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Türkei

EU schliesst Absage von Gesprächen mit Türkei nicht aus

EU schliesst Absage von Gesprächen mit Türkei nicht aus

24.03.2025, 15:5124.03.2025, 15:51

Die EU schliesst angesichts der Entwicklungen in der Türkei eine Absage geplanter Gespräche über den Ausbau der Zusammenarbeit nicht aus.

Ein Sprecher der zuständigen Europäischen Kommission machte in Brüssel deutlich, dass nicht mehr sicher davon ausgegangenen werden kann, dass anvisierte Treffen auf hoher Ebene wirklich stattfinden werden.

Er verwies dabei auch darauf, dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Festnahme des mittlerweile abgesetzten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu als «äusserst besorgniserregend» bezeichnet hatte.

European Commission President Ursula von der Leyen, left, talks to journalists during a joint press conference with Turkey President Recep Tayyip Erdogan following their meeting in Ankara, Tuesday, De ...
Eigentlich wollte Ursula von der Leyen die Beziehung zur Türkei – und somit zu Erdogan – stärken.Bild: keystone

Die geplanten Beratungen mit der Türkei waren von Ursula von der Leyen nur wenige Tage vor der Festnahme Imamoglus angekündigt worden. Vorbereitet wurde damals den Angaben zufolge ein EU-Türkei-Dialog zu Wirtschaftsthemen im April sowie ein weiterer zu Migrations- und Sicherheitsthemen.

Türkei kommt Schlüsselrolle zu

Hintergrund der Planungen war ein Auftrag der Staats- und Regierungschefs von einem Gipfeltreffen im April 2024. Damals war vereinbart worden, die Beziehungen zur Türkei möglichst wieder zu stärken – insbesondere weil das Land eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen um eine Stabilisierung des östlichen Mittelmeerraums und bei der Lösung von Migrationsproblemen spielt.

Zuvor waren Projekte wie die geplante Modernisierung der Zollunion und eine Visaliberalisierung wegen Rückschritten bei Rechtsstaatlichkeit, Grundrechten und Meinungsfreiheit in der Türkei auf Eis gelegt worden. (hkl/sda/dpa)

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Proteste in der Türkei: Die stärksten Bilder
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Proteste in der Türkei: Die stärksten Bilder
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quelle: keystone / francisco seco
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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Carl Carlsson
24.03.2025 18:53registriert Februar 2017
Die EU schliesst angesichts der Entwicklungen in der Türkei eine Absage geplanter Gespräche über den Ausbau der Zusammenarbeit nicht aus.

Richtig wäre:
Die EU schliesst angesichts der Entwicklungen in der Türkei Gespräche über den Ausbau der Zusammenarbeit bis zur vollständigen Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit generell aus.
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Freiheit und Toleranz
24.03.2025 18:27registriert Oktober 2018
Evtl wäre auch prüfenswert Ungarn mit seiner Regierung auf die Liste für einen möglichen Ausschluss aus der EU aufzunehmen.
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Rannen
24.03.2025 18:52registriert Januar 2018
Es ist schon fragwürdig wieso ein von einem Autokraten geführtes Land in die EU aufgenommen werden soll
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