In der Türkei weiten sich die Proteste aus. Nach der Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters und Präsidentschaftskandidat Ekrem Imamoglu demonstrieren in Ankara und Istanbul hunderttausende Leute auf der Strasse. Ein Einblick.
Hunderttausende protestieren vermummt auf den Strassen von Istanbul und Ankara.
Ein Oppositioneller steht mit einer Türkei-Flagge in Istanbul der Polizei gegenüber. In der türkischen Metropole versammelten sich Demonstrierende vor dem Rathaus der Stadt.
Die Polizei setzt Pfefferspray, Wasserwerfer, Tränengas und Gummischrot gegen die Demonstranten ein, um diese vom Taksim-Platz fern zu halten. Dort fanden vor Erdogans Erstwahl Proteste gegen ihn statt.
Ein Video zeigt, wie auf einen türkischen Protestanten geschossen wird, während dieser Liegestütze macht:
Ein Protestierender tut so, als würde er Erdogans Buch lesen. Die Wut der türkischen Demonstranten richtet sich gegen den Präsidenten: Imamoglu werden von Erdogans Regierung Terror- und Korruptionsvorwürfe in zwei Verfahren gemacht.
In der Türkei stehen 2028 die nächsten Präsidentschaftswahlen an. Imamoglu ist bisher der einzige Kandidat, der den momentanen Präsidenten Erdogan ablösen will.
Während den Protesten gegen Imamoglus Verhaftung geraten Demonstrierende und die Polizei aneinander.
Imamoglu sitze zurzeit in Untersuchungshaft.
Die Protestierenden fordern Erdogans Rücktritt und werfen ihm vor, mit der Verhaftung von Imamoglu seine Konkurrenz ausschalten zu wollen.
Immer wieder trafen Polizei und Demonstranten aufeinander. 1.133 Verdächtige wurden bei «illegalen Demonstrationen» zwischen dem 19. März und dem 23. März 2025 festgenommen, wie Innenminister Ali Yerlikaya auf der Plattform X mitteilte.
Insgesamt zehn Journalisten und Fotografen seien am Morgen bei Razzien festgenommen worden, teilte die Anwaltsvereinigung MLSA mit. Die Gewerkschaft sprach von einem «Angriff auf die Pressefreiheit und das Recht des Volkes, die Wahrheit zu erfahren».
Trotz eines Demonstrationsverbots von Präsident Erdogan gehen Hunderttausende Leute in mehreren Städten auf die Strasse.
Protestierende zünden während der Proteste in Istanbul Lichtfackeln und werfen Feuerwerke auf die Beamten.
Die Proteste dauern mittlerweile seit fünf Tagen an.
Immer wieder beeindruckend, wie Menschen andernorts zum Teil alles aufs Spiel setzen, "nur" damit sie ein demokratisches System bekommen können.
Gegen solche Potentaten ist meist kein Kraut gewachsen, solange die Sicherheitskräfte die Seiten nicht wechseln!