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Ukraine

Sanktionen zahnlos: Russland nutzt für Panzerbau weiter westliche Teile

epa12079202 Russian T-72 battle tanks drive during preparations for the general rehearsal of the annual military parade ahead of Victory Day celebrations, in downtown Moscow, Russia, 07 May 2025. Russ ...
Russische T-72-Panzer bei einer Parade im Mai: Das Modell wird von beiden Parteien im Krieg eingesetzt.Bild: keystone

Russland nutzt für Panzerbau weiter westliche Teile

Trotz internationaler Sanktionen nutzt Russland bei seiner Panzerproduktion weiterhin Hunderte Bauteile aus dem Westen. Ukrainische Geheimdienste dokumentieren diese Praxis bei verschiedenen Modellen der T-Serie.
04.09.2025, 04:3204.09.2025, 10:15
Ein Artikel von
t-online

Russland soll bei der Herstellung seiner T-Serie-Panzer Hunderte westliche und ausländische Bauteile verwenden. Das geht aus einem neuen Bericht ukrainischer Geheimdienste hervor.

Demnach stammen viele der Komponenten für Panzer wie den T-72 und T-90 aus westlicher oder asiatischer Produktion. Laut den Geheimdiensten wurden zahlreiche Teile bereits vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beschafft. Dennoch sei ihre Verwendung ein Beleg dafür, dass Russland in Teilen auf internationale Lieferketten angewiesen bleibt.

Trotz westlicher Sanktionen produziert Russland weiterhin moderne Kampfpanzer – darunter auch das Modell T-90M «Proryv», das als eines der leistungsfähigsten im russischen Arsenal gilt. Nach Schätzungen ukrainischer Analysten könnten im Jahr 2024 rund 300 dieser Panzer neu gebaut werden.

Russland greift wieder auf alte Panzer-Modelle zurück

Gleichzeitig wurde bekannt, dass Russland vermehrt ältere Panzer-Modelle wie den T-62 wieder in Dienst stellt. Diese Fahrzeuge, ursprünglich aus den 1960er-Jahren, werden offenbar in russischen Rüstungswerken überholt und an die Front verlegt – ein Hinweis auf anhaltende Lieferengpässe bei moderner Ausrüstung.

Die ukrainischen Behörden fordern westliche Hersteller daher erneut auf, ihre Lieferketten sorgfältig zu kontrollieren und mögliche Umgehungen von Exportverboten zu unterbinden. Denn die Tatsache, dass Bauteile aus westlicher Produktion in russischen Waffen auftauchen, untergrabe das Ziel der internationalen Sanktionen.

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Minotauro
04.09.2025 06:36registriert August 2022
Mit Genug Geld kriegt man auch in der Schweiz fast alle illegalen Sachen. Es ist naiv anzunehmen, der Import nach Russland unterbinden zu können.

Der Zweck liegt darin, dass Russland schwarz oder über Umwege impotieren muss. Wenn das gleiche Gut nach den Sanktionen 4-5x teurer ist, nimmt die Anzahl der Produktion ab und die finanziellen Auswirkungen sind für Russland scherzhaft.
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Bruno Meier (1)
04.09.2025 06:11registriert Juni 2018
Es sind eben keine internationalen Sanktionen, sondern die Sanktionen der EU + CH + GB, USA, Australien, Kanada, Japan, Neuseeland, Südkorea.

Somit sanktionieren etwa 35, der weltweit 195 Staaten, Russland, was zwangsläufig dazu führt, dass die überwiegende Mehrheit weiterhin mit RU zusammenarbeitet. Da der Westen nicht die ganze Welt sanktionieren kann, ohne die eigene Wirtschaft komplett an die Wand zu fahren, bleibt es Flickwerk, welches nicht wirklich funktioniert und uns aber selbst einen Haufen Geld kostet.
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