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Ukraine

Auch nicht in der Ukraine: Kommission gegen Aufhebung Söldnerverbot

epa11754177 Foreign fighters attend a training with the 3rd Ukrainian Assault Brigade, at an undisclosed location in the Kharkiv region, Ukraine, 02 December 2024 (issued 03 December 2024). After the  ...
Ukrainische Soldaten während eines Trainings: Schweizer sollen nicht straffrei in der Ukraine kämpfen dürfen.Bild: keystone

Nach Tod eines Schweizer Kämpfers in Ukraine: Kommission gegen Söldnerverbot-Aufhebung

14.02.2025, 16:0214.02.2025, 17:12
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Schweizer Söldner sollen sich nicht straffrei am Ukraine-Konflikt beteiligen können. Die zuständige Nationalratskommission hat einem entsprechenden Vorhaben eine Absage erteilt.

Die Rechtskommission des Nationalrats (RK-N) gab der von SP-Nationalrat Jon Pult (GR) initiierten parlamentarischen Initiative für eine «Amnestie für Schweizer Kämpferinnen und Kämpfer gegen die russische Aggression in der Ukraine» keine Folge, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Der Entscheid fiel demnach mit 16 zu 9 Stimmen.

Zuletzt war die Schweizer Botschaft in Kiew über den Tod eines Schweizer Söldners bei Kampfhandlungen in der Ukraine informiert worden. Dabei handelte es sich mutmasslich um den ersten Schweizer Söldner, der seit dem Beginn der russischen Invasion 2022 in der Ukraine fiel.

Söldnerverbot für Kommission zentral

Auch eine Amnestie für gegen den Islamischen Staat (IS) kämpfende Schweizer Staatsbürger lehnte die Nationalratskommission ab – mit 15 zu 9 Stimmen. Die entsprechende parlamentarische Initiative stammt von SVP-Nationalrat Lukas Reimann (SG).

Für die Kommission sei das Verbot, sich als Freiwilliger an fremden Kampfhandlungen zu beteiligen, ein zentraler Grundsatz des Schweizer Rechts, begründete die RK-N ihre Entscheide. Die Gewährung von Amnestien oder Rehabilitationen in laufenden Konflikten wäre ein «unerwünschtes politisches Bekenntnis zum Söldnerwesen».

Fremde Dienste können gemäss dem Schweizer Militärstrafrecht mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden. Die beiden parlamentarischen Initiativen sind nicht vom Tisch – noch muss der Nationalrat darüber befinden.

In der RK-N hängig ist noch eine Vorlage zur Rehabilitierung der Schweizerinnen und Schweizer, die im Zweiten Weltkrieg in der französischen Résistance gekämpft hatten. Die Arbeiten daran will die Kommission fortführen. (sda)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wir (M)Ostschweizer*innen nun im Süden
14.02.2025 16:29registriert Juni 2019
Das Söldnerlebe resp. Reisläuferei liegt den Ur Schweizer im Blut.
Und wer in so einen Konflikt eintritt, der weiss in der Regel was ihn/sie erwartet.
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Wusu
14.02.2025 16:23registriert Juli 2022
Er war kein Söldner - ein Söldner kämpft für Geld…
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Borki
14.02.2025 16:50registriert Mai 2018
Für einen neutralen Staat ist diese Haltung logisch und richtig.

Allerdings sollten wir wirklich ernsthaft über unsere Neutralität diskutieren. Was im 20. Jahrhundert und bei Kriegen zwischen unseren grossen Nachbarn gut und richtig war, muss nicht zwingend auch heute noch das beste sein.
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