Aktuell tragen viele New Yorkerinnen und New Yorker wieder eine Maske. Dieses Mal soll der Stoff aber nicht vor einem Virus schützen, sondern vor dem Smog, der sich in den vergangenen Tagen über die Stadt gelegt hat.
Die Luftverschmutzung ist aktuell derart stark, dass New York in den vergangenen Tagen zur Grossstadt mit der schlechtesten Luftqualität weltweit wurde. Das zeigt eine aktuelle Rangliste. Erstellt wird sie von IQAir, einem Technologiepartner des Umweltprogramms der Vereinten Nationen aus der Schweiz.
Seit dem vergangenen Montag hat sich der Luftqualitätsindex in der US-Metropole laut IQAir dramatisch verschlechtert.
Am Mittwoch erreichte der Index einen Wert, der als «gefährlich» eingestuft wird.
Während derartiger Smog für New York ungewöhnlich ist, gehört er besonders in Südasien zum Alltag. In den vergangenen Jahren hatten laut IQAir besonders indische Städte mit Smog zu kämpfen.
Smog kann die Gesundheit auf vielfältige Weise beeinträchtigen. «Man muss unterscheiden zwischen akuten und langfristigen Effekten», erklärt Claudia Mohr, Professorin am Departement für Umweltsysteme der ETH Zürich. Bei solchen Verschmutzungsepisoden wie jetzt in New York, wo die Konzentrationen der verschiedenen Luftschadstoffe solch hohe Ausmasse annehmen, spielten natürlich akute Effekte auf Atemwege und Herz-Kreislauf-System eine wichtige Rolle.
Langfristige Effekte seien schwerer zu quantifizieren, so Mohr weiter, «weil verschiedene Faktoren wie sozioökonomischer Status, Lebensstil und generelle Gesundheit eine Rolle spielen und sich auch gegenseitig beeinflussen». Unumstritten sei, dass sich ein Leben in schlechter Luft negativ auf die Gesundheit auswirkt – und zwar nicht nur im Bereich der Lungen, Herz und Kreislauf, sondern im ganzen Körper - und sich das Risiko für verschiedenste Krankheiten erhöht.
Die grösste israelische Stadt hat schon seit Jahrzehnten mit Smog infolge von Dieselmotoren in Bussen des öffentlichen Verkehrs zu kämpfen. Vergangenen Herbst wurde eine Bushaltestelle zum Verschmutzungs-Hotspot erklärt. Der israelische Umweltminister hat der Stadt aufgetragen, einen Plan vorzulegen, mit dem die Situation verbessert werden soll.
In Dhaka wird vielerorts immer noch mit Kohle geheizt, und die Bautätigkeit ist sehr rege. Die Industrie und der dichte Verkehr in den verstopften Strassen - die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den Strassen von Dhaka beträgt rund 4.5 Kilometer pro Stunde - sorgen ihrerseits für viel Feinstaub.
Kommt hinzu: Die Stadt ist tief gelegen, wodurch sich hier der Feinstaub aus benachbarten, höheren Regionen ansammelt.
Obwohl die Regierung intervenierte, hat die Luftverschmutzung im vergangenen Dezember erneut besorgniserregende Werte erreicht. Ähnlich wie in Dhaka sind in Kalkutta insbesondere Verkehrsemissionen, das Verbrennen von Holz und Kohle und die Bautätigkeit die Hauptursache der Luftverschmutzung.
Die Ursache für die aktuell schlechte Luftqualität in Detroit sind wie bei New York die Brände in Kanada. Detroit hat aber wegen seiner Schwerindustrie ohnehin eine schlechte Luftqualität, was für die Stadt ein grosses Problem darstellt.
Vergangenen Winter belegte die südpolnische Stadt Krakau kurzzeitig die Spitze des IQAir-Ratings. Der Grund liegt neben der muldenartigen Topografie der Stadt darin, dass in Polen das Heizen mit Kohle weitverbreitet ist. In der Stadt sammelt sich darum im Winter viel Feinstaub aus der gesamten Umgebung.
Auch in der vietnamesischen Hauptstadt zählen Strassenverkehr, rege Bautätigkeit und Industrie zu den Hauptverursachern der Luftverschmutzung.
Besonders schlecht wird die Luftqualität hier gegen Ende des Herbsts. Dann lassen nämlich die Reisbauern nach der Ernte jeweils ihre Felder abbrennen.
Auch in Delhi spielen die üblichen Verdächtigen Strassenverkehr und Industrie eine Hauptrolle bei der Luftverschmutzung. Doch das Problem verschärft sich auch hier besonders im Herbst, wenn die Bauern aus den umliegenden indischen Bundesstaaten ihre abgeernteten Felder anzünden.
Gemäss einer Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation war Lahore über das gesamte Jahr 2022 gesehen die Stadt mit der schlechtesten Luftqualität weltweit. Die Gründe liegen neben dem Strassenverkehr in der Ziegel- und in der Textilindustrie, welche besonders viel Feinstaub verursachen.
Der Grund dafür, dass die Luft in Algier, der Hauptstadt Algeriens, aktuell nicht besonders sauber ist, erreicht manchmal auch Europa: Es ist der Saharastaub. Unter bestimmten meteorologischen Bedingungen schafft er es bis nach Europa und färbt dann auch den Himmel über der Schweiz gelblich. (aargauerzeitung.ch)
ich sehe überall nur Fotos von New York obwohl die in Kanada noch viel stärker betroffen sind....
Weiter wir leider nicht bzw. viel zu wenig erwähnt, dass solches Szenarien eben genau diese sind, welche die Klimajugend usw. verhindern, bzw. möglichst einschränken wollte. Aber eben, die Spinnen, die Übertreiben, wir haben noch bis 2050.
Haben wir leider nicht mehr.