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Diese seltsamen Tiere fanden Forscher in der Tiefsee

Diese seltsamen Tiere fanden Forscher in der Tiefsee

Mit einem Tauchroboter haben Forscher den Meeresgrund in der Tiefsee abgesucht. Die Tiere, die sie fanden, scheinen nicht von dieser Welt.
29.07.2022, 21:0829.07.2022, 21:12
Martin Küper / t-online
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t-online

Die Bilder wirken wie ein Beweis für ausserirdisches Leben, doch entstanden sind sie auf unserer Erde – bis zu 5'100 Meter unter der Meeresoberfläche im Pazifik. Dort sind Forscher mit einem Tauchroboter auf Entdeckungsreise gegangen und haben dabei bis zu 39 neue Arten entdeckt, berichten sie im Fachmagazin «Zookeys».

Insgesamt brachte das Team des britischen Naturkundemuseums 55 Proben aus der sogenannten Clarion-Clipperton-Zone im Pazifik mit, darunter Ringelwürmer, wirbellose Verwandte der Hundertfüsser sowie quallenartige Wesen und verschiedene Korallenarten. Hier eine Auswahl der seltsamen Tierwesen:

Eine Seegurke aus der Clarion-Clipperton-Zone im Pazifik: In dem Tiefseegebiet haben Forscher bis zu 39 neue Arten entdeckt.
Eine Seegurke aus der Clarion-Clipperton-Zone im Pazifik: In dem Tiefseegebiet haben Forscher bis zu 39 neue Arten entdeckt.Bild: DeepCCZ expedition
Diese 60 Zentimeter lange Seegurke (Psychropotes longicauda) lebt in 5.100 Meter Tiefe und sucht mit ihren Lippen den Meeresboden nach Nahrung ab.
Diese 60 Zentimeter lange Seegurke (Psychropotes longicauda) lebt in 5.100 Meter Tiefe und sucht mit ihren Lippen den Meeresboden nach Nahrung ab.Bild: NOAA Office of Ocean Exploration and Research
Und so sieht die Seegurke auf ihrer Unterseite aus.
Und so sieht die Seegurke auf ihrer Unterseite aus.Bild: UH/NHM/UG/DeepCCZ Project
DeepCCZ expedition/NOAA
Ein Seeigel (Kamptosoma abyssale)Bild: DeepCCZ expedition/NOAA

Forscher warnen vor Rohstoffabbau

«Unsere Forschung ist nicht nur wegen der neu entdeckten Arten wichtig, sondern auch, weil viele der jetzt geborgenen Spezies bislang nur von Fotos bekannt waren», sagte Studienleiterin Guadalupe Bribiesca-Contreras dem «Guardian». «Ohne die Proben und das darin enthaltene Erbgut können wir diese Tiere nicht genau bestimmen und klären, wie viele Arten eigentlich in der Tiefsee leben».

Abgesehen davon hat die Studie auch eine politische Dimension: «Die fast sechs Millionen Quadratkilometer grosse Clarion-Clipperton-Zone enthält weltweit die grössten Vorkommen an Manganknollen sowie grosse Mengen Nickel, Kupfer und Kobalt, die für Rohstoffkonzerne von grossem Interesse sind», heisst es in der Studie. Und weiter:

«Der technische Fortschritt lässt die Ausbeutung des Meeresbodens schon bald möglich erscheinen, obwohl die ökologischen Auswirkungen und Gefahren kaum erforscht sind.»

Diese Wissenslücke wollen die Forscher mit ihrer Arbeit schliessen.

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dave1974
29.07.2022 23:24registriert April 2020
Die können jedesmal runtergehen und was Neues entdecken. So ist die Tiefsee. Staune immer wieder.
Schade, dass das manchen so gar nichts Wert ist, obwohl da Geheimnisse lauern könnten, die auch allen helfen könnten.
Leben in der Extreme - selbstverständlich.
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[CH-Bürger]
29.07.2022 21:25registriert August 2018
Liebe Manganknollen-Abbaufirmen-Chefs
diese Forschungsergebnisse kann ich Euch vorwegnehmen: falls Ihr Moneten rüberwachsen lässt, dann ist das kein Problem, kann ich regeln.
Falls nicht, wird das Ergebnis vernichtend sein.
Menschliche Metallförder-Arbeiten haben in dieser FREMDEN WELT genannt "Ozean" nix zu suchen!!
dieses Ökosystem ist derart filigran aufgebaut, die darin lebenden Organismen äusserst langsam-wachsend und entsprechend anfällig auf Veränderungen, dass eine Machbarkeitsstudie schlichtweg OBSOLET ist!
ausser natürlich...... 💰💰💰

danke, bis bald!

ein UW-Experte 😘
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