Russland hat die Ukraine nach Angaben der Luftverteidigung in Kiew erneut massenhaft mit Drohnen und Raketen verschiedener Typen angegriffen. 19 von 31 Drohnen seien zerstört worden, teilte die Flugabwehr am Samstag in Kiew mit.
Die Luftstreitkräfte machten keine Angaben zu den nicht abgeschossenen Drohnen. Teils meldeten Regionen der Ukraine Einschläge. So trafen etwa im Gebiet Dnipropetrowsk nach Behördenangaben zwei Drohnen ein Gebäude, es kam zu einem Brand und Zerstörungen, hiess es. Auch die Hauptstadt Kiew meldete Drohnenangriffe, die abgewehrt worden seien.
Am Morgen teilte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko mit, dass nahe der Hauptstadt Explosionen zu hören gewesen seien. Die Flugabwehr sei aktiv, teilte er in seinem Telegram-Kanal mit. Er rief die Menschen auf, Schutz in Bunkern zu suchen. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht. Medien hatten berichtet, dass der Luftalarm erst nach den Explosionsgeräuschen eingesetzt habe.
Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, erklärte später, dass es sich um ballistische Raketen gehandelt habe, die wegen ihrer Schnelligkeit schwerer vom Radar zu orten seien. Nach ersten Erkenntnissen schlugen zwei Raketen vom Typ Iskander in ein Feld ein. Durch die Druckwelle der Detonation seien fünf Häuser beschädigt worden, teilten die Behörden mit. Es sei der erste Angriff dieser Art seit mehr als 50 Tagen gewesen, hiess es.
Am Nachmittag beschoss russische Artillerie nach ukrainischen Angaben zudem Wohngebäude in der südukrainischen Stadt Cherson. Nach Angaben der lokalen Behörden starb dabei ein Mann, zwei Frauen wurden verletzt. Im Osten der Ukraine tötete russischer Beschuss eine 61 Jahre alte Frau und einen 65 Jahre alten Mann in der Stadt Torezk, wie die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft berichtete.
Russland attackiert die Ukraine seit mehr als 20 Monaten in seinem Angriffskrieg aus der Luft mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Vielerorts funktioniert die Flugabwehr dank westlicher Verteidigungssysteme. Trotzdem kommt es bisweilen zu Einschlägen. Die Zerstörungen sind teils massiv. Immer wieder werden dabei Menschen getötet oder verletzt.
(dsc/sda/dpa)