinten Nationen systematisch an konkreten Strategien zu arbeiten, die Gewalt zu beenden. Die Regierungen der betroffenen Staaten und Unterstützer müssten mehr in Zugang zu grundlegenden sozialen Dienstleistungen ermöglichen und so Frieden und Sicherheit fördern. (saw/sda/dpa)

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