International
Ukraine

Ukraine setzt das erste Mal ATACMS-Raketen gegen Russland ein

FILE - In this image provided by the U.S. Army, U.S. Army Sgt. Ian Ketterling, gunner for Alpha Battery, 1st Battalion, 3rd Field Artillery Regiment, 17th Field Artillery Brigade, prepares the crane f ...
Die Ukraine hat sechs ATACMS-Raketen aus US-Produktion auf ein Ziel in Russland abgefeuert. Bild: keystone

Ukraine setzt das erste Mal ATACMS-Raketen gegen Russland ein

19.11.2024, 13:4619.11.2024, 16:13
Mehr «International»

Die Ukraine hat nach Moskauer Darstellung sechs ATACMS-Raketen aus US-Produktion auf ein Ziel in Russland abgefeuert. Fünf der Raketen seien von russischer Flugabwehr abgefangen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Wenn die Angaben stimmen, wäre es der erste bekanntgewordene Angriff, seit die USA der Ukraine den Einsatz von ATACMS gegen Ziele in Russland erlaubt haben.

Die sechste Rakete sei beschädigt worden, teilte das Ministerium auf seinem Telegramkanal mit. Ihre Trümmer seien auf ein Militärgelände im grenznahen Gebiet Brjansk gefallen. Ein Brand sei gelöscht worden. «Es gibt keine Opfer oder Zerstörungen», hiess es.

Die Ortsangaben deckten sich mit Angaben aus der Ukraine. Der Generalstab in Kiew berichtete von einem nächtlichen Angriff auf ein russisches Munitionslager bei der Stadt Karatschew im Gebiet Brjansk. In dem Depot seien zwölf Folgeexplosionen beobachtet worden, teilte das Militär auf Facebook mit. Damit gemeint ist die Detonation von gelagerter Munition nach einem Einschlag.

Medien in Kiew berichteten unter Berufung auf nicht genannte Militärs ebenfalls, dass dabei die von den USA gelieferten ATACMS-Raketen eingesetzt worden seien. «Das Objekt ist erfolgreich zerstört worden», zitierte das Portal RBK-Ukraina eine Armeequelle. Alle diese Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

Freigabe der US-Waffen als Reaktion auf Soldaten aus Nordkorea?

Die USA haben der Ukraine nach Medienberichten erst kürzlich gestattet, die Waffen mit bis zu 300 Kilometern Reichweite auch gegen Ziele in Russland einzusetzen. Dies gilt als Antwort auf den vermuteten Einsatz nordkoreanischer Soldaten aufseiten Moskaus. Russland wiederum betrachtet die US-Waffen als eine Eskalation und eine Verwickelung der USA und anderer westlicher Staaten in den seit genau 1000 Tage währenden Krieg.

Bislang durfte die Ukraine nur HIMARS-Raketenartillerie aus den USA gegen Ziele dicht hinter der russischen Grenze einsetzen, um die Offensive gegen die ostukrainische Grossstadt Charkiw abzuwehren. Die Entscheidung des ausscheidenden US-Präsidenten Joe Biden ist im Lager seines Nachfolgers Donald Trump auf Kritik gestossen.

Auch auf einem russischen Militärblog und auf inoffiziellen Telegramkanälen war von Explosionen bei Karatschew die Rede. Die Stadt ist etwa 115 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
57 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Martin Baumgartner
19.11.2024 13:56registriert Juni 2022
Für Putin heisst das wohl, im Kreml alle Fenster und Türen besser geschlossen halten.
7418
Melden
Zum Kommentar
avatar
Xsa
19.11.2024 15:06registriert Oktober 2021
Uuuh yeah, jetzt gehts los... Und natürlich hat die russische Flugabwehr wieder alle Ziele erfolgreich zerstört, aber es sind ein paar unbedeutende Trümmer unglücklich zu Boden gestürzt und haben durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle dochvdas eine oder andere Feuerchen ausgelöst - man kennt es.
Hoffentlich waren da Gleitbomben gelagert!

Wenn die Russen schlau sind, packen sie ihre Suchoi Bomber nun gaaaaanz weit weg!
5312
Melden
Zum Kommentar
avatar
Amarillo
19.11.2024 16:25registriert Mai 2020
Die Entscheidung kommt zu spät, Putin konnte dank ungestörter Nachschubwege wesentliche Vorteile erringen. Es reichen ein paar markige Worte über Atombomben seitens Putin, und alle haben den Gack in den Hosen. Angst ist eine preiswerte Waffe. Und Dummheit ist noch günstiger und in noch grösserem Überfluss zu haben.
3515
Melden
Zum Kommentar
57
Bundestags-Umfrage: Scholz' SPD holt auf, AfD stabil

30 Prozent der Wahlberechtigten gaben bei einer repräsentativen Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov an, die CDU/CSU von Oppositionsführer Friedrich Merz wählen zu wollen, wäre die Bundestagswahl am kommenden Sonntag. Das sind drei Prozentpunkte weniger als noch im November. Die SPD von Bundeskanzler Olaf Scholz verbessert sich demnach um drei Prozentpunkte auf 18 Prozent.

Zur Story