International
Ukraine

Selenskyj will Krieg «mit diplomatischen Mitteln» beenden

Selenskyj will Krieg «mit diplomatischen Mitteln» beenden

16.11.2024, 13:1616.11.2024, 13:43
Mehr «International»

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj strebt eine Beendigung des Krieges mit Russland im kommenden Jahr «mit diplomatischen Mitteln» an. Der russische Präsident Wladimir Putin wolle aber «überhaupt keinen Frieden», sagte Selenskyj in einem am Samstag ausgestrahlten Interview im ukrainischen Radio.

epa11708004 Ukraine's President Volodymyr Zelensky attends a press conference after the 5th summit of the European Political Community (EPC) in Puskas Arena in Budapest, Hungary, 07 November 2024 ...
Wolodymyr Selenskyj Anfang November in Budapest.Bild: keystone

Selenskyj verwies in dem Interview auf die «wirklich komplizierte» Lage an der Front in der Ostukraine, wo die russische Armee seit Monaten vorrückt. «Unsererseits müssen wir alles tun, damit dieser Krieg nächstes Jahr endet», sagte Selenskyj. «Wir müssen ihn mit diplomatischen Mitteln beenden», fügte er hinzu.

Ukraine noch nicht in der Lage für Verhandlungen

Auf die Frage nach Vorbedingungen für die Aufnahme von Verhandlungen mit Russland sagte Selenskyj, solche Gespräche seien nur möglich, wenn die Ukraine dabei «nicht allein mit Russland» und in einer «starken» Position sei. «Wenn wir nur mit Putin reden, nur mit einem Mörder» und die Ukraine vorher nicht «gestärkt» werde, könne sie in solchen Verhandlungen nur «verlieren», sagte Selenskyj.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Freitagnachmittag erstmals seit fast zwei Jahren mit Putin telefoniert. Er forderte dabei nach eigenen Angaben den Kreml-Chef auf, «seine Truppen zurückzuziehen» und sich zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit zu zeigen.

Putin pochte nach Kreml-Angaben in dem Telefonat mit Scholz darauf, dass ein mögliches Abkommen die «neuen territorialen Realitäten» widerspiegeln müsse. Zu den Vorbedingungen Moskaus für Verhandlungen gehört unter anderem, dass die Ukraine vier ihrer südlichen und östlichen Regionen aufgibt, die Russland für annektiert erklärt hatte, ohne sie vollständig zu kontrollieren. Kiew lehnt dies entschieden ab.

Selenskyj hatte Scholz nach dem Telefonat vorgeworfen, er habe mit dem Telefongespräch mit Putin die «Büchse der Pandora» geöffnet. «Das ist genau das, was Putin seit langem will: Es ist extrem wichtig für ihn, seine Isolation zu schwächen», erklärte der ukrainische Präsident in Onlinediensten. Er bestätigte aber, dass Scholz ihn vorab über das Telefonat informiert habe. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Video soll zeigen, wie sich erneut ein russischer Soldat einer Drohne ergibt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
UBS-Studie zählt 2682 Milliardäre – doppelt so viele wie noch 2015

Die Zahl der Superreichen und ihr Vermögen ist innerhalb von zehn Jahren deutlich gestiegen: Im April 2024 gab es laut einer Studie der UBS 2682 Milliardäre. Das sind gut 50 Prozent mehr als im März 2015.

Zur Story