International
Ukraine

Schweiz verbietet deutsche Waffenlieferung in die Ukraine

Ein Panzer der Schweizer Armee anlaesslich des ersten Tages der 75-Jahr-Feierlichkeiten des Militaerflugplatz Meiringen am Freitag, 17. Juni 2016, in Meiringen. Die Feierlichkeiten mit verschiedensten ...
Der Bund sagt Nein: Deutschland darf keine Munition aus Schweizer Beständen an die Ukraine für die Marder-Schützenpanzer weiter geben. (Symbolbild)Bild: KEYSTONE

Veto des Bundes: Schweiz verbietet deutsche Waffenlieferung in die Ukraine

Deutschland wollte die Ukraine mit Munition für Panzer beliefern, die ursprünglich aus der Schweiz stammt. Der Bund hat dies verboten. Hintergrund ist das Kriegsmaterialgesetz.
24.04.2022, 15:25
Mehr «International»

Deutschland wollte Kriegsmaterial in die Ukraine exportieren, das ursprünglich aus der Schweiz kommt. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) bestätigte auf Anfrage eine entsprechende Meldung der «SonntagsZeitung». Beim Seco seien zwei Anfragen aus Deutschland eingegangen. Dabei ging es um die Weitergabe von zuvor aus der Schweiz erhaltener Munition an die Ukraine.

>> Russland-Ukraine-Konflikt: Alle Entwicklungen im Liveticker

Allerdings war die Anfrage aus Deutschland vergeblich: Das Seco hat die Weitergabe der Munition verboten. Dabei ging es gemäss Seco um «Munition für die übliche Primär- und Sekundärbewaffnungen des Marder Schützenpanzers». Diese gelte als Kriegsmaterial und die Ausfuhr unterliege entsprechend der Bewilligungspflicht.

Schweiz verbietet Lieferungen in Konfliktgebiete

Allerdings verbietet das Gesetz die Ausfuhr von Kriegsmaterial, wenn das Empfängerland in einen internen oder internationalen bewaffneten Konflikt verwickelt ist. «Aufgrund der Dauer und der Intensität der Kampfhandlungen zwischen Russland und der Ukraine liegt bei beiden Ländern eine solche Verwicklung in einen internationalen bewaffneten Konflikt vor», heisst es beim Seco. Folglich seien Kriegsmaterialausfuhren in beide Länder «von Gesetzes wegen zwingend abzulehnen».

Der Bund verlangt von anderen Staaten eine sogenannte Nichtwiederausfuhr-Erklärung, wenn sie Kriegsmaterial von der Schweiz beziehen. Dabei verpflichten sich diese, das aus der Schweiz importierte Kriegsmaterial nicht ohne Erlaubnis der Schweiz weiterzugeben. (abi) (aargauerzeitung.ch)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Bilder des Ukraine-Kriegs, die um die Welt gehen
1 / 9
Bilder des Ukraine-Kriegs, die um die Welt gehen
Menschen versammelten sich am 24. Februar am New Yorker Times Square, um gegen die russische Invasion zu protestieren.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Antonow An-225-Pilot besucht das zerbombte Flugzeug
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
259 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hierundjetzt
24.04.2022 15:53registriert Mai 2015
Es gäbe ja noch das Notrecht. Das wäre EXAKT dafür da.

Aber wenn man nicht will, dann findet man immer eine Ausrede.

Andersrum: Gab ein Gesetz, dass es erlaubte der UBS 70 Mrd zu geben? NOPE. Die UBS bekam dennoch den Stutz. Via Notrecht.

Ich fands ok.

Aber jetzt hat ein Nachbarland einen brutalen Krieg. Wir haben 40'000 Ukrainerinnen im Land.

Jetzt muss sich Herr und Frau Verwaltungsangestellter nicht hinter einem Gesetzlein verstecken.

Uns ist echt nichts zu peinlich um das Geld einiger weniger zu behalten (von dem ich als Bürger rein gar nichts habe)
497117
Melden
Zum Kommentar
avatar
MALUS
24.04.2022 15:44registriert Januar 2021
Schweiz unterstützt russischen Vernichtungskrieg indirekt.

Man stelle sich vor der Bündnisfall tritt ein und die NATO braucht Munition aus der CH.
36482
Melden
Zum Kommentar
avatar
_andreas
24.04.2022 15:40registriert April 2020
Und wie sieht es aus wenn Deutschland z.B. nach Polen exportieren würde und Polen dann in die Ukraine? Gibt es da irgendwelche umgehungsmöglichkeiten?
17238
Melden
Zum Kommentar
259
Plötzliche Kehrtwende in Südkorea: Amtsenthebung von Präsidenten wird wahrscheinlicher
Nun ist es definitiv. Bereits zum zweiten Mal innert zehn Jahren ist ein südkoreanischer Staatschef einem Amtsenthebungsverfahren ausgesetzt. Eine Mehrheit des Parlaments stimmt für den Antrag.

Nach der kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts hat Südkoreas Parlament für eine Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk Yeol gestimmt. Ein von der Opposition eingebrachter Antrag erhielt die benötigte Zwei-Drittel-Mehrheit in der Nationalversammlung.

Zur Story