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Kiew: Putins Todesschwadron soll Selenskyj und Klitschkos töten

400 Söldner in Kiew: Putins Todesschwadron soll Selenskyj und Klitschkos ermorden

Kämpfer der berüchtigten Wagner-Gruppe seien mit einer Todesliste in der ukrainischen Hauptstadt unterwegs, berichtet die britische «Times». Zudem seien die angeblichen Friedensverhandlungen nur vorgeschoben und zum scheitern verurteilt.
28.02.2022, 12:06
Fabian Hock / ch media
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In this photo provided by the Ukrainian Presidential Press Office, Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy speaks to the nation via his phone in the center of Kyiv, Ukraine, Saturday, Feb. 26, 2022. R ...
Bild: keystone

Wolodimir Selenskyj ist bereits nach wenigen Tagen zum Held des ukrainischen Widerstands geworden. Mit täglichen Videobotschaften aus einem Bunker in Kiew spricht der Präsident seinen Landsleuten Mut zu, während die russische Armee immer weiter in Richtung Hauptstadt vorrückt. Er ist deshalb zum «Ziel Nummer 1» für Wladimir Putin geworden, wie Selenskyj selbst sagt. Nun zeigt, auf welch perfide Art der Kremlchef den Hoffnungsträger der Ukraine ausschalten will.

Russlands Präsident hat 400 Söldner nach Kiew geschickt. Sie haben den Auftrag, Selenskyj zu ermorden und die Basis für die russische Machtübernahme zu legen. Das berichtet die britische «Times». Sie seien Teil der «Wagner Gruppe» - einer paramilitärischen Einheit, die von einem engen Vertrauten Putins geleitet wird. Bereits im Januar seien bis zu 4000 Wagner-Kämpfer in die Ukraine beordert worden. Die meisten in den Donbass. Von Weissrussland aus seien nun 400 nach Kiew gekommen.

Ukrainische Regierung nimmt die Bedrohung äusserst ernst

Wie ernst die ukrainische Führung die Bedrohung nimmt, hat sich am Wochenende direkt gezeigt. Am Samstagmorgen verhängte die Regierung eine rigorose Ausgangssperre für die nächsten 36 Stunden. Wer in dieser Zeit auf den Strassen Kiews unterwegs ist, wird als Bedrohung gesehen und riskiere damit, «liquidiert »zu werden, so die Ansage.

epa09787054 Ukrainian armored vehicles transit at a street in Kiev, Ukraine, 26 February 2022. Russian troops entered Ukraine on 24 February prompting the country's president to declare martial l ...
Bild: keystone

Die Informationen, die die «Times» aus dem Umfeld der Wagner-Gruppe erhalten hat, verheissen zudem nichts Gutes für die an diesem Montagmorgen stattfindenden «Friedensgespräche» zwischen einer russischen und einer ukrainischen Delegation an der weissrussischen Grenze. Denn den Söldnern sei gesagt worden, dass Putin nur eine kurze Pause einlegen möchte, um zu zeigen, dass er mit Selenskyj verhandelt. Er soll jedoch versichert haben, dass es bei den Gesprächen keine Einigung geben werde.

Auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko auf der Todesliste

Während die Delegationen also verhandeln, wartet Putins Todesschwadron auf den Befehl zum Angriff. Gegen Bezahlung - den Kämpfern seien lukrative Boni für Tötungen versprochen worden, sowie sicheres Geleit aus der Ukraine.

Vitali Klitschko, Kyiv Mayor and former heavyweight champion, right, and his brother Wladimir Klitschko, a Ukrainian former professional boxer look at a smart phone in the City Hall in Kyiv, Ukraine,  ...
Im Visier: Die Klitschko-Brüder.Bild: keystone

Neben Selenskyj stünden 23 weitere Personen auf der Todesliste der Söldner, schreibt die britische Zeitung weiter. Darunter die gesamte Regierung sowie der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko und sein Bruder Wladimir. Beide ehemalige Boxweltmeister haben sich dem Kampf gegen die russische Armee angeschlossen und befinden sich in Kiew.

Selenskyj ist sich der Bedrohung bewusst. Ein Angebot der Amerikaner, ihm bei der Evakuierung behilflich zu sein, lehnte er mit den Worten ab:

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Krieg in der Ukraine
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Krieg in der Ukraine
Weltweit demonstrieren Menschen für Frieden, hier Washington (USA), 26.02.2022. (EPA/WILL OLIVER)
quelle: keystone / will oliver
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Demonstranten aus aller Welt gehen auf die Strasse, um gegen Putin zu protestieren
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137 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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John Galt
28.02.2022 12:11registriert November 2014
Gibt es irgendjemand der Putin glaubt, wenn er sagt, er wolle mit der Ukraine verhandeln?
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BG1984
28.02.2022 12:21registriert August 2021
Selenski ist eine Völkerrechtlich geschützte Person. Wenn Putin ihn eliminiert, legitimiert er die Tötung von sich selbst durch westliche Geheimdienste oder eigene Aufständische.
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Salvatore_M
28.02.2022 12:26registriert Januar 2022
Unmenschen! Wie können die Russen mit Vertretern der ukrainischen Regierung verhandeln und über Frieden diskutieren und zeitgleich sind russische Todesschwadronen in Kiev unterwegs, um genau die ukrainische Regierung zu eliminieren. Antwort: die Russen können es. Was heißt das für den Westen? Man kann den Russen nicht trauen. Das heißt es. Das wird auch den wirtschaftlichen Kontakt von westlichen Firmen mit Russland in der Zukunft extrem negativ beeinflussen. Auch im wirtschaftlichen Bereich ist Vertrauen wichtig. Russische Bürger, Manager + Arbeitnehmer mit Westkontakt werden dies spüren.
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