Russland hat einen Panzerzug in die Ukraine geschickt. Das bestätigte das Verteidigungsministerium. Die Besatzung auf dem nach dem Fluss Wolga benannten Zug solle für die technische Aufklärung und Minenräumung eingesetzt werden sowie militärische Ziele in der Luft und am Boden zerstören.
«Dieser gewaltige Rüstungskomplex ermöglicht es den Soldaten, sogar unter den schwierigsten Bedingungen zu arbeiten», hiess es in der Mitteilung des Ministeriums. «Das ist ein echter Panzerzug, bis an die Zähne bewaffnet.» Der Zug ist mit Maschinengewehren, aber auch mit Luftabwehrraketen bestückt, wie die ukrainische Militärwebseite Defense Express berichtet.
The Russian MOD announced the dispatch of the Volga armored train to the front line in Ukraine. Its purpose is to clear and restore railway tracks, provide cover for military convoys etc. The train's design is strangely reminiscent of Leon Trotsky's train. pic.twitter.com/sT54c8cOjm
— Dan Reznik (@DanReznikWSWS) January 31, 2023
Offenbar können aber auch Drohnen vom Zug aus gestartet werden, die bei einem Halt die Umgebung aufklären. Videos in sozialen Netzwerken und vom russischen Verteidigungsministerium zeigen, dass es sich bei Putins Panzerzügen um einen Verbund aus offenen und geschlossenen Waggons handelt. Sie haben eine dicke Panzerung von angeblich 20 Millimeter.
Auf einigen Waggons sind Maschinengewehre und Geschütze montiert, die von Soldaten bedient werden. Ausserdem sollen Ка-52 und Мі-8 Hubschrauber den Zug aus der Luft überwachen. Nach Angaben der Webseite Defense Express kann der Zug zwischen 35 und 40 Kilometer pro Stunde zurücklegen.
«Während der Fahrt erkennen wir niedrig fliegende Flugzeuge und können sie auf 1.5 Kilometer Entfernung zerstören. Auch befestigte Stellungen und leicht gepanzerte Bodenfahrzeuge zu 2.5 Kilometer entfernt können angegriffen werden. Wir unterstützen auch unsere Jungs – das ist die grundlegendste Aufgabe unseres Zug», beschrieb nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria ein Soldat mit dem Vornamen Wjatscheslaw, der Chef der Flugabwehr auf einem der Panzerzüge ist, die Fähigkeiten des Zugs.
Footage from the Russian armored train in eastern Ukraine pic.twitter.com/UelthksdE8
— OSINTtechnical (@Osinttechnical) June 24, 2022
Der Leiter des Sonderzugs «Amur», Sergej, sagte: «Er ist ein Schutz. Die Panzerung soll Explosionen durch Sprengkörper auf der Bahnstrecke aushalten. Unser Zug fährt, bevor andere kommen. Er besitzt auch Ausrüstung, um beschädigte Bahngleise so schnell wie möglich wiederherzustellen.»
Bereits im März – kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine – war ein solcher Panzerzug nahe Melitopol gesichtet worden. Russland besitzt vier solcher Panzerzüge, neben dem «Wolga» noch «Amur», «Yenisei» und «Baikal». Sie sollen schon in den frühen 2000er Jahren gebaut und 2016 auf Anordnung von Verteidigungsminister Sergej Schoigu im Jahr 2016 renoviert worden sein, berichtet die «Eurasiantimes».
Panzerzüge wurden vor allem im 19. Jahrhundert und in den beiden Weltkriegen eingesetzt. Man konnte auf diese Weise mit grosser Feuerkraft schneller als mit den damals vorhandenen Panzern und oft noch von Pferden gezogenen Geschützen in Gebiete vordringen. Doch mit dem technischen Fortschritt der Kampf- und Schützenpanzer fiel dieser Vorteil bald weg, die meisten Länder verschrotteten ihre Züge. Lediglich Russland behielt das Konzept bei. Die Panzerzüge sollen auch im Tschetschenienkrieg eingesetzt worden sein.
Verwendete Quellen:
(t-online/wan)
Das entspricht gerade mal STANAG 4569 Level 3 Panzerung. Also Schutz vor Hartkern Munition aus mittleren Maschinen Gewehren + Scharfschützen Gewehren. Sowie 155 mm Artillerie welche nicht näher als 60 Meter Einschlägt.
Ergo, ein paar HIMARS in die allgemeine Richtung des Zuges, und eine Versorgungsline weniger für die Russen.