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USA

Weisses Haus lässt Reporter nicht hinein

President Donald Trump points to a reporter for a question as he speaks in the James Brady Press Briefing Room at the White House, Thursday, Jan. 30, 2025, in Washington. (AP Photo/Alex Brandon)
Donal ...
Donald Trump pocht auf Meinungs- und Medienfreiheit – allerdings nur, wenn diese in seinem Sinne ausfällt.Bild: keystone

Weisses Haus sperrt Reporter aus – weil er nicht vom «Golf von Amerika» schrieb

US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben der Associated Press (AP) einen Reporter der US-Nachrichtenagentur von der Berichterstattung über ein Event im Weissen Haus ausgeschlossen.
12.02.2025, 04:0012.02.2025, 07:11
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Der Ausschluss sei mit der Weigerung von AP begründet worden, der Wortwahl des Weissen Hauses zu folgen, das den Golf von Mexiko in «Golf von Amerika» umbenannt hatte.

«Es ist alarmierend, dass die Trump-Administration AP für ihren unabhängigen Journalismus bestraft», heisst es in einem Statement von AP-Chefredakteurin Julie Pace. «Unseren Zugang zum Oval Office auf der Grundlage von Inhalten der AP-Sprache einzuschränken, beeinträchtigt nicht nur ernstlich den Zugang der Öffentlichkeit zu unabhängigen Nachrichten, sondern verletzt schlicht den ersten Verfassungszusatz», heisst es in dem Statement weiter.

Die Korrespondenten-Vereinigung des Weissen Hauses betonte in einer Stellungnahme:

«Das Weisse Haus kann nicht diktieren, wie Nachrichtenmedien berichten, und es sollte auch nicht einzelne Journalisten bestrafen, weil es mit den Entscheidungen ihrer Vorgesetzten nicht einverstanden ist.»

Die Vereinigung stehe an der Seite der AP und rufe das Weisse Haus auf, seinen Kurs rasch zu korrigieren.

Die AP verfügt über einen Styleguide, in dem etwa Schreibweisen, eine bestimmte Wortwahl oder der Verzicht darauf sowie Berichterstattungsprinzipien niedergelegt sind, die weltweit von Nachrichtenmedien als Vorbild herangezogen werden.

Trump hat eine lange Tradition von Fehden mit Medienorganisationen und auch einzelnen Reportern. Während seiner ersten Amtszeit hatte er etwa dem CNN-Reporter im Weissen Haus, Jim Acosta, während einer Pressekonferenz das Mikrofon entziehen lassen, nachdem der Journalist mehrere kritische Nachfragen gestellt hatte. (sda/dpa/con)

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53 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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banda69
12.02.2025 06:26registriert Januar 2020
Soviel zur hochgepriesenen Meinungs- und Pressefreiheit der Rechtspopulisten.

Und immer daran denken:

Die SVP hätte Trump gewählt. Alle. Von Köppel über Dettling bis hin zu BR Rösti.

Und ja. Wer SVP wählt, wählt Trump. Es sind Geachwister im Geiste, Tun und Kommunikation.
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MRDL
12.02.2025 06:00registriert August 2020
Trump ist halt beleidigt, weil AP seine so tolle und wichtige Namensänderung nicht übernimmt und es noch nicht gleich läuft wie bei seinem Autokratenkumpel Putler.
Wie lange geht es wohl, bis er auf die Idee kommt, Presseevents nur noch auf seinem Socialmedia Dings zu streamen..?
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ELMatador
12.02.2025 07:10registriert Februar 2020
L'État, c'est moi!

Wenn man die autokratische Züge von Trump bisher noch nicht gesehen hatte sollte man spätestens jetzt die Augen öffnen.

Trump möchte als ein Dynastien-Gründer in die Geschichte eingehen. Ich hoffe aber dass er als totaler Versager der der USA mrd kostete eingehen wird!
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