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Nach Jerry könnte bald auch Ben «Ben & Jerry's» verlassen

Nach Jerry könnte bald auch Ben «Ben & Jerry's» verlassen

31.10.2025, 07:2931.10.2025, 07:29

Eisige Stimmung bei Ben & Jerry's: Die Glace-Marke verliert nach fast einem halben Jahrhundert möglicherweise bald auch ihren zweiten Mitgründer.

FILE - Ben & Jerry's co-founder Ben Cohen, left, and fellow co-founder Jerry Greenfield, center, scoop ice cream before a campaign event for Sen. Bernie Sanders, I-Vt., not shown, Sept. 1, 20 ...
Ben Cohen (links) und Jerry Greenfield.Bild: keystone

Sollte der von Ben Cohen und dem Co-Gründer Jerry Greenfield angestrebte Rückkauf vom Lebensmittelmulti Unilever nicht gelingen, werde er «nicht Teil einer Firma bleiben, die ihre soziale Mission nicht verwirklichen kann», sagte Cohen der «Süddeutschen Zeitung».

Greenfield hatte schon im September seinen Rückzug bekanntgegeben – mit dem Vorwurf, Unilever habe politische Aktivitäten unterbunden. «Jerry hat ein grosses Herz und eine niedrige Toleranz für Konflikte. Er konnte diese ganze Situation nur schwer ertragen», wird Cohen in der Zeitung zitiert.

Welche Kampagne die Gründer gestartet haben

Die beiden Gründer der Eiscrememarke haben eine Kampagne namens «Free Ben & Jerry’s» gestartet. «Die Mission der Kampagne ist einfach», heisst es auf deren Webseite. «Die Magnum Ice Cream Company soll Ben & Jerry's erlauben, ein unabhängiges Unternehmen zu werden, mit sozial orientierten Investoren, das wieder frei ist, seine soziale Mission zu erfüllen und seine Markenwerte ohne Kompromisse zu leben.» Im Mai war Cohen beispielsweise bei einer Protestaktion gegen den Gaza-Krieg im US-Kongress festgenommen worden.

Greenfield und Cohen hatten sich bei dem Verkauf an den Lebensmittelriesen im Jahr 2000 das Recht festschreiben lassen, für ihre Werte einzustehen. Beide blieben im Unternehmen – auch wenn sie das Geschäft nicht mehr steuerten.

«Für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte»

Mehr als 20 Jahre lang habe man sich auch unter dem Dach von Unilever «für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte» eingesetzt, begründete Greenfield seinen Rückzug im September. Jetzt sei Ben & Jerry's aber «zum Schweigen gebracht worden», aus Angst, die Mächtigen zu verärgern.

Der Mutterkonzern wies die Vorwürfe damals zurück. Man sei anderer Meinung und habe ein «konstruktives Gespräch» mit beiden Gründern gesucht, hiess es in einer Stellungnahme. Unilever will sein Eiscreme-Geschäft – inklusive Ben & Jerry's – bald in ein eigenständiges Unternehmen auslagern, hatte aber bislang keine Absicht zum Verkauf. (dab/sda/dpa)

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