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USA: Trump will «100 Prozent» in der NATO bleiben – unter einer Bedingung

Trump will «100 Prozent» in der NATO bleiben – unter einer Bedingung

19.03.2024, 22:2720.03.2024, 12:24
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Der frühere US-Präsident Donald Trump hat deutlich gemacht, dass die USA im Falle seines Wiedereinzugs ins Weisse Haus nicht aus der NATO austreten würden, solange Europa seinen Beitrag für das Militärbündnis leiste.

Der Republikaner war in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview mit dem rechtsgerichteten britischen Sender GB News von Moderator und Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage nach seiner Haltung zu dem Verteidigungsbündnis befragt worden. Farage wollte wissen, ob Amerika in der NATO bleibe, wenn die anderen Mitgliedstaaten «fair spielten». Trump antwortete: «Ja. 100 Prozent.»

Die europäischen Länder dürften die amerikanische Unterstützung jedoch nicht ausnutzen, sagte Trump. «Die Vereinigten Staaten sollten ihren gerechten Anteil zahlen, nicht den aller anderen.» Man dürfe nicht vergessen, dass die NATO wichtiger für Europa sei als für die USA, denn es liege ein Ozean, «ein schöner, grosser, herrlicher Ozean» zwischen den USA und «einigen Problemen» in Europa.

Trump ist ein ausgewiesener Kritiker der NATO. In seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 drohte Trump immer wieder offen mit einem Rückzug der USA aus dem Bündnis. Er kritisierte seine Mitglieder scharf dafür, das Ziel bei den Verteidigungsausgaben nicht zu erfüllen. Wie nie jemand zuvor weckte er Zweifel daran, ob das 1949 gegründete transatlantische Verteidigungsbündnis eine Zukunft hat. So stellte er beispielsweise immer wieder infrage, ob die USA im Ernstfall ihrer Verpflichtung zum militärischen Beistand nachkommen würden.

Erst im Februar sorgte der republikanische Präsidentschaftsbewerber mit einer Äusserung zur NATO bei einer Wahlkampfveranstaltung für Aufregung. Er sagte, er würde NATO-Partnern, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkämen, keinen Schutz vor Russland gewähren. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg reagierte darauf deutlich: «Jede Andeutung, dass die Verbündeten sich nicht gegenseitig verteidigen werden, untergräbt unsere gesamte Sicherheit, einschliesslich der der USA, und erhöht das Risiko für amerikanische und europäische Soldaten.» (dab/sda/dpa)

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80 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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postwardesert
19.03.2024 23:07registriert Juni 2018
Leider muss ich Trump hier rechtgeben. Die Europäer waren hier viel zu lange Trittbrettfahrer, und uns Schweizer zähle ich da mit. Die Europäer müssen auf eigenen Beinen stehen, und lernen, dass Verteidigungsausgaben keine Verschwendung, sondern eine Versicherung sind, die man hoffentlich nie brauchen wird.
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Geläutert
19.03.2024 22:57registriert April 2020
Bush junior wies am Rande darauf hin, Obama tat es mehrmals, dass die NATO Staaten ihr Budget für Verteidigung auf die vertraglich angemachten 2% zu erhöhen… passiert ist NICHTS. So sehr ich Trump nicht ausstehen kann, er (und Bush und Obama) hat verdammt nochmal recht bei diesem Punkt. Es scheint, dass besonders Deutschland nur Druck versteht. Und es ist auch nicht der Fehler der Ampelregierung aber auch, weil sie wenig bis nichts ändert.

Man verlässt sich galt gern auf die verhassten Amis.
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rephil
19.03.2024 22:39registriert August 2021
Der schöne grosse Ozean zwischen den USA und Russland ist 85 km breit... Aber in Geographie war Trump noch nie besonders gut.
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