Da war zuerst diese Szene bei der 9/11-Gedenkfeier in New York. Biden wurde nach seinen Plänen für die nächsten Tage gefragt. Er antwortete:
Der zweite Teil wurde von Kritikern sofort aufgenommen. Ob niemand Bidens Skript doppelt prüfen würde, monierten Social-Media-User. Bei solchen Aussagen handelte es sich noch um harmlose. Die Mehrheit übergoss den alternden und abtretenden Präsidenten mit Häme und machte sich über die unbestritten etwas flapsige und nicht wirklich dem Rahmen entsprechende Aussage lustig.
Dass eine solche Aussage ohne die andauernden Diskussionen über Bidens Gesundheitszustand kaum für Aufregung sorgen würde – geschenkt. Und ebenso, dass eine vergleichbare Aussage von Donald Trump nicht mal eine Randnotiz wert wäre.
Wenig später sorgte Biden dann aber für eine Aktion, die definitiv für Stirnrunzeln sorgt – unabhängig vom Kontext. Nach der Gedenkfeier in New York reiste Biden weiter nach Shanksville in Pennsylvania, wo er zu weiteren Gedenkzwecken eine Feuerwehrstation besuchte.
Deren Mitglieder waren 2001 als eine der ersten Rettungseinheiten vor Ort, als eine weitere gekaperte Maschine in Shanksville auf einem Feld abstürzte. Als eigentliches Ziel wollten die Terroristen vermutlich das Weisse Haus oder das Kapitol in Washington, D.C. ansteuern, was ihnen wegen einer Revolte der Passagiere an Bord aber nicht gelang.
Offenkundig gehören der Feuerwehreinheit im Jahr 2024 zahlreiche Trump-Fans an. Denn als Biden nach einer kurzen Rede, in der er unter anderem an den Zusammenhalt im Land appellierte, mit einigen Anwesenden zu sprechen begann, forderte ihn ein Mann auf, ein Trump-Käppi aufzusetzen.
Ein Video zeigt die Szene. Biden reagiert zunächst schlagfertig, fragt den Mann, der ihm die Mütze anbietet, ob er seine Unterschrift möchte. Die Antwort ist ein schroffes «Nein». Mehrere der Männer, die im Kreis sitzen, fordern Biden anschliessend auf, die Mütze aufzusetzen.
Dieser reagiert zunächst zögerlich und sagt: «So weit gehe ich nicht.» Worauf Gelächter ausbricht. Sekunden später setzt sich Biden die Kappe aber auf – woraufhin die Menge erneut lacht und applaudiert. Der Mann, der Biden das Käppi in die Hand gedrückt hat, sagte nicht sehr respektvoll:
Es waren nur Sekunden, die Biden die Kappe auf dem Haupt hatte, doch die Fotos waren geschossen und das Trump-Lager vergeudete keine Zeit, sie für sich zu nutzen. Hämisch wurde kommentiert, dass Biden endlich zur Einsicht gekommen sei und jetzt auch Trump unterstützen würde. Oder, dass Kamala Harris' Leistung in der Debatte so schlecht gewesen sei, dass sogar Biden jetzt ins Trump-Lager gewechselt sei.
Das Weisse Haus bezeichnete Bidens Aktion später als «parteiübergreifende Geste», wodurch der Präsident seine Worte bei der Rede habe unterstreichen wollen. In Anbetracht der Reaktion der Trump-Anhänger unter den Feuerwehrleuten, scheint fraglich, ob die Botschaft angekommen ist.
Weshalb sich Biden tatsächlich dazu verleiten liess, das Trump-Käppi aufzusetzen, ist unklar. Auf Social Media wird aber – wenig überraschend – erneut sein Gesundheitszustand zum Thema gemacht. Der Präsident sei nicht mehr Herr seiner Sinne und wisse nicht, was er tue.
Ich bin schon über diese Aussage gestolpert.
Ist das noch normal? Dass ein Feuerwehrmann, dessen Einheit gedacht wird, sich in dieser Art und Weise an den Präsidenten seines Landes wendet ?
Vulgarität, Respektlosigkeit, Verspottung des Gesprächspartners...
Großartige Leistung eines Landes im Niedergang. Thanks mr D.T.