International
USA

«Diese Präsenz ist durch nichts gerechtfertigt»: Russland kontert US-Aufmarsch in Osteuropa

US-Soldaten in der polnischen Stadt Lodz. 
US-Soldaten in der polnischen Stadt Lodz.
Bild: EPA/PAP

«Diese Präsenz ist durch nichts gerechtfertigt»: Russland kontert US-Aufmarsch in Osteuropa

31.03.2016, 05:5801.04.2016, 15:01

Die USA wollen eine komplette Panzerbrigade an die Ostflanke der NATO verlegen. Die Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Washington vom Mittwoch sorgte umgehend für Kritik von russischer Seite.

Die USA hatten den Schritt als Reaktion auf die Sorgen europäischer Alliierter angesichts einer russischen Aggression begründet. Russlands NATO-Botschafter Alexander Gruschko kündigte prompt Gegenmassnahmen an.

«Wir sind keine untätigen Beobachter, wir ergreifen regelmässig militärische Massnahmen, die wir für notwendig erachten, um diese verstärkte Präsenz auszugleichen, die durch nichts gerechtfertigt ist», sagte er dem TV-Sender Rossija-24, wie die Agentur Tass berichtete.

Das europäische Kommando Eucom erklärte, die Verlegung der Kampfbrigade solle im Februar 2017 beginnen. US-Präsident Barack Obama hatte im Januar höhere Verteidigungsausgaben für Europa angekündigt. Europäische Verbündete der USA fordern seit längerem eine stärkere Truppenpräsenz der Vereinigten Staaten.

4200 Soldaten

Die Brigade soll rotierend zu Übungszwecken in verschiedenen Ländern eingesetzt werden. Das Pentagon machte über die exakten Orte keine Angaben. Infrage kommen als direkte Nachbarn Russlands die baltischen Staaten und Polen, ausserdem Rumänien und Bulgarien.

US-Streitkräfte während eines Treffens mit der polnischen Bevölkerung im Februar.
US-Streitkräfte während eines Treffens mit der polnischen Bevölkerung im Februar.
Bild: EPA/PAP

Nach dem für Ende 2017 geplanten Ende der Aufstockung hätten die USA dann drei Brigaden in Europa. Die geplante Verstärkung umfasst demnach 4200 Soldaten, 250 Panzer, ausserdem Haubitzen, Kampffahrzeuge und weitere 1700 zusätzliche Fahrzeuge.

Modernste Geräte

Alle neun Monate sollen in der Grösse einer Brigade Truppen ausgetauscht und neues Material nach Europa gebracht werden. «Es wird das modernste Gerät sein, was die Armee anzubieten hat», hiess es. Statisches Gerät wird in einer Versorgungsbrigade in Deutschland, Belgien und den Niederlanden gelagert.

Das Pentagon erklärte, man werde in Europa modernere Truppen der USA und «grössere Fähigkeiten» sehen. «Damit setzen wir die Strategie fort, unsere NATO-Alliierten und Verbündete unseres starken und angemessenen Vorgehens angesichts eines aggressiven Russland in Osteuropa und anderswo zu versichern», erklärte Eucom-Oberbefehlshaber General Philip Breedlove in der Mitteilung. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
13 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
kunubu
31.03.2016 08:34registriert August 2015
Wie gross die objektive Bedrohung durch Russland für die betroffenen baltischen Staaten ist, vermag ich nicht abzuschätzen. Dass die Stationierung von Kriegsmaterial das angespannte Verhältnis zu Russland negativ beeinflusst, ist aber auch logisch. Ist das wirklich nötig und wird die Sicherheit dadurch nicht eher verringert als erhöht?
Die USA sind momentan geopolitsch auf jeden Fall viel aggressiver und aus meiner Sicht ist die Gefahr unter US amerikanische "Kolonialherrschaft" zu gelangen grösser als unter russische.
00
Melden
Zum Kommentar
13
Trump will Rede in Israel halten
US-Präsident Donald Trump will nach der mit Hilfe seiner Regierung vermittelten Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas eine Rede vor dem israelischen Parlament halten. Trump kündigte seinen dortigen Auftritt im Weissen Haus an, nachdem ihn der Knesset-Vorsitzende Amir Ohana offiziell ins Parlament eingeladen und auf der Plattform X geschrieben hatte: «Israel erwartet den Friedenspräsidenten.» Zuvor hatten sich die Konfliktparteien auf die erste Phase von Trumps Friedensplan geeinigt und damit die Kampfhandlungen vorerst beendet
Zur Story