Laut US-Medien erhalten die Dokumente erneut bereits mehrheitlich bekannte Informationen. Der Rest der Files soll aber ebenfalls offengelegt werden.
Die jetzt freigegebene, mehr als 33'000 Seiten starke Dokumentensammlung habe das US-Justizministerium dem für Aufsichtsfragen zuständigen Ausschuss der Parlamentskammer zur Verfügung gestellt, teilte das Gremium mit.
Laut der «Washington Post» handelt es sich um einen ersten Schub an Dokumenten, dem wegen parteiübergreifender Forderungen nach mehr Transparenz in dem Fall weitere Veröffentlichungen folgen dürften.
Die jetzt zugänglich gemachten Dokumente enthalten der US-Zeitung zufolge mehrheitlich bereits bekannte Informationen zum Fall Epstein. Demokratische Politiker forderten daraufhin mehr Transparenz und kritisierten die Publikation als Nebelpetarde Trumps.
Der Umgang mit der Causa Epstein ist für die Republikaner und die US-Regierung von Präsident Donald Trump heikel: Auch in den eigenen Reihen wurden in den vergangenen Monaten Stimmen lauter, die eine Offenlegung aller Dokumente zu dem Fall fordern. Trump steht unter Druck, weil er sich im Wahlkampf vehement für eine Offenlegung der Akten ausgesprochen hatte.
Mitte vergangenen Monats war das Vorhaben der US-Regierung bekanntgeworden, Dokumente aus den Ermittlungen gegen Epstein an den Kongress zu übergeben. In einer Stellungnahme des republikanischen Ausschussvorsitzenden James Comer hiess es damals, das Justizministerium habe den Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses informiert, dass es in einigen Tagen anfangen werde, Unterlagen bereitzustellen. «Es wird einige Zeit dauern, bis alle Unterlagen vorliegen und die Identifizierung der Opfer sowie sämtliches Material über sexuellen Kindesmissbrauch geschwärzt sind», erklärte er in diesem Zuge. Das Ministerium kam mit seinem Schritt einer Anordnung Comers von Anfang August nach.
Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige sexuell missbraucht hatte und Dreh- und Angelpunkt eines ganzen Missbrauchsrings mit Dutzenden Opfern gewesen sein soll, wurde 2019 verhaftet und angeklagt. Nach offiziellen Angaben beging der 66-Jährige noch im gleichen Jahr in seiner Gefängniszelle Suizid.
In Teilen der US-Gesellschaft sorgte sein Tod für wilde Spekulationen, weil Epstein beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus – auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen. Enthüllungen von US-Medien in den vergangenen Wochen legten zudem nahe, dass sich Epstein und Trump näherstanden, als Trump das bisher eingeräumt hatte.
(sda/dpa/con)
Die Epstein-Akten liegen aber grösstenteils einfach bei der US-Staatsanwaltschaft.