Russland fürchtet offenbar weitere Angriffe auf seinen Hafen der Schwarzmeerflotte auf der Krim und hat eine ganz besondere Spezialeinheit verstärkt. Die Zahl der Kampf-Delfine, die dort auf Patrouille unterwegs sind, soll verdoppelt worden sein.
Nach einem Bericht der Marine-Webseite Navalnews seien bislang drei bis vier zu militärischen Zwecken ausgebildete Delfine eingesetzt worden. Neue Analysen sollen zeigen, dass es jetzt bis zu sieben Tiere sind, die den wichtigen Hafen bewachen. Diese sollen entweder öfter unterwegs sein oder Russland habe die zu bewachende Fläche erweitert, heisst es in dem Bericht.
🇷🇺 #Russia appears to have doubled the trained dolphins defending Sevastopol naval base in Crimea.
— Resonant News🌍 (@Resonant_News) June 14, 2023
Evidence seen by #NavalNews shows that the number of dolphin pens has increased. Analysis suggests that the number of animals has increased from 3-4 to 6-7.
The animals will… pic.twitter.com/KnFK2qAwFN
Die Erweiterung der Delfineinheit könnte eine Antwort auf einen Angriff auf den Hafen im Oktober vergangenen Jahres sein. Damals attackierten Unterwasserdrohnen eine Fregatte und einen Minenräumer in Sewastopol.
Russland soll Delfine bereits kurz nach der Invasion der Ukraine im vergangenen Jahr am Hafeneingang postiert haben. Auf Satellitenfotos der Firma Maxar waren zwei Tiere im März gesichtet worden. In Sewastopol hatte es bereits ein Trainingszentrum noch aus Sowjetzeiten gegeben, unter anderem sind auch Belugawale ausgebildet worden. Ein mutmasslich russisch ausgebildeter Belugawal, mit einem Geschirr ausgestattet, war 2019 vor Norwegen und vor einigen Wochen in Schweden gesichtet worden.
Der Krimhafen ist von wichtiger strategischer Bedeutung für Russland, weil hier die Schwarzmeer-Flotte ihr Hauptquartier hat. Die Delfine sind nur ein Teil der Verteidigung. Vor dem Hafen, so Navalnews, sei ein Beobachtungsschiff positioniert, ausserdem kreisten regelmässig Hubschrauber und Schnellboote. Zusätzlich gibt es Abwehrraketen und Radarüberwachung. Die Delfine sollen innerhalb einer Barriere gegen Schiffe eingesetzt sein – für den Fall, dass diese von Tauchern durchdrungen werden kann. Sie werden offenbar in kleinen Booten, geschützt durch ein Spezialzelt, an ihren Einsatzort gebracht.
Die Delfine sollen gegen Kampftaucher eingesetzt werden, die Sabotakeakte durchführen und die Marinebasis infiltrieren könnten. Da sie schneller und wendiger im Wasser sind, haben die Flossentiere einen erheblichen Vorteil gegenüber Menschen. Nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Ria Novostii tragen die Delfine ein Spezialsonar, das Signale direkt an die jeweilige Militäreinheit senden kann.
Delfine werden auch von anderen Ländern zu militärischen Zwecken eingesetzt. So haben die USA und Schweden über entsprechende Programme berichtet, auch Israel und Nordkorea sollen sie einsetzen.
Verwendete Quellen:
(t-online, wan)