Wie das «Wall Street Journal» berichtet, haben Anwälte des Nachlasses von Jeffrey Epstein dem US-Kongress ein Geburtstagsbuch übergeben, das zu Epsteins 50. Geburtstag 2003 erstellt wurde. Darin enthalten ist ein Brief mit Trumps Signatur – jenes Dokument, das der Präsident bislang als «nicht existent» bezeichnet hatte.
Der demokratische Abgeordnete Robert Garcia sagte: «Trump nannte die Ermittlungen einen Schwindel und behauptete, sein Geburtstagsgruss existiere nicht. Jetzt wissen wir, dass er gelogen hat.»
Der Brief enthält maschinengeschriebenen Text, gerahmt von der Zeichnung einer nackten Frau. Unter der Zeichnung findet sich eine gekritzelte «Donald»-Signatur, die Schamhaare nachahmen soll. Trump wies das als Fälschung zurück und klagte wegen Verleumdung gegen das Journal und dessen Verlag.
Das Geburtstagsbuch enthielt neben Trump auch Beiträge von Ex-Präsident Bill Clinton und Finanzier Leon Black. Einige Einträge waren harmlose Glückwünsche, andere enthielten sexuelle Anspielungen oder Fotos. Trump war im Inhaltsverzeichnis unter «Freunde» aufgeführt, zusammen mit rund 20 weiteren Bekannten.
In den 1990er-Jahren waren Trump und Epstein öfter gemeinsam in Palm Beach unterwegs. Trump nutzte Epsteins Privatjet, und Epstein war mehrfach Gast in Trumps Club Mar-a-Lago. Später erklärte Trump, er habe sich mit Epstein zerstritten.
Seit Monaten streitet die Trump-Regierung über die Veröffentlichung von Epstein-Akten. Während Opfer des verurteilten Sexualstraftäters mehr Transparenz fordern, erklärte das Justizministerium, es gebe keine «Kundenliste» und keine weiteren freizugebenden Dokumente.
Das nun übergebene Buch könnte die Debatte neu anheizen. Klar ist: Dass Trumps Name in Epsteins Unterlagen auftaucht, bedeutet nicht automatisch eine Straftat. Doch politisch setzt es den Präsidenten weiter unter Druck.
(mke)