Zum ersten Mal, seit er angeklagt wurde, gab Donald Trump ein Fernsehinterview. Der ehemalige Präsident sprach rund eine Stunde mit Tucker Carlson über seine Anklage und die Weltpolitik.
Dem Fox-News-Moderator, der sonst wirklich nicht auf den Mund gefallen ist, blieb oft nur ungläubiges Staunen ob den Aussagen des ehemaligen US-Präsidenten. Vielleicht fühlte sich Carlson auch so unwohl, weil kürzlich eine SMS publik wurde, in der der Moderator schrieb, dass er Trump «leidenschaftlich hasse».
THAT FACE 🤣🤣🤣 pic.twitter.com/tntXLTKlkx
— Bob Karp (@BobKarpDR) April 12, 2023
Der ehemalige US-Präsident musste sich kürzlich vor einem New Yorker Gericht wegen mutmasslicher Fälschung von Geschäftsunterlagen verantworten. Trump schilderte bei Fox News, was er angeblich im Gericht in Manhattan erlebt hatte. «Ich sage dir, Leute haben geweint. Leute, die dort arbeiten.» Normalerweise hätten es die Mitarbeiter dort mit Mördern zu tun. «Es ist ein harter Ort.» Aber als sie ihn gesehen hätten, hätten sie geweint. «Sie haben wirklich geweint. Sie haben gesagt: Es tut mir leid. Sie haben gesagt: 2024. Die Tränen sind ihnen aus den Augen geflossen. Ich habe so etwas noch nie gesehen.»
"Tears were pouring down" -- Trump says people working at the Manhattan jail were crying as he was processed ahead of his arraignment pic.twitter.com/44yOGwgsjB
— Aaron Rupar (@atrupar) April 12, 2023
Er sei gut mit Wladimir Putin ausgekommen, meinte Trump im Interview. «Wäre ich Präsident, wäre er nicht in die Ukraine einmarschiert. Aber am Ende wird er die ganze Ukraine erobern.» Die Leute würden aktuell vergessen, dass Putin ein gleich grosses Arsenal an nuklearen Waffen habe wie die USA. Der russische Präsident habe vielleicht ein schlechtes Jahr gehabt, aber er sei «sehr schlau», so Trump.
Trump is very clearly on Russia's side: "Putin -- very smart. Now, he's had probably a bad year. Don't forget, that whole this is not ... if he took over all of Ukraine." pic.twitter.com/92pcyOblWL
— Aaron Rupar (@atrupar) April 12, 2023
Der ehemalige Präsident kam auch auf den chinesischen Führer zu sprechen. Beziehungsweise auf dessen Übersetzerin. «Sie war sehr hübsch», meinte Trump und fügte gleich danach an: «Aber heute darf man das ja nicht mehr sagen.»
Über Xi Jinping fand Trump viele lobende Worte. Er sei brillant und wisse genau, was er tue. «Wenn du in ganz Hollywood nach jemandem suchen würdest, der die Rolle von Xi spielen könnte, würdest du niemanden finden. Es gibt niemanden wie ihn. Sein Aussehen, sein Gehirn, alles. Wir hatten eine ausgezeichnete Beziehung.»
Trump: "President Xi is a brilliant man ... the look, the brain, the whole thing" pic.twitter.com/nvtXKiHEHT
— Aaron Rupar (@atrupar) April 12, 2023
Die Welt sei am Explodieren und die USA hätten nichts zu sagen, beschwerte sich Trump. Stattdessen sei Emmanuel Macron in China und küsse Xis «A...». Macron sei übrigens ein guter Freund, so Trump weiter.
🚨 BREAKING 🚨
— GeorgeOrwell3 (@george_orwell3) April 12, 2023
🇨🇵🇨🇳🇺🇲 "Macron küsst Xi den 🥸rsch", sagt Trump. pic.twitter.com/EtWc6wxWtp
Die nuklearen Drohungen Putins scheinen bei Trump Eindruck gemacht zu haben. Für ihn ist nämlich nicht die Klimaerwärmung die grösste Gefahr, sondern die nukleare Erwärmung. «Die Umweltschützer sprechen meistens über Unsinn», so Trump. «Ich bin selbst Umweltschützer auf meine Art und Weise. Ich habe gute Arbeit geleistet mit der Umwelt.» Aber nie würden die Umweltschützer über die nukleare Erwärmung sprechen. Dabei brauche es nur «einen verrückten Mann» und die Welt stünde vor Problemen, die sie noch nie gesehen habe.
Trump: When I listen to people talk about global warming.. a big problem nuclear warming. Nobody even talks about it. The environmentalists talk about all this nonsense in many cases. I've become a environmentalist in my own way… pic.twitter.com/afUdeTWnHZ
— Acyn (@Acyn) April 12, 2023
(cma)