Noch immer sind die Hintergründe des Amoklaufs im amerikanischen Tennessee unklar, bei dem eine Person in einer christlichen Schule sechs Menschen erschossen hat. Doch die politisch Rechten wollen bereits den Grund gefunden haben.
«Antifa-getriebener Trans-Terrorrismus», nannte die ultrarechte Republikanerin Marjorie Taylor Greene die Ursache für die Tat von der Person, die H. genannt wird. Die Politikerin gilt als eine der einflussreichsten Frauen im US-Kongress und steht eher am rechten Rand der Partei. Und auch der umstrittene Fox-Moderator Tucker Carlson benutzte den Begriff des «Trans-Terrorismus.» Im Fernsehen sagte er:
Aber was hat mit den angeblichen Trans-Attacken auf sich?
Die Rechten in Amerika versuchen damit offenbar, ein neues Feindbild zu schaffen – analog zu den Sozialisten und Antifa in der Vergangenheit. Ziel ist, vom eigentlichen Problem – den laxen Waffengesetzen – abzulenken und stattdessen die Täterperson zu diskreditieren.
1. Brief thread (for now) about the Covenant School mass shooting in Nashville, Tennessee, this morning.
— Keiko (@keikoinboston) March 28, 2023
MNPD Police Chief John Drake confirmed 28yo Audrey Elizabeth Hale was the shooter and identified as transgender. Police engaged and killed Hale. https://t.co/ykkgn7ZZEc
Die Polizei gab den Vornamen der Person mutmasslich verantwortlich für die Tat mit Audrey an, fügte aber hinzu, dass sie sich als offenbar trans identifizierte. «Aber wir sind immer noch in der anfänglichen Untersuchung all dessen und ob es tatsächlich eine Rolle bei diesem Vorfall gespielt hat», sagte der Polizeichef von Nashville, John Drake.
In sozialen Netzwerken soll sich H. mit den Pronomen «he/him» identifiziert haben, also das männliche «er/ihm». Weitere Hinweise auf eine trans-Identifikation finden sich aber kaum. Eine Professorin soll laut dem Nachrichtenmagazin «Spiegel» gesagt haben, das H. nach dem Tod einer nahestehenden Person als Mann angesprochen werden wollte.
Ob die Gender-Identifikation für das Tatmotiv eine Rolle spielt, ist unklar – für die Konservationen reicht alleine der Verdacht. Schon sei langem hetzen Rechte gegen Mitglieder der LGBTQ-Community – also Menschen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, Transgender oder Queer identifizieren.
Ex-Präsident Donald Trump hatte vor zwei Wochen angekündigt, er wolle die Unterstützung von Schulen kürzen, die den «Transgender-Wahnsinn» förderten. Und beim CPAC-Treffen der Unterstützer der Republikanischen Rechten fordert auch Marjorie Taylor Greene, dass sie Ärzte bestrafen will, die bei Minderjährigen eine Geschlechtsbehandlung durchführen.
Kurz nach dem Massaker ging bei den Rechten der Fingerzeig los. Der Podcaster Benny Johnson soll auf Twitter behauptet haben, dass vier Schiessereien von non-binären oder trans Personen begangen worden seien – und sprach davon, dass die Transbewegung Aktivisten zu Terroristen mache. Aus dem Angriff auf eine christlich geführten Schule machte er einen Angriff auf eine christliche Kirche, weil dieser das Gelände gehöre.
Zahlen des Gun Violence Archiv sollen nach einem Bericht des «Spiegel» eine klare – und andere – Sprache: Bei den 2'826 Massakern in den vergangenen fünf Jahren waren drei trans Personen mutmassliche Täter, gerade einmal 0.1 Prozent.
This seems relevant in the current climate. Not trying to propose any solutions to gun violence, just that there is not any known correlation between a trans or non-binary gender identity and mass shootings. pic.twitter.com/y8ZGBCs6aT
— Svendrik Frinlan (@SFrinlan) March 29, 2023
Doch Zahlen zählen offenbar nicht, wenn es um die Meinungshoheit geht – prominente Beiträge hingegen schon. Donald Trump Jr. sprach auf Twitter ebenfalls von «einem Anstieg von trans und nonbinären Massenschiessereien» in den vergangenen Jahren. «Bei weitem die grösste Gruppe anteilig an der Gesamtbevölkerung». Und kam zum eigentlichen Punkt der rechten Republikaner:
Und der christlich-konservative Pastor Jackson Lahmeyer schrieb in seinem Newsletter: «Die Christen sind die meist verfolgte Gruppe in Amerika.» Auch er versucht, vom Waffenproblem abzulenken: «Waffen sind nicht das Problem, Geschlechtsbezeichnungen sind es.»
Guns are not the problem. Pronouns are.
— Jackson Lahmeyer (@JacksonLahmeyer) March 28, 2023
Der Fokus auf die Gender-Debatte ist nicht neu, aber durch das Massaker in Tennessee von der US-Rechten wieder ins Spiel gebracht worden. So sind bereits in den US-Staaten Gesetze erlassen worden, die LGBTQ-Rechte einschränken, in Florida gibt es ein Gesetz, nachdem bis zur dritten Klasse nicht über geschlechtliche Orientierung gesprochen werden darf. Das republikanisch geführte Texas plant ähnliche Einschränkungen.
Verwendete Quellen:
(t-online, wan)
Es gibt also rein gar nichts mehr, was den Republikaner Garden zu blöd ist.
Da liegt es auf der Hand noch ein paar Worte zur SVP zu verlieren. Die SVP ist Statthalter der Reichen und Superreichen und von allem Gesindel, das Kohle hat. Da die Reichen aber nur 10% der Bevölkerungung ausmachen, braucht es noch rund 15-20% zusätzliche Wähler, mit überschaubarer Intelligenz.
Wie holt man die ab?
Genau ! Mit Hetze gegen Minderheiten.
Republikaner = SVP = AfD = Reichsbürger