Am 24. Februar startete Russland einen «Invasionskrieg» in der Ukraine – auch am siebten Tag ist noch kein Ende der Kampfhandlungen in Sicht.
02.03.2022, 14:0302.03.2022, 15:59
Sieben Schlüsselmomente in sieben Tagen Krieg:
24. Februar: Rede Putins und erste Bombardierungen in Kiew
Um 06:00 Uhr Moskauer Zeit kündigt der russische Präsident Wladimir Putin in einer aufgezeichneten Fernsehsendung an, dass er eine «spezielle Militäroperation» in der Ostukraine angeordnet habe. Minuten später werden Dutzende von Städten im ganzen Land mit Raketen angegriffen – darunter die ukrainische Hauptstadt Kiew.
Natali Sevriukova steht neben ihrem zerbombten Haus in Kiew.

24. Februar 2022.Bild: keystone
In der Folge verlassen Menschen die Hauptstadt fluchtartig ...

24. Febraur 2022.Bild: keystone
... andere verbarrikadieren sich in Bunkern, Kellern oder Metrostationen.

Metrostation in Kiew, 24. Februar 2022.Bild: keystone
Eine Mutter sitzt mit ihrer Tochter an einem Tisch im Keller des Ohmadyt Kinderspitals, während das Kind zeichnet.

01. März 2022.Bild: keystone
25. Februar: Vollständige Mobilisierung der Ukrainer und Aufruf, Molotow-Cocktails zu basteln
In den frühen Morgenstunden ordnet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die vollständige Mobilisierung des ukrainischen Militärs für 90 Tage an: Alle ukrainischen Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren dürfen das Land nicht mehr verlassen.
Ein Paar umarmt sich zum Abschied. Sie wird mit dem Zug ausser Landes flüchten. Er muss bleiben, um die Ukraine zu verteidigen.

27. Febraur 2022.Bild: keystone
Am Vormittag des gleichen Tages erreichten russische Truppen und Panzer den nördlichen Bezirk von Kiew, woraufhin die ukrainische Regierung ihre Bürger aufforderte, Molotow-Cocktails zu basteln.
Ukrainerinnen bereiten Molotow-Cocktails vor, um sich den Russen entgegenzustellen.

Dnipro, 27. Februar 2022.Bild: keystone
27. Februar: Nukleardrohung
Putin weist seinen Verteidigungsminister, Sergei Schoigu, und seinen Generalstabschef, Walery Gerasimow an, seine Abschreckungswaffen in verstärkte Alarmbereitschaft zu versetzen – es handelt sich faktisch um die Drohung mit einem Atomschlag.
Im Westen beginnt spätestens jetzt eine Debatte darüber, ob Putin noch zurechnungsfähig ist.
Putin gibt die Anweisung, die «Abschreckungswaffen in Alarmbereitschaft» zu versetzen.

Moskau, 27. Febraur 2022.Bild: keystone
28. Februar: Erste Friedensgespräche
Zwei Delegationen aus Russland und der Ukraine nehmen an der ukrainisch-belarussischen Grenze Friedensverhandlungen auf. Währenddessen gehen die Kampfhandlungen weiter.
Der belarussische Aussenminister Uladsimir Makej habe die Gespräche eröffnet, wie belarussische Medien vermelden. Die russische Delegation wird angeführt vom Sonderbeauftragten des Kreml, Wladimir Medinski. Die ukrainische Seite führt der Fraktionsvorsitzende der Präsidentenpartei, David Arachamija, an.
Die Verhandlungen enden ohne Lösung oder Friedensabkommen. Russland zeigt sich bereit, die Verhandlungen mit der Ukraine noch heute (Mittwoch) Abend fortzusetzen, wie Putins Sprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax sagte.
01. März: Panzerwurm vor Kiew
Satellitenbilder, die am Vortag aufgenommen wurden, zeigen einen 60 Kilometer langen russischen Militärkonvoi nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Der Konvoi «erstreckt sich von der Umgebung des Antonow-Flughafens (etwa 25 Kilometer vom Zentrum Kiews entfernt) im Süden bis zur Umgebung von Prybirsk» im Norden, teilte das US-Satellitenbildunternehmen Maxar mit.
Satellitenbilder zeigen den gigantischen Panzer-Wurm, der sich auf Kiew zubewegt.
1 / 19
Satellitenbilder: Russischer Militärkonvoi in der Ukraine
Die 64-Kilometer-Kollonne der russichen Armee rollt auf Kiew zu.
quelle: keystone
01. März: UNHCR meldet 660'000 Flüchtlinge
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR meldet, dass 660'000 Menschen in den letzten sechs Tagen aus der Ukraine in die Nachbarländer geflohen seien.
Weltweit zeigen sich Länder, Institutionen und Privatpersonen mit den Flüchtenden solidarisch und helfen mit Gütern und finanziellen Mitteln.
Eine Familie an der Grenze zu Polen in Medyka.

