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Hier rollt Putins gigantischer Militärkonvoi auf Kiew zu

Hier rollt Putins gigantischer Militärkonvoi auf Kiew zu

Ein am Montag von Satelliten aufgenommener russischer Militärkonvoi hat eine ungewöhnliche Länge. Fotos zeigen Kolonnen von Militärfahrzeugen, auf Land- und Hauptstrassen, auf dem Weg nach Kiew.
01.03.2022, 09:52
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Satellitenbilder: Russischer Militärkonvoi in der Ukraine

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Satellitenbilder: Russischer Militärkonvoi in der Ukraine
Die 64-Kilometer-Kollonne der russichen Armee rollt auf Kiew zu.
quelle: keystone
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Ein Artikel von
t-online

Am Montag aufgenommene Satellitenbilder zeigen einen 60 Kilometer langen russischen Militärkonvoi nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Der russische Vormarsch auf Kiew ist nach britischen Angaben in den vergangenen 24 Stunden jedoch kaum vorangekommen. Hintergrund seien wahrscheinlich logistische Probleme, heisst es in einer aktualisierten Lage-Einschätzung des Geheimdienstes, die das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht.

Das russische Militär habe den Einsatz von Artillerie im Norden der ukrainischen Hauptstadt und um Charkiw sowie Tschernihiw verstärkt. «Schwere Artillerie in stark bewohnten Gebieten erhöht die Gefahr von Opfern unter den Zivilisten.» Eine Überprüfung der Angaben war Reuters zunächst nicht möglich.

Dutzende Fahrzeuge bilden Flotte auf dem Vormarsch

Der Konvoi «erstreckt sich von der Umgebung des Antonow-Flughafens (etwa 25 Kilometer vom Zentrum Kiews entfernt) im Süden bis zur Umgebung von Prybirsk» im Norden, teilte das US-Satellitenbildunternehmen Maxar am Montagabend in einer E-Mail mit. Die Bilder des Konvois zeigen Dutzende Fahrzeuge, die auf Strassen in der ukrainischen Landschaft hintereinander aufgereiht sind.

Einige der Fahrzeuge stünden «sehr weit voneinander entfernt», teilte Maxar weiter mit. Andere seien «zu zweit und dritt» gruppiert. Auf einigen Bildern sei der Rauch von mutmasslich brennenden Gebäuden zu erkennen. Das US-Unternehmen veröffentlichte zudem Bilder, die neue Truppenverlegungen von Kampfhubschraubern und Fahrzeugen in Belarus, weniger als 30 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, zeigen.

Demonstranten aus aller Welt gehen auf die Strasse, um gegen Putin zu protestieren

Video: watson/een

Seit Beginn der russischen Offensive am Donnerstag haben die ukrainischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge mehrere Angriffe der russischen Streitkräfte auf Kiew abgewehrt. Grössere Kämpfe gab es um den Antonow-Flughafen am Stadtrand der Hauptstadt. Westlichen Militärs zufolge hat der Widerstand der Ukrainer den russischen Angriffskrieg «verlangsamt». Russland zog allerdings immer mehr Truppen um die grösseren Städte des Landes zusammen und beschoss sie laut ukrainischen Angaben mit Raketen.

Neuer Angriff am Dienstag befürchtet

Wie die Nachrichtenagentur AFP aus diplomatischen und Verteidigungskreisen erfuhr, bereitete Moskau in der Nacht zum Dienstag einen unmittelbar bevorstehenden neuen militärischen Vorstoss vor.

Am Montag war die russische Hauptkolonne «etwa fünf Kilometer» Richtung Kiew vorgerückt und befand sich einem hochrangigen Vertreter des US-Verteidigungsministeriums zufolge «etwa 25 Kilometer» von der Stadt entfernt.

Der Generalstab der ukrainischen Armee erklärte am Dienstag auf Facebook, dass sich die russischen Streitkräfte in den letzten 24 Stunden neu formiert und gepanzerte Fahrzeuge und Artilleriewaffen angehäuft hätten, «vor allem um Kiew und die anderen grossen Städte der Ukraine einzukreisen und unter ihre Kontrolle zu bringen».

(AFP,rtr,joh)

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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Asterio
01.03.2022 11:03registriert Oktober 2018
Wie sinnlos das Ganze doch ist. Zum Glück gibt es Satelliten die diesen Wahn transparent machen können.
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Walter Sahli
01.03.2022 10:49registriert März 2014
Bitte, Herr, lass es S̶t̶e̶i̶n̶e̶ Meteoriten regnen...Hirn macht keinen Sinn.
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BG1984
01.03.2022 10:46registriert August 2021
Jetzt einfach die vordersten Fahrzeuge zerstören und dann kommen die dahinter nicht oder nur noch mühsam durch.
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Spätwerk von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert

Eines der letzten Gemälde des Jugendstil-Malers Gustav Klimt ist am Mittwoch in Wien für 30 Millionen Euro versteigert worden. Das «Bildnis Fräulein Lieser» ging im Auktionshaus im Kinsky überraschend schnell an einen Bieter im Saal. Das Werk, das im Vorfeld auf 30 bis 50 Millionen Euro geschätzt worden war, galt 100 Jahre als verschollen. Das Auktionshaus sprach von einer «grandiosen Wiederentdeckung». Zur Vorbesichtigung in Wien seien in den vergangenen Tagen rund 15 000 Kunstinteressierte in das Kinsky gekommen, hiess es.

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