Offenbar prorussische Soldaten sollen einen Fahnenflüchtigen brutal getötet haben – vor laufender Kamera. Es soll sich um einen ehemaligen Söldner der berüchtigten Wagner-Gruppe handeln. In den sozialen Medienkanälen, die der Wagner-Gruppe zugerechnet werden, kursiert ein Video, das die Tat zeigen soll.
Darin wird ein Mann namens Jewgeny Nuzhin vorgeführt. Er sagt, dass er sich entschieden habe, gegen Russland zu kämpfen. Er gibt seine persönlichen Daten an, während sein Kopf an einer Seite mit Klebeband an eine Mauer gebunden ist. Dann schlägt ein Mann in Militärkleidung mit einem Vorschlaghammer zu.
Jewgeni Prigoschin äusserte sich über den Telegram-Kanal seiner Firma zu der grausamen Tat: «Am liebsten schaue ich mir Geschichte im Theater an. Was den Vorschlaghammer betrifft, so ist in dieser Show klar, dass er (der Soldat) in der Ukraine kein Glück gefunden hat, sondern sich mit unfreundlichen, aber fairen Menschen getroffen hat. Mir scheint, dieser Film heisst 'Ein Hund erhält den Tod eines Hundes'. Hervorragende Regiearbeit, sieht aus wie ohne Unterbrechung aufgenommen. Ich hoffe, dass während der Dreharbeiten keine Tiere zu Schaden gekommen sind.»
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters sei der Getötete im September zu ukrainischen Truppen übergelaufen. Er habe sich in Medieninterviews als verurteilter Mörder bezeichnet, der sich im Gefängnis bei den Wagner-Söldnern zum Dienst gemeldet habe. Er entschied sich dann aber dafür, die Seiten zu wechseln. Die Wagner-Gruppe steht seit Langem im Verdacht, in russischen Gefängnissen nach Rekruten zu suchen und auch verurteilte Gewaltverbrecher anzuwerben.
Der ehemalige ukrainische Vize-Innenminister Anton Gerashchenko verurteilte die Tat und erklärte, dass Russland zu einem Nazi-Regime geworden sei und seine eigene SS habe.
Horrible images of an execution of Yevgeniy Nuzhin by sledgehammer that Wagner group published yesterday signify that Russia has completely turned into a Nazi regime - it now has its own SS group as well.Anything related to Wagner group should become untouchable and illegal. pic.twitter.com/rEyOFxjauf— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) November 13, 2022
Jewgeni Prigoschin galt lange Zeit als Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin. Der Besitzer einer Catering-Firma wurde auch «Putins Koch» genannt. In den vergangenen Wochen gab es von ihm und dem tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow aber immer wieder Kritik an der Kriegsführung Moskaus.
Im Telegram-Channel seiner Firma Concord schickte Prigoschin eine weitere Warnung hinterher: «Aber vergiss nicht, es gibt nicht nur Verräter, die ihre Waffen fallen lassen und zum Feind gehen, um ihr Volk und ihre Heimat zu verraten. Manche Verräter sitzen in ihren Büros und denken nicht an ihre eigenen Leute. Einige von ihnen fliegen mit ihren eigenen Businessjets in Länder, die uns bisher neutral erscheinen. Sie fliegen weg, um an den heutigen Problemen nicht teilzuhaben. Sie sind auch Verräter.» Er könnte damit Oligarchen meinen, die Russland verlassen haben.
Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, dass Prigoschin gegen den Gouverneur von St. Petersburg, Alexander Beglov, vorgehen will. Seine Firma habe bei der Generalstaatsanwaltschaft darum gebeten, ihn wegen Hochverrats anzuklagen. Unklar sind noch die Hintergründe. Erst vor wenigen Tagen hatte die Wagner-Gruppe ihr Hauptquartier in der zweitgrössten russischen Stadt eröffnet. Dagegen hatte Beglov Einspruch eingelegt. Prigoschin warf ihm Unterstützung der Ukraine vor und forderte seinen Rücktritt. (t-online, wan)
Verwendete Quellen:
Und nein: mit einem Russland, wo solche Typen den Ton angeben, kann und darf es erst Verhandlungen geben, wenn es am Boden liegt.
Slava Ukraini!
Die Truppe kann sich gut mit der SS-Sondereinheit Dirlewanger vergleichen lassen 🤮
Hoffe, dass der Koch bei den internen Machtkämpfen auf der Strecke bleibt.