International
Ukraine

Hoffnung für die Ukraine: Konfliktparteien beschliessen Waffenabzug

Hoffnung für die Ukraine: Konfliktparteien beschliessen Waffenabzug

30.09.2015, 15:3030.09.2015, 15:37

Vor dem Ukraine-Gipfel am Freitag in Paris haben sich die Konfliktparteien im Donbass auf einen Abzug weiterer Waffen von der Front verständigt. Dies nährte Hoffnungen, dass die seit Anfang September geltende Feuerpause im Kriegsgebiet weiter abgesichert werden kann.

Wie Vertreter der ukrainischen Regierung und der prorussischen Rebellen am Mittwoch mitteilten, wurde am Vorabend bei einem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in der weissrussischen Hauptstadt Minsk ein Waffenabzug vereinbart.

15 Kilometer von der Front

Der Abzug von Waffen mit einem Kaliber unter 100 Millimetern – Geschützen, Panzern und Granatwerfern – erfolgt in zwei Etappen. Zunächst sollten das Militär und die prorussischen Separatisten Panzer und Artillerie jeweils 15 Kilometer von der Front zurückziehen.

Dann würden Granatwerfer mit einem Kaliber von bis zu 120 Millimetern folgen, teilte Martin Sajdik von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Minsk mit.

Andere Bilder aus der Ukraine: Lebensfreude statt Gewalt und Zerstörung

1 / 15
Andere Bilder aus der Ukraine: Lebensfreude statt Gewalt und Zerstörung
Für einmal erreichen uns aus der Ukraine nicht Bilder von Gewalt und Zerstörung, sondern Bilder der Lebensfreude.
quelle: epa/epa / sergey dolzhenko
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Schwere Waffen müssen folgen

Wie eine Sprecherin des ukrainischen Unterhändlers Leonid Kutschma mitteilte, wurde das Abkommen von Vertretern der Ukraine, Russlands und der OSZE unterzeichnet. Die Rebellen-Vertreter aus den selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk wollten dies auch noch vor dem Gipfel tun, wie der Rebellen-Vertreter Denis Puschilin mitteilte.

Ukraine

Russland begrüsste die Einigung zum Waffenabzug. «Diese positive Nachricht gibt Anlass zu zurückhaltendem Optimismus», sagte Präsidentensprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in Moskau.

Vereinbarungen für Waffenruhe

Am Freitag findet in Paris ein weiteres Gipfeltreffen im sogenannten Normandie-Format statt, an dem die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident François Hollande, der russische Präsident Wladimir Putin und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko teilnehmen.

Beobachter erwarten, dass vor allem die umstrittenen Kommunalwahlen in den Separatistengebieten Donezk und Luhansk im Mittelpunkt stehen. Die prowestliche Führung in Kiew kritisiert die für Oktober und November geplanten Abstimmungen als gesetzwidrig. Die Teilnehmer dürften zudem in bilateralen Gesprächen über den Syrienkonflikt beraten. (whr/sda/afp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Kehrtwende in Bali: Umstrittener Nusa-Penida-Lift soll jetzt abgerissen werden
Ein umstrittener Glasaufzug an einer der berühmtesten und meistfotografierten Küstenklippen Balis soll wieder abgerissen werden.
Der Gouverneur der indonesischen Insel, I Wayan Koster, ordnete nach längerem Hin und Her den Rückbau des halb fertiggestellten Projekts an. Grund sind gleich mehrere Verstösse gegen Umwelt- und Bauvorschriften. Das weisse Stahlgerippe hatte in den vergangenen Wochen heftige Kontroversen ausgelöst – vor allem, weil es den einst herrlichen Ausblick verschandelte.
Zur Story