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Proteste in der Türkei – Demonstranten fordern Rücktritt der Regierung

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Demonstranten bei einem Protest am Freitag in Istanbul.Bild: keystone

Proteste in der Türkei – Demonstranten fordern Rücktritt der Regierung

21.03.2025, 22:3421.03.2025, 22:34
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Nach der umstrittenen Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu haben in der Türkei den dritten Abend in Folge Proteste stattgefunden. In den Grossstädten Istanbul, Ankara und Izmir gingen Menschen trotz Demonstrationsverboten auf die Strasse, wie lokale Medien berichteten.

In Istanbul riefen Menschen Slogans wie «Regierung, Rücktritt!». Polizisten setzten Tränengas gegen Demonstrierende ein, die eine Polizeiblockade durchbrechen wollten, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Auch in zahlreichen anderen Städten des Landes waren Demonstrationen für den Abend angekündigt gewesen.

Innenminister: 97 Festnahmen

Innenminister Ali Yerlikaya schrieb auf der Plattform X von 97 Festnahmen bei Demonstrationen bis kurz vor Mitternacht (Ortszeit). Präsident Recep Tayyip Erdogan nannte die Proteste am Freitag «Strassenterror». Die Opposition versuche, die Strassen ins «Chaos» zu stürzen, sagte er. «Wir werden auf keinen Fall die Zerstörung der öffentlichen Ordnung akzeptieren.»

Imamoglu war am Mittwoch mit vielen weiteren Personen festgenommen worden, wenige Tage vor seiner geplanten Nominierung als Präsidentschaftskandidat der grössten Oppositionspartei CHP. Ihm werden Terror- und Korruptionsvorwürfe gemacht.

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Polizisten versuchen, den Protestmarsch zu blockieren.Bild: keystone

Oppositionelle sehen die Regierung dahinter, die die Ausschaltung eines politischen Konkurrenten beabsichtige. Imamoglu soll am Samstag einem Gericht vorgeführt werden.

Die Partei Imamoglus kündigte am Freitag eilig einen Parteitag für den 6. April an. Der Vorsitzende der CHP, Özgür Özel, sagte, es gebe Hinweise auf Pläne zur Einsetzung eines Zwangsverwalters für die Partei. Gegen die CHP wird im Zusammenhang mit einem Kongress im Jahr 2023 ermittelt, was möglicherweise zur Entlassung der derzeitigen Parteiführung führen könnte. Dem Vorwurf nach sollen damals Mitglieder bestochen worden sein, ihre Stimme Özel zu geben. (sda/dpa)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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butlerparker
22.03.2025 02:09registriert März 2022
Die Saat des Bösen geht auf.Nachdem,was Putin,Orban+DT in den USA veranstalten,meinen jetzt die Autokraten dieser Welt,sich alles erlauben zu können.Erdowahn spürt instinktiv,dass er reell nicht mehr gewinnen kann+geht jetzt "all-in".
Das ist das Schlimmste an DT.Es denken jetzt alle Autokraten,wenn das in den USA geht,das Schleifen der Demokratie,dann geht das bei mir im Land noch 2x gut.
Tahib hat den Karren mit seiner Inflationspolitik an die Wand gefahren+sucht jetzt einen Schuldigen.Wenn er jetzt damit durchkommt,wir er flugs Neuwahlen ausrufen,weil nur dann darf er noch einmal antreten
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