International
USA

Schüsse an Universität in Michigan – mindestens drei Tote

Schüsse an Universität im US-Bundesstaat Michigan – mindestens drei Tote

An der Michigan State Universität sind durch Schüsse mindestens drei Menschen ums Leben gekommen, mindestens fünf weitere wurden verletzt.
14.02.2023, 06:5014.02.2023, 15:49
Mehr «International»

Bei Schüssen an einer Universität im US-Bundesstaat Michigan sind mindestens drei Menschen gestorben. Fünf weitere Menschen seien mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die Polizei am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz mit. Ihr Zustand sei kritisch.

Der mutmassliche Täter sei mit einer «selbst zugefügten Schusswunde» ausserhalb des Universitätscampus tot aufgefunden worden, hiess es weiter. Es handle sich um einen 43-jährigen Mann, der nach ersten Erkenntnissen nicht in Verbindung mit der Universität stehe. Die Polizei geht davon aus, dass er allein handelte. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe damit nicht mehr.

Die ersten Notrufe seien am Montagabend um 20.18 Uhr bei der Polizei eingegangen, hiess es. Ein Schütze habe in einem Saal der Michigan State Universität in der Stadt East Lansing - etwa 125 Kilometer nordwestlich von Detroit - das Feuer eröffnet und zwei Menschen erschossen. Ein weiterer Toter sei etwa 400 Meter entfernt in den Räumen der Studentenvereinigung gefunden worden. Beide Gebäude seien öffentlich zugänglich gewesen.

Über die Identität der Toten und Verletzten machte die Polizei zunächst keine Angaben. «Hinter jedem der Opfer steht eine Familie», sagte Chris Rozman von der Universitätspolizei. Auch ein Motiv des mutmasslichen Täters sei derzeit noch nicht bekannt.

Aufgrund der Grösse des Campus, der sich laut Webseite der Universität über mehr als 21 Quadratkilometer erstreckt, sei der Polizeieinsatz eine «monumentale Aufgabe» gewesen. Hunderte Sicherheitskräfte waren im Einsatz, mehrere Gebäude wurden evakuiert, wie die Polizei mitteilte.

Police investigate the scene of a shooting at Berkey Hall on the campus of Michigan State University, late Monday, Feb. 13, 2023, in East Lansing, Mich. (AP Photo/Al Goldis)
Bild: keystone

«Weglaufen, verstecken, kämpfen», hatte es in einer ersten Warnmitteilung der Universität an Studierende und Angestellte geheissen. Wenn möglich, solle man sich von der Gefahr entfernen, andernfalls verschanzen. Falls beides nicht möglich sei, solle man sich verteidigen. Nach dem Tod des mutmasslichen Schützen wurde die Warnung aufgehoben, alle Kurse und Veranstaltungen am Dienstag und Mittwoch wurden abgesagt. Laut der Webseite der Universität studieren dort mehr als 50 000 Menschen.

In den USA jährt sich am Dienstag ein weiteres Massaker in einer Bildungseinrichtung. Am 14. Februar 2018 hatte ein damals 19-Jähriger an einer Schule in Parkland (Florida) mit einem legal erworbenen halbautomatischen Gewehr 14 Jugendliche und drei Erwachsene erschossen und weitere Menschen verletzt. Überlebende Schüler hatten nach der Tat Protestaktionen gegen Waffengewalt und für striktere Waffengesetze in den USA gestartet, die zu einer landesweiten Bewegung wurden. Weiterhin sind Schusswaffen in den USA aber leicht erhältlich, und immer wieder kommt es zu Amokläufen an Schulen und Universitäten. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
    Für die Verhandlung mit Scott Bessent – das kann die Schweiz aus dem Ukraine-Deal lernen
    In Washington unterzeichnet der US-Finanzminister Scott Bessent und die ukrainische Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko einen Rohstoff-Deal, über den monatelang verhandelt und gestritten wurde. Beide Länder verkaufen das Abkommen als Erfolg. Gute Vorzeichen auf die anstehenden Handelsgespräche mit der Schweiz?

    Der amerikanische Finanzminister hat am Mittwoch sein Gesellenstück präsentiert: Erstmals ist es Scott Bessent gelungen, einen wichtigen bilateralen Vertrag auszuhandeln. Seite an Seite mit der ukrainischen Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko setzte der 60 Jahre alte Minister stolz seine Unterschrift unter ein Rohstoffabkommen zwischen den USA und der Ukraine, mit dessen Hilfe der Wiederaufbau des kriegszerstörten Landes finanziert werden soll.

    Zur Story