2. März 2022.Bild: keystone
In Dorohusk in Polen versorgen Anwohner die Flüchtlinge aus der Ukraine mit Essen.

28. Februar 2022.Bild: keystone
Ein Mädchen sitzt in einem Auffanglager an der ukrainisch-rumänischen Grenze in Siret.

26. Febraur 2022.Bild: keystone
Eine Mutter erreicht mit ihrer Tochter und deren Hund die ukrainisch-polnische Grenze in Medyka.

2. März 2022.Bild: keystone
Eine Frau hält ein völlig erschöpftes Kind in den Armen, während sie an der ukrainisch-rumänischen Grenze in Siret wartet.

27. Februar 2022.Bild: keystone
Ein Kind schaut in Kramatorsk (Ostukraine) aus dem Zug, der es ins Ausland bringen soll.

27. Februar 2022.Bild: keystone
Ein Kind sucht nach Spielsachen in einer Spendenkiste an der ukrainisch-polnischen Grenze in Medyka.

28. Februar 2022.Bild: keystone
Menschen drängen sich in einen Zug in Polen.

01. März 2022.Bild: keystone
01. März: Angriff auf Fernsehturm in Kiew

Bild: Screenshot twitter
Am frühen Abend trifft eine russische Rakete den Kiewer Fernsehturm. Fünf Menschen verlieren dabei ihr Leben. Ein Teil des staatlichen Rundfunks wird lahmgelegt. Auch die jüdische Gedenkstätte «Babyn Jar» wird beschädigt.
Moskau hatte den Anschlag zuvor angekündigt.
Die Ereignisse vor der Eskalation im Überblick:
> Vom 4. bis zum 20. Februar 2022 wurden in der chinesischen Hauptstadt Peking die Olympischen Winterspiele ausgetragen.
> Am 10. November 2021 melden die Vereinigten Staaten ungewöhnliche Bewegungen russischer Truppen in der Nähe der ukrainischen Grenzen.
> Am 17. Dezember verlangt Putin, dass die Aktivitäten der Nato in Osteuropa definitiv eingeschränkt werden, indem ein Nato-Beitritt der Ukraine verhindert wird. Sein Vorschlag wird international jedoch abgelehnt wird.
> Am 17. Januar 2022 beginnen russische Truppen im Belarus mit Militärübungen.
> Am 24. Januar stellt die Nato Truppen in ihren Mitgliedsstaaten in Osteuropa in Bereitschaft.
> Am 25. Januar führt Russland in der Nähe der Ukraine und auf der Krim Übungen mit Soldaten und 60 Kampfjets durch.
> Am 10. Februar beginnen Russland und Belarus ein zehntägiges Militärmanöver.
> Am 17. Februar eskalieren die Kämpfe in den Separatistengebieten der Ostukraine.
> Am 22. Februar anerkennt der russische Präsident Wladimir Putin die Unabhängigkeit der prorussischen Regionen Luhansk und Donezk in der Ostukraine als «Volksrepubliken» an.
Bilder des Ukraine-Kriegs, die um die Welt gehen
1 / 9
Bilder des Ukraine-Kriegs, die um die Welt gehen
Menschen versammelten sich am 24. Februar am New Yorker Times Square, um gegen die russische Invasion zu protestieren.
2 Die Russen greifen die Kommunikationseinrichtungen der ukrainischen Hauptstadt an
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Israel erhält im «Luftkrieg» gegen Iran vor allem verbale Unterstützung von Donald Trump. Von einem militärischen Eingreifen wollen die MAGA-Basis und er selbst nichts wissen.
Seit Tagen attackieren sich Israel und Iran gegenseitig mit Luftschlägen. Dabei haben die Israelis einige bemerkenswerte Erfolge erzielt, doch die Hauptziele – sofern man sie so bezeichnen kann – wurden nicht erreicht. Das iranische Atomprogramm ist beschädigt, aber nicht zerstört, und ein Sturz des Mullah-Regimes in Teheran scheint nicht in Sicht.
Ich hoffe trotzdem, dieser Wahnsinn endet möglichst schnell. Es gab schon zu viele Opfer.