Im Streit um die Migrationspolitik der Vereinigten Staaten hat das republikanisch regierte Texas erneut dutzende Flüchtlinge in einen demokratischen Bundesstaat bringen lassen. Knapp 90 ursprünglich über die US-Grenze nach Texas gelangte Migranten kamen am Freitag (Ortszeit) in zwei Bussen in Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania an. Hilfsorganisationen berichteten, dass die Flüchtlinge hauptsächlich aus Kolumbien und Nicaragua stammten.
Die oppositionellen Republikaner werfen Präsident Joe Biden von den Demokraten seit Monaten vor, in der Migrationspolitik und bei der Sicherung der Grenze zu Mexiko einen zu laxen Kurs zu fahren. Im direkt an der Grenze liegenden Texas kommen besonders viele Flüchtlinge an, der republikanische Gouverneur Greg Abbott will mit «Abschiebeaktionen» in demokratische US-Bundesstaaten Druck machen.
In einer spektakulären Aktion hatten Abbott sowie sein Amts- und Parteikollege Ron DeSantis aus Florida im September Flugzeuge und Busse gechartert, die Migranten auf die noble Ferieninsel Martha's Vineyard und nach Washington brachten. Die Demokraten warfen den Republikanern daraufhin vor, die Betroffenen als «politische Schachfiguren» zu missbrauchen. (sda/afp)