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Frau in Texas klagt Mann an wegen Abtreibungspillen im Getränk

FILE - Mifepristone tablets are seen in a Planned Parenthood clinic Thursday, July 18, 2024, in Ames, Iowa. (AP Photo/Charlie Neibergall, File)
Abortion Pill Crime Louisiana
In 20 Staaten in den USA ist Abtreibung ab einer gewissen Schwangerschaftswoche oder komplett verboten. (Symbolbild)Bild: keystone

Frau in Texas klagt Mann an – wegen Abtreibungspillen in heisser Schokolade

14.08.2025, 17:1515.08.2025, 10:32
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Eine Frau aus dem US-Bundesstaat Texas verklagt den angeblichen Vater ihres ungeborenen Kindes. Jessica Miller* war mutmasslich seit Mitte Januar schwanger, vom 34-jährigen US-Marine-Mitglied David Baker*. Dies berichtet der US-amerikanische Fernsehsender «NBC».

Miller und Baker waren weder zum Zeitpunkt, als Miller schwanger wurde, noch jetzt ein Paar. Miller befand sich damals in einem Scheidungsverfahren mit ihrem Ex-Mann, mit dem sie drei gemeinsame Kinder hatte.

Abtreibungspillen in heisser Schokolade

In Nachrichten, die Miller und Baker austauschten, steht laut dem Bericht, dass Baker Miller um eine Abtreibung bat, falls sie tatsächlich schwanger sein sollte. Er wolle kein Kind auf die Welt bringen, wenn es nicht von beiden Eltern grossgezogen werde.

Baker habe der Schwangeren geschrieben, dass er Abtreibungspillen online bestellen würde. Diese soll er anschliessend auf der Online-Plattform «Aid Access» bestellt haben. «Aid Acess» ist ein Online-Dienst, der Abtreibungspillen aus dem Ausland an Amerikaner verschickt.

Am 5. April trafen sich die beiden bei Miller zuhause, um einen «vertrauensaufbauenden Abend» zu verbringen, wie aus Chat-Nachrichten hervorgeht. Baker soll da mindestens zehn Abtreibungspillen, ohne das Wissen der Schwangeren, in ihrer heissen Schokolade aufgelöst haben. Dies führte bei Miller somit zu einem ungewollten Schwangerschaftsabbruch, sie bekam Krämpfe und begann zu bluten.

Abtreibung in Texas
Im Bundesstaat Texas gilt seit November 2021 ein strenges Abtreibungsverbot, sobald beim Fötus ein Herzschlag festgestellt werden kann. Dies ist oft schon ab der sechsten Woche der Fall. Bei dem Gesetz werden auch keine Ausnahmen im Fall einer Vergewaltigung gemacht. Ärzte, die gegen das Gesetz verstossen, werden mit hohen Geld- oder sogar Haftstrafen gebüsst.

Da sie ihre drei schlafenden Kinder nicht alleine im Haus lassen konnte, sollte Baker Millers Mutter abholen. Diese hätte auf die schlafenden Kinder aufpassen sollen, während Baker und Miller ins Spital fahren würden.

Beschuldigter lässt blutende Frau allein

Doch nachdem Baker losgefahren war, sei er nicht mehr zum Haus zurückgekehrt und sei nicht mehr erreichbar gewesen. Ein Nachbar hat Miller schliesslich ins Spital gebracht, sie hat das ungeborene Kind jedoch verloren.

Baker habe sich mit der Begründung, dass er am nächsten Tag einen frühen Flug habe, dafür entschuldigt, dass er nicht mehr zurückgekehrt sei, berichtet «NBC».

Jessica Miller klagt David Baker nun vor Gericht an. Was genau die Anklageschrift beinhaltet und was Baker drohen könnte, ist noch nicht klar. (nib)

*Namen geändert

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43 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pafeld
14.08.2025 20:13registriert August 2014
In Texas dürfte das, wenn er an dem falschen Richter gerät, beim ungeborenen Kind wohl als Mord sowie bei der Mutter als schwere Körperverletzung, wenn nicht sogar als eventualvorsätzlicher Tötungsversuch ausgelegt werden, wenn er ihr tatsächlich 10 Mifepriston gleichzeitig untergejubelt hat. Da wären andere schon für weniger im Todestrakt gelandet.
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