Der aktivste Vulkan der Philippinen rumort bedrohlich: Rund um den 2463 Meter hohen Mayon sollen nach zahlreichen Steinschlägen und Schuttlawinen etwa 10'000 Menschen aus der Gefahrenzone evakuiert werden, wie die Verwaltung der östlichen Provinz Albay am Freitag mitteilte. Zuvor hatte der für seine perfekte Kegelform bekannte Feuerberg pyroklastische Ströme aus heissen Lavastücken, Asche und vulkanischen Gasen erzeugt. Auch seien Teile des Lavadoms eingestürzt, wie das philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie Phivolcs berichtete.
«Gestern Abend wurden auch deutliches Kraterglühen und glühende Steinschläge beobachtet, die von neuer flüssiger Lava auf dem Gipfel des Mayon abgeworfen wurden», hiess es im jüngsten Warnhinweis. Für den Mayon sei die Alarmstufe 3 ausgegeben worden, was bedeute, dass «ein gefährlicher Ausbruch innerhalb von Wochen oder sogar Tagen möglich ist». Bei einer Dringlichkeitssitzung erklärte Provinzgouverneur Edcel Greco Lagman, Anwohner müssten in Sicherheit gebracht werden, um mögliche Opfer zu vermeiden.
Auch der für seine grosse Caldera (kesselförmige Oberfläche) und seinen See berühmte Taal, der zweitaktivste Vulkan des Inselstaates, ist wieder aktiv. In der vergangenen Woche stiegen Dampfwolken bis auf einer Höhe von 3000 Metern. Der starke Gasausstoss verursachte in mehreren Gemeinden vulkanisch bedingten Smog («Vog»), der für die Bevölkerung gefährlich sein kann. Anwohner in der Provinz Batangas wurden aufgefordert, sich mit Masken zu schützen. Die Behörden warnten auch vor möglichem sauren Regen, der die Ernten schädigen könnte. Der Taal befindet sich in der Nähe der Hauptstadt Manila.
Beide Vulkane liegen auf der Hauptinsel Luzon. Der Mayon ist seit 1616 rund 50 Mal ausgebrochen, am Taal wurden seit 1572 mehr als 30 grössere Eruptionen verzeichnet. Die Philippinen liegen auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. (sda/dpa)