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Trump will sie weg haben – doch Richterin Chutkan lehnt einen Rückzug ab

Trump will sie weg haben – doch Richterin Chutkan lehnt einen Rückzug ab

28.09.2023, 07:4728.09.2023, 07:47
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Der frühere US-Präsident Donald Trump ist mit seiner Forderung gescheitert, dass sich Richterin Tanya Chutkan wegen Befangenheit aus einem Verfahren im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug zurückzieht.

FILE - This undated photo provided by the Administrative Office of the U.S. Courts, shows U.S. District Judge Tanya Chutkan. Chutkan is initially assigned to the election fraud case against former Pre ...
Kein Rückzug: Tanya Chutkan.Bild: keystone

Trumps Anwälte hatten argumentiert, die Richterin sei nicht neutral, sondern gehe mit einer Vorfestlegung in das Verfahren. Dazu führten sie frühere Äusserungen Chutkans an. Die Richterin an einem Gericht in der US-Hauptstadt Washington lehnte Trumps Antrag am Mittwoch (Ortszeit) ab, wie aus ihrer zwanzig Seiten langen Entscheidung hervorgeht. Darin heisst es unter anderem, dass ihre Aussagen falsch interpretiert worden seien.

Laut dem Experten für Rechtsethik, Stephen Gillers, kann Chutkan selbst darüber entscheiden, ob sie sich für befangen erklärt, wie er der «Washington Post» sagte.

Trump ist in Washington auf Bundesebene im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug angeklagt. Es geht um seinen Feldzug gegen seine Niederlage bei der Präsidentenwahl 2020, der am 6. Januar 2021 in der gewaltsamen Attacke seiner Anhänger auf das US-Kapitol gipfelte. Dem 77-Jährigen wird unter anderem eine Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten zur Last gelegt. Der republikanische Präsidentschaftsbewerber für die Wahl 2024 ist mitten im Wahlkampf für eine mögliche zweite Amtszeit mit insgesamt vier verschiedenen Anklagen konfrontiert.

Chutkan hatte in den vergangenen Monaten bereits mehrere Verfahren gegen Randalierer geleitet, die am Sturm auf das Kapitol beteiligt waren. In einem der Verfahren hatte sie erklärt, die Randalierer hätten nicht im Sinne der Verfassung, sondern eines Mannes gehandelt – «in blinder Loyalität zu einer Person, die übrigens bis heute auf freiem Fuss ist».

Unter anderem diesen Verweis auf Trump führten Trumps Anwälte in dem Befangenheitsantrag an. Die Bedeutung dieser Aussage sei klar: Trump sei nach Chutkans Auffassung frei, sollte es aber nicht sein, schrieben sie in dem Antrag Mitte September. (sda/dpa)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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fkyvm
28.09.2023 08:42registriert November 2022
Trump hat diese Woche den ehemalig höchsten General mit dem Tod bedroht, weil er während dem Kapitolaufstand mit China telefoniert und ihnen versichert hat, er werde nicht zulassen, dass Trump ausversehen den nächsten Weltkrieg startet. Paraphrasiert: "Früher wäre ein so einer hingerichtet worden." *winkwink*

Alle Richter und Staatsanwälte der Trumpfälle brauchen 24/7 Personenschutz. Jeder andere Angeklagte auf dem Planeten müsste sich in Haft auf die Prozesse vorbereiten. Der alle bedrohende und beleidigende, verurteilte Sexualstraftäter und Betrüger mit Privatjet bekommt Kaution. Bravo!
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Chrisbe
28.09.2023 09:10registriert Oktober 2019
"Trump sei nach Chutkans Auffassung frei, sollte es aber nicht sein, .."
Ich warte auf den Tag, an dem bei Trump die Handschellen klicken und er in den Bau geht.
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Jacques #23
28.09.2023 08:51registriert Oktober 2018
Es ist doch fabelhaft einerseits, dass sie die Möglichkeit hat alles zur Verfügung stehende jetzt zu prüfen und zu beurteilen.

Andererseits erscheinen Feigling Donald wohl so langsam Bilder, wie seine wirkliche Zukunft ausschauen wird und er bekommts mit der Panik zu tun.

Er ist total geliefert und erledigt! Und geht im negativen Superlativ in die Geschichte ein.
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