Um ihren Luftraum adäquat vor russischen Angriffen schützen zu können, benötigt die Ukraine eine funktionierende Kampfjetflotte. Erst vor wenigen Tagen meldeten russische Stellen die Zerstörung fünf ukrainischer Kampfjets auf einer Luftwaffenbasis im Westen des Landes in der Region Chmelnizki. Damit gelang den russischen Invasoren ein schwerer Schlag gegen die ukrainische Luftverteidigung.
Klar ist deshalb: Die Ukraine braucht einsatzfähige Kampfjets, um ihren Luftraum und damit ihre Bevölkerung vor den russischen Marschflugkörpern und den von russischem Territorium abgefeuerten Shahed-Drohen aus iranischer Produktion schützen zu können. Sie braucht die Flugzeuge auch, um ihre Gegenoffensive erfolgreich durchführen zu können. Nun unternahm der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow einen weiteren Vorstoss in der Frage der Kampfjetlieferung.
«Wenn Grossbritannien und Deutschland ihre Kapazitäten beim Eurofighter zusammenlegen würden, wäre das ein wichtiger Schritt», sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung «Ouest France». Bislang konzentrierte sich die Diskussion um die Lieferung von Kampfflugzeugen stets auf die amerikanische F-16. Die USA haben bereits zugesagt, ukrainische Piloten an diesem Waffensystem auszubilden. Eine Lieferung der Jets hingegen ist noch nicht beschlossen.
Die F-16 gilt als eines der modernsten Kampfflugzeuge, die derzeit in Gebrauch sind. Für die Ukraine würde die Lieferung dieses Typs einen Quantensprung bedeuten, denn die F-16 sind den russischen Jets laut westlichen Experten technologisch weit überlegen. Insbesondere hinsichtlich der Waffensysteme sei die F-16 den Maschinen russischen Typs «Jahrzehnte voraus», sagte General Philipp Breedlove dem Fachmagazin «Airandspace».
Bislang hat die Ukraine bereits einige Mig-29 aus den Beständen der polnischen und slowakischen Armee erhalten. Mit Maschinen aus westlicher Produktion könnte sie ihren Luftraum effektiver schützen. Der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow setzt daher auf eine breite Koalition an Partnern, ähnlich wie bei der Lieferung von Panzern an das Land.
So erhielt die Ukraine als Kernmodell der Panzerlieferungen den deutschen Leopard 2, aber auch amerikanischen Abrams M-1 und den britischen Challenger. Genauso könnte man eine Kampfjet-Koalition mit dem Kernmodell F-16 sowie Eurofightern und schwedischen Gripen-Jets bilden, erklärte der ukrainische Verteidigungsminister.
Deutschland und Grossbritannien hatten Mitte des Monats ausgeschlossen, auf absehbare Zeit Kampfjets an die Ukraine zu liefern. Eurofighter, die im Bestand der Briten seien, seien nicht geeignet, erklärte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am 17. Mai bei einer Pressekonferenz mit deutschen Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Berlin. Kurzfristig entscheidender sei es, die Ukraine mit vergleichbaren Fähigkeiten auszustatten, wie sie Kampfjets leisten könnten, sagte er.
Ob und inwiefern die Bundeswehr allerdings überhaupt in der Lage wäre, Eurofighter an die Ukraine zu liefern, ist fraglich. Zwar bewirbt die Truppe den Kampfjet als hochmodernes und effektives Waffensystem als «Rückgrat der deutschen Kampfflugzeugflotte», doch wie viele der 138 Flugzeuge im Bestand der Luftwaffe tatsächlich derzeit einsatzfähig sind, ist nicht bekannt.
So kam es in den vergangenen Jahren immer mal wieder zu Berichten über die mangelnde Einsatzfähigkeit des Jets. Mal waren von 109 Flugzeugen nur 42 einsatzbereit, mal sorgten technische Mängel für Aufsehen. Der Eurofighter galt vielen daher schon als «Pannen»-Flugzeug.
Die deutsche Bundeswehr versucht, Bedenken bezüglich der Verteidigungsbereitschaft ihrer Luftflotte zu zerstreuen. Wie Oberstleutnant Jürgen Schumann zu Beginn des Jahres in einem Podcast der Bundeswehr mitteilte, könne man mit den Eurofightern sowohl den internationalen Verpflichtungen im Rahmen der Nato nachkommen (fünf Maschinen im Baltikum, sechs in Rumänien) als auch die Landesverteidigung gewährleisten. Für die «gesamte deutsche Luftraumüberwachung» stünden derzeit «acht Luftfahrzeuge bereit».
Was mit den anderen rund 120 Eurofightern ist, sagte Kampfjetpilot Schumann nicht. Lediglich, dass einige der Jets regelmässige Wartungsintervalle bei der Industrie durchlaufen.
Verwendete Quellen:
(t-online, cc)
Denn dieses "ich will" signalisiert, dass die Ukraine wie ein kleines Kind stämpfelnd ständig "ich will, ich will, ich will" schreit.
Dem ist aber nicht so. Die Ukraine weiss sehr gut, was sie benötigen um sich zu verteidigen und die russischen Agressoren aus dem Land zu werfen. Und um diese Mittel bitten sie. Und man sollte sie ihnen auch geben. So rasch als möglich.