Eine Woche vor der ersten Fernsehdebatte der republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber führt Donald Trump das Feld einer Umfrage zufolge mit deutlichem Vorsprung an. In der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung der Universität Quinnipiac sprechen sich 20 Prozent für den umstrittenen Milliardär aus.
Eine Präsidentschaft Trumps steht den Vereinigten Staaten aber wohl nicht bevor. Laut der Umfrage würde der Immobilienmagnat einen Wahlkampf gegen einen demokratischen Kandidaten klar verlieren.
Trump sorgt seit der Verkündung seiner Bewerbung Mitte Juni für Wirbel im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur. Mehrere Umfragen sahen den durch eine Reality-Fernsehsendung bekannten Geschäftsmann an der Spitze.
Der politische Seiteneinsteiger schlachtet vor allem das Thema illegale Einwanderung populistisch aus, mexikanische Migranten bezeichnete er pauschal als «Vergewaltiger».
Seine eigene Partei verärgerte der 69-Jährige mit der Äusserung, dass der im Vietnamkrieg gefangene und gefolterte Senator John McCain «kein Held» sei. Trump und führende Republikaner tauschten in den vergangenen Wochen öffentlich Schmähungen aus, der Senator Lindsey Graham nannte ihn gar einen «Vollidioten».
Zumindest bei einem Teil des Wahlvolkes kommt der unverblümte Stil des schillernden Milliardärs aber offensichtlich gut an. In der Quinnipiac-Umfrage kommt nach Trump der Gouverneur von Wisconsin, Scott Walker, mit 13 Prozent auf Platz zwei. Für den Ex-Gouverneur von Florida, Jeb Bush, würden zehn Prozent stimmen. Alle anderen Bewerber liegen unter sechs Prozent.
Im direkten Vergleich mit potenziellen demokratischen Kandidaten schneidet Trump aber schlecht ab. Die frühere Aussenministerin Hillary Clinton, die als Favoritin für die demokratische Kandidatur gilt, würde den Geschäftsmann der Quinnipiac-Umfrage zufolge mit 48 zu 36 Prozent schlagen.
Am 6. August veranstaltet der Nachrichtensender Fox News in Cleveland die erste TV-Debatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber. Nur die zehn Politiker mit den höchsten Umfragewerten werden dazu eingeladen. Die Vorwahlen beider Parteien beginnen Anfang kommenden Jahres, gekürt werden die Kandidaten auf Parteitagen im Sommer 2016. Präsident Barack Obama darf bei der Wahl im November 2016 nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. (sda/afp